Kurzgeschichte statt Epos
Ich hätte außerdem gerne eine Geschichte erlebt, die der Größe des Spiels gerecht wird. Denn so beeindruckend manche Filmszene auch aussieht: Die Handlung ist belangloser Mumpitz. Zwar geht es wie gehabt um die Dunkelheit und das Licht des Reisenden, welches ein mächtiger Kriegstreiber für sich beansprucht. Die Erzählung um den Reisenden kommt dabei aber in keiner Weise wirklich voran. Sie fühlt sich sogar an wie ein Ableger; ein „Zur gleichen Zeit auf der Erde“, während sich anderswo hoffentlich doch irgendwann mal noch ein interessanter galaktischer Konflikt anbahnt...
Viele Filmszenen sehen fantastisch aus, erzählen aber eine Geschichte, die der Größe des Spiels nicht gerecht wird.
Und ganz ehrlich: Ich kann das Gerede um den einen Hüter immer weniger hören. Da ist man fast durchgehend zu dritt neben Millionen anderen Spielern in einer Welt unterwegs – in der man laut offizieller Geschichte der einzige Hüter mit den Fähigkeiten des eigenen Alter Ego ist. Also bitte! Warum veröffentlicht Bungie eigentlich
diesen Trailer, um später quasi zu verneinen, dass Destiny 2 ein kooperatives Abenteuer ist?
Zumindest ist es ja weiterhin interessant einigen der charismatischen Figuren zuzuhören, auch wenn Cayde-6 z.B. seine amüsante Spritzigkeit gegen etwas plumpere Pointen tauscht. Im Gegenzug ergänzt mit der angeschlagenen KI Failsafe dafür ein ebenso witziger wie liebenswerter Neuzugang das Ensemble.
So beginnt es also
Auch Destiny 2 lebt also hauptsächlich vom gewohnt hervorragenden Spielgefühl sowie seinen beeindruckenden Szenarien. Während man beim freien Erkunden der vier neuen Schauplätze dabei über fantastische Panoramen staunt, hat mich besonders die Innenarchitektur auf Nessus, Io und Titan beeindruckt, an der Missionen und Strikes vorbeiführen.
Vor allem die Missionen der Kampagne sind zudem erfreulich abwechslungsreich und
Im Schmelztiegel tragen Hüter PvP-Gefechte aus, diesmal in Gruppen von jeweils vier Spielern großen Teams. Dem ersten Eindruck nach sind die Kämpfe taktischer, weniger chaotisch als im Vorgänger - und im finalen Test nehmen wir natürlich auch diesen Teil des Spiels genauer unter die Lupe.
machen an Bord eines neuen Panzers ebenso Spaß wie in den klaustrophobisch engen Gängen schwach beleuchteter Stationen. Destiny 2 ist kein Shooter, den Solisten feiern werden. Seine Muskeln lässt es spielen, wenn Dämmerungs-Strikes und der Raid erfahrenen Teams alles abverlangen. Dazu später mehr.
Dabei führt Bungie diesmal straffer in das Abenteuer hinein und lässt viele Inhalte anfangs gar nicht zu, so dass die komplette Kampagne nicht mehr als ein Tutorial dessen ist, was danach erst losgeht. Das war vor drei Jahren ähnlich – selbst als erfahrener Spieler habe ich die neue Einführung aber als sanfter empfunden. Weil sie sinnvoller gestaffelt ist, wirkt Destiny 2 weniger zerstreut; das offene, sich ständig wiederholende Spiel bietet sich erst nach Abschluss der Kampagne wirklich an.