Im Test: Reduzierte Minispiel-Ballerbude
Simple Schießbude
Man steht auf einer Plattform, deren Durchmesser in der virtuellen Realität geschätzt etwa vier bis fünf Meter beträgt. Die Umgebung kann durch diverse technische Vorrichtungen vergrößert werden, bis sie sich gut 15 bis 20 Meter um einen herum ausdehnt. Sie kann aber auch mit Wänden, Hindernissen oder Raumteilen ergänzt werden. Je nach der Aufgabe ballert man mit ein paar Waffen oder wirft mit Klingen auf Ziele, die sich mitunter recht schnell in der Horizontalen oder Vertikalen bewegen. Die jeweilige Performance in etwas mehr als 30 Aufgaben, die sich auf sechs Schwierigkeitsgrade verteilen, wird mit Punkten bewertet.
Kommt mit nem Messer zu einer Schießerei
Aufgaben, in denen man nur mit Messern oder anderen scharfen Objekten wie Wurfsternen und sogar Odd-Jobs Hut (einer der bemerkenswertesten Bond-Schufte) treffen muss, lockern die Ballereien auf. Auch die variierenden Anforderungen wie Quickdraw, duale Ballereien, verdeckte Ziele oder eine Waffe in der linken sowie ein Messer in der rechten Hand sorgen für ein gewisses Maß an Abwechslung. Dennoch bleibt festzuhalten, dass der auf Höchstpunktzahlen fokussierten Ballerei die Luft schnell ausgeht. Zum einen, weil man einmal im Flow nach gut einer Stunde alles gesehen hat und dann höchstens noch einmal einsteigt, um die Punktzahl eines lokalen Kumpels zu knacken. Zum anderen aber, weil alle Baller- sowie Wurfmodifikationen die Redundanz nicht kaschieren können. Mitunter sorgen Zivilisten, die natürlich nicht getroffen werden dürfen, für eine weitere Herausforderung. Doch wieso gibt es bis auf die letzte Mission eigentlich keinen Grund für den Spieler seine Position zu ändern, sich evtl. mal hinzukauern oder das Gefühl zu haben, aus einer Deckung heraus schießen zu müssen? Erschwert wird dies zusätzlich durch nötig gewordene Anpassungen: Konnten auf Vive
Immerhin funktioniert das Werfen von Klingen unter der PlayStation-VR-Brille besser als unter dem Vive-Pendant – allerdings liegt der Platzbedarf für eine akkurate Erkennung der Handgelenksbewegungen höher als der PSVR-Standard. Im „normalen“ Betrieb, in dem eigentlich jedes andere VR-Spiel für Sony funktioniert, hat Lethal VR ähnliche Probleme wie auf Vive. Etwa 20 bis 30 Prozent der Messerwürfe werden unsauber umgesetzt, während sowohl Kopf-Tracking als auch die Knarren akkurat erfasst werden und dadurch auch (abhängig von der Waffe) millimetergenaue Schüsse möglich sind. Und natürlich kommt es immer im unpassendsten Moment zu Aussetzern - Murphy findet sich mittlerweile auch in der virtuellen Realität. Im Gegenzug funktionieren zwar 70 bis 80 Prozent der Sequenzen makellos, doch die Macken sorgen für Frustmomente, da sie im besten Fall nur die Punktzahl negativ beeinfluss, im schlimmsten Fall aber dafür sorgen, dass man die Aufgabe nochmal starten muss, wenn das Messer im Bein eines Zivilisten landet.
Fazit
Innerhalb der Welle an "Geschützturm"-Action, bei der der Spieler innerhalb der virtuellen Realität mehr oder weniger stationär bleibt und Aufgaben bzw. Gegner erledigt, ist Lethal VR nicht mehr, aber auch nicht weniger als ein netter Snack. Zwar bietet man innerhalb der gut 30 Aufgaben verschiedene Schuss- und Wurfwaffen an und versucht, die Minimissionen abwechslungsreich zu gestalten. Doch unter dem Strich ist die Ballerei zu oberflächlich, während die Ausfallquote der Erkennung bzw. Ausführung bei den Klingenwürfen im Normalbetrieb mit 20 bis 30 Prozent in frustrierende Bereiche geht, man aber mit mehr Platz die Fehlerquote runterschrauben kann. Da aber zusätzlich technisch bedingt nur der vor einem liegende Raum genutzt werden kann, während auf Vive dank Roomscale die Ziele überall auftauchen konnten, fehlt Lethal VR auf der PlayStation ein wichtiges Element. Dennoch kann die Minispiel-Action immer wieder zu einem kleinen VR-Snack motivieren – was nicht auf den Anspruch, sondern vor allem auf die lokalen Höchstpunktzahlen zurückgeführt werden kann, die man knacken möchte. Unter dem Strich eine visuell saubere, aber unspektakuläre Ballerbude.
Pro
Kontra
Wertung
PlayStation4
Zwar solide auf PSVR umgesetzt, sorgt die fehlende 360-Grad-Bedrohung der Schießbude für Abzüge im Vergleich zur Vive-Fassung.
PlayStationVR
Zwar solide auf PSVR umgesetzt, sorgt die fehlende 360-Grad-Bedrohung der Schießbude für Abzüge im Vergleich zur Vive-Fassung.
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