Auf Rambos Spuren
Zudem darf sich Lara neuerdings für eine bessere Tarnung an Pfützen mit Matsch einschmieren, um dann aus der Deckung heraus im Rambo-Stil das Messer sprechen zu lassen. Genau wie im Film Predator erweist sich die Gesichtsmaske zudem als gewaltiger Vorteil, sobald Trinity mit Infrarotgeräten auf die Jagd nach Lara geht. Wie zuvor kann man Gegner durch das Werfen von Objekten gezielt ablenken oder Leichen im Nachhinein mit Sprengfallen präparieren und dabei das Opfer gleichzeitig mit einem Piepston anlocken. Oder man injiziert ihnen mit speziellen Pfeilen ein Nervengift, was dazu führt, dass die innerhalb weniger Sekunden austicken und dabei im Wahn sogar auf ihre eigenen Kameraden losgehen.
Trotz des größeren Schwerpunkts und mehr Möglichkeiten wird in Sachen Schleichmechanik und KI nur eine Light-Variante geboten, die erst gar nicht bei Größen wie Metal Gear Solid oder Splinter Cell mithalten will. Das Verstecken der Leichen wird z.B. erst durch das Freischalten eines entsprechenden Upgrades möglich, läuft dann aber trotzdem automatisiert ab. Vorteile kann man sich zudem durch die Zusammensetzung des Outfits verschaffen, darunter z.B. leisere Trittgeräusche. Darüber hinaus warten zahlreiche weitere Verbesserungen in den Kategorien Sammler, Sucher und Krieger, mit denen man Laras
Wieder lassen sich viele Fähigkeiten freischalten. Schön: Manche Skills sind verdeckt und man erhält sie automatisch während des Fortschritts innerhalb der Kampagne.
Fähigkeiten entwickelt, um ihr z.B. eine größere Lunge bei Tauchgängen, mehr Angriffsoptionen oder eine höhere Ausschüttung von Ressourcen zu bescheren.
Sammeln, Craften, noch mehr sammeln
Um die dafür nötigen Fähigkeitspunkte zu erhalten, muss man vor allem eines: Erfahrung sammeln! Und die gibt es in der Spielwelt praktisch überall – sei es durch das simple Öffnen von Kisten, das Weiterbilden der Sprachkenntnisse an Schreinen, die erfolgreiche Tierjagd oder Kopftreffer. Gefühlt wird nahezu jede noch so kleine Aktion belohnt und man wird mit Erfahrungspunkten regelrecht zugeschüttet; inklusive der ständigen XP-Einblendungen als Begleiterscheinung, die sich im Gegensatz zum Überlebensinstinkt mit seinen visuell hervorgehobenen Objekten leider nicht deaktivieren lassen. Davon abgesehen kann man das Spielerlebnis nahezu perfekt auf die eigenen Bedürfnisse zuschneiden, denn der Schwierigkeitsgrad für Kampf, Gelände und Rätsel lässt sich jeweils getrennt in drei Stufen anpassen. Euch nerven die penetranten weißen Markierungen an Mauern und Wänden? Dann erhöht einfach die Geländeschwierigkeit! Ihr hängt bei einem der überwiegend gelungenen Umgebungsrätsel fest? Senkt die Stufe und lasst euch vom detaillierteren Überlebensinstinkt und Laras Ausführungen unter die Arme greifen, der mittlerweile durch farbliche
Manchmal wird es richtig eng für Lara...
Unterschiede sogar anzeigt, ob sich ein Gegner im Sichtfeld seiner Kameraden befindet oder ungesehen ausgeschaltet werden kann. In dieser Hinsicht ist Shadow of the Tomb Raider vorbildlich!
Weniger schön dagegen, dass die Spielwelt mit ihren abwechslungsreichen und grafisch imposanten Schauplätzen wieder dermaßen mit Sammelkram zugemüllt wird. Das gilt nicht nur für natürliche Ressourcen wie Pflanzen und Kräuter, sondern auch die Unmengen an Kisten, Behälter oder andere Dinge, die sich alle paar Meter aufdrängen, mitgenommen zu werden. Ganz unnütz ist all das Zeug dabei selbstverständlich nicht, denn es wird u.a. zur Herstellung von Pfeilen, Medizin und Waffenupgrades benötigt. Trotzdem fühlt man sich vom omnipräsenten Aufnahmepotenzial erschlagen und oft auch einfach nur genervt.