Online enttäuschend
Das Herzstück von Call of Duty ist seit Modern Warfare natürlich der Mehrspielermodus – und ausgerechnet der schwächelt schon wieder. Während Battlefield 1 mitreißend große Schlachten inszeniert und
Halo 5 auf mutige Weise Einzel- und Mehrspieler-Elemente vermischt, tritt Infinite Warfare auf der Stelle. Auch das von ehemaligen Infinity-Ward-Köpfen entwickelte Titanfall 2 fühlt sich mit seinem Wechsel zwischen Mechs und Piloten nach wie vor frischer an. In Infinite Warfare treten bis zu 18 Spieler zumeist in altbekannten Modi wie Domination, Team Deathmatch oder Abschuss Bestätigt an. Selbst die neue Variante „Front“ fühlt sich nicht wirklich aufregend an, weil das gewohnte Prinzip einfach mit zwei Respawn-Basen ergänzt wurde, in denen die Heim-Teams eine bessere Panzerung besitzen. Immerhin etwas spannender wird es im Modus „Verteidiger“, der an Oddball aus Halo oder die Brieftaube aus Battlefield 1 erinnert: Man schnappt sich eine Drohne und muss sich beinahe unbewaffnet in Sicherheit bringen, um unbehelligt Daten hochzuladen.
Klassische Schusswechsel mit technischen Tricks
Angriff!
Sicher, wer einfach nur in ein paar unkomplizierte Runden Infanterie-Action mit schnellem Tempo einlegen möchte, kommt auch diesmal auf seine Kosten, zumal jede Menge freischaltbare Waffen, Gadgets und Aufsätze die Motivation ankurbeln. Ballistische Projektilwaffen dominieren nach wie vor das Geschehen, obwohl auch einige Strahlenexemplare vertreten sind, mit denen sich die Bots effektiver zerlegen lassen. Trotzdem wirkt der Mehrspieler-Part von Anfang an etwas lustlos. Schade, dass nicht einmal die coolen Weltraumschlachten in den Multiplayer übernommen wurden – in Star Wars Battlefront ging es doch auch!
Einiges wurde einfach aus Treyarchs Black Ops 3 übernommen, z.B. sechs „Helden“ bzw. Grundklassen , die hier „Rüstungen“ genannt werden. Sie bringen jeweils eine kleine Auswahl freischaltbarer Spezialfähigkeiten mit sich. Sobald die Söldnerrüstung aufgeladen ist, kann ihr Träger z.B. wie ein wilder Bulle Feinde über den Haufen trampeln. Oder er grillt sie mit der vermutlich coolsten Energiewaffe des Spiels, der Steel Dragon. Die Überlichtrüstung dagegen ermöglicht Tricks wie das blitzschnelle Zurückbeamen an den Ort, an dem man sich etwa zwei Sekunden früher befand. Zusatzherausforderungen werden diesmal mit einer kleinen Hintergrundstory unterfüttert: Man tritt einer Söldnertruppe bei, die einem Nebenaufgaben für verschiedene Spielstile anbietet.