Test: Surf World Series (Sport)

von Mathias Oertel



Entwickler:
Release:
30.08.2017
29.08.2017
30.08.2017
Erhältlich: Digital
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Denn während man auf die nächste Welle wartet, wird angezeigt, wie stark sie einzuschätzen ist – und damit, wie schwer sie zu reiten sein wird. Sprich: Wartet man auf vergleichsweise flachen Seegang und nimmt damit weniger „Flughöhe“, aber sicherere Surf-Möglichkeit in Kauf oder geht volles Risiko? Gleiches gilt übrigens auch bei der Wahl der Tricks und Drehungen. Für Erstere ist die in vier Segmente aufgeteilte, sich langsam aufladende Anzeige am unteren Bildschirmrand wichtig. Denn erst, wenn ein Segment gefüllt ist, kann man durch eine Dreiertastenkombo, die mit dem entsprechenden Knopf der Anzeige beginnt (und keinen Mehrfachdruck zulässt), einen Sprung speichern und muss dann in einem kleinen Zeitfenster den Kamm ansteuern, damit der Sprung und damit der sehenswert animierte Trick aktiviert wird. Soll man warten, bis die ganz hinten liegenden Dreieck- (auf PS4) bzw. Y- (auf One) Tricks möglich sind, die hohe Punktzahlen versprechen oder nimmt man lieber die hinsichtlich des Zeitaufwands weniger problematischen auf X- oder Quadrat (A und X auf One)? Vergeigt man die schweren Sprünge, nachdem man lange auf das Füllen der Anzeige gewartet hat, während man sich mit Tunnelreiten usw. über Wasser gehalten hat, ist der Frust recht groß. Dass man in den späteren Herausforderungen auch noch verstärkt darauf achten muss, die Tricks möglichst nicht zu wiederholen, erschwert die Aufgabe zusätzlich.

Unterhaltsamer Geschicklichkeitstest

Die Kulisse mit ihren Lichtstimmungen und unterschiedlichen See-Verhältnissen ist sehenswert.
Die Kulisse mit ihren Lichtstimmungen und unterschiedlichen See-Verhältnissen ist sehenswert.
Im Vergleich zu Skateboard-basierten Funsportspielen wie den Ablegern der Tony-Hawk-Serie oder EAs Skate sowie dem riesigen Gebiet und der Wintersportbandbreite, die man in Steep erleben darf, bleiben die Surf-Ausflüge mit ihren 24 Tricks mechanisch eingeschränkt und zeigen sich letztlich auch nur wenig dynamisch. Denn hat man die Probleme der jeweiligen  Brandung verinnerlicht, geht es letztlich weniger um die Fähigkeit, sein Sportgerät unter Kontrolle zu halten, als sich ein Zeitfenster zu schaffen, um den nächsten Trick vom Stapel zu lassen. Doch auch das kann in kleinen Dosen immer wieder für solide Unterhaltung sorgen. Hier lockt ein kurzer Wettbewerb, dort ein Surfausflug im freien Modus, um die ansehnliche Kulisse mit ihrer Sommeratmosphäre in sich aufzusaugen, damit man den tristen Herbst vergessen kann, der auf der anderen Seite des Fensters wartet. Während in den Herausforderungen die Wetterlage vorgegeben ist, darf man beim freien Surfen an den fünf exotischen Schauplätzen zwischen vier „Stimmungen“ wählen (sonnig, verregnet, Dämmerung, Nacht), die sich allerdings nicht auf die Mechanik auswirken.

Noch sinnloser ist die zwar umfangreiche, aber vollkommen belanglose Personalisierung von Board und Surf-Klamotten, die zumindest einen Hauch interessanter wäre, wenn man eine komplett eigene Figur erstellen dürfte. Doch hier stehen nur sechs „fertige“ Figuren zur Verfügung, die man ankleiden darf. Das Angeben mit erst spät im Herausforderungsmodus freigespielten Klamotten und Mustern ergibt jedoch nur im Online-Modus Sinn. Der wiederum ist angesichts des Nischen-Daseins, den dieses Surfspiel fristet, eigentlich redundant. Seit Release haben wir weder auf PS4 noch auf Xbox One zu unterschiedlichen Tages- und Nachtzeiten keinerlei Mitspieler gefunden.
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Kommentare

HellToKitty schrieb am
Ich wünsche mir seit Kelly Slater's Pro Surfer eigentlich ein neues Surfspiel. Irgendwie habe ich den Eindruck, dass man alle Surfspiele die jemals rausgekommen sind an einer Hand abzählen kann. Trotzdem schade, dass Surf World Series inhaltlich so mager ausfällt. Die wichtigste Frage wurde aber nicht beantwortet. Kommen da Haie vor?
schrieb am