Fortschritt bei Punkt Null
Im Gegenzug trifft man in jeder Umgebung auf nur dort vorkommende Gegner, die ein jeweils eigenes Vorgehen erfordern, und selbstverständlich sorgt der globale Fortschritt auch in diesem Roguelike dafür, dass man spielerisch nie komplett bei null beginnt. Das liegt an den titelgebenden Zellen, die aus Toten und Schatzkisten purzeln; sie dienen nämlich als Währung für den Kauf dauerhafter Verbesserungen. So erhält man eine zweite und eine dritte Flasche des Heiltranks, das mögliche Bereitstellen besserer Waffen gleich hinter der ersten Gefängnistür, eine höhere Wahrscheinlichkeit für das Finden besonders wertvoller Ausrüstung oder das Speichern größerer Mengen an Münzen. Diese Münzen benötigt man für den Kauf von Ausrüstung bei unterwegs angetroffenen Händlern und zum Verändern der Eigenschaften eines Gegenstandes.
Entscheidungen: Welche Eigenschaften soll man mit den wertvollen Zellen verbessern, um dauerhaft stärker zu werden?
Dass man die Dead Cells hingegen erst nach Abschluss eines Levels in Verbesserungen investieren kann, macht knifflige Abschnitte, in denen man besonders viele Feinde findet, so schweißtreibend. Denn kommt man dort (oder anderswo) ums Leben, verliert man alle Zellen. Und das gemeine Spiel weist bei jedem Tod natürlich deutlich darauf hin, wie viele das gerade waren!
Bloß weg hier!
Nicht zuletzt gibt es einen cleveren Kniff, mit dem das Spiel Speedrunner belohnt, die eben nicht zum x-ten Mal den Kerker leerräumen wollen: Wer rechtzeitig bestimmte Türen erreicht, erhält dort gute Ausrüstung sowie in etwa so viele Zellen wie man im Level zuvor aus besiegten Gegnern gezogen hätte. Das ist insgesamt weniger als man beim ruhigen Erkunden gefunden hätte, denn diese Spielweise stellt Dead Cells eindeutig in den Vordergrund, trotzdem kommen so auch erfahrene Spieler zum Zug, die schnell wieder dorthin zurückwollen, wo sie das Zeitliche gesegnet haben.
In täglichen Herausforderungen geht es um gute Plätze in einer weltweiten Rangliste. Weil Gegner und Gegenstände in diesem Modus fest vorgegeben sind, kommen aber vor allem jene Spieler groß raus, die den aktuellen Level auswendig lernen - das mindert den Spaß ein wenig.
Taktisch wertvolle Beute
Doch was ist eigentlich besonders gute Beute? Findet man im Grunde nicht stets dieselben Waffen und Werkzeuge? In gewisser Weise schon – nur gibt es so viele und so viele verschiedene, dass man sich mit jedem Durchlauf taktisch ganz anders aufstellen könnte. Da ich Feinde gerne auf Distanz halte, nutze ich z.B. vor allem Wurfmesser, Bögen bzw. Armbrüste und komplettiere meine Ausrüstung mit Fallen, die Gegner festhalten sowie Geschütztürmen, die sie automatisch beharken. Das ist vor allem in Kämpfen mit starken Gegnern ungemein praktisch!
Man könnte aber auch Schilde einpacken, die Gegner zurückwerfen und ihnen dabei Schaden zufügen. Oder vorrangig solche Fundstücke nutzen, deren Eigenschaften sich ergänzen. Eine Granate könnte etwa Öl verteilen, während ein anderes Geschoss Brände auslöst. Hat man dann noch eine Waffe dabei, die bei brennenden Gegnern besonders großen Schaden anrichtet...
Interessanterweise ist man dabei nicht nur auf den Zufall angewiesen, denn wer aufmerksam sucht, findet in Verstecken und bei Händlern häufig die gesuchte Ausrüstung – mal ganz davon abgesehen, dass es jeden Gegenstand in unterschiedlichen Qualitätsstufen gibt und der Zufallsgenerator oft bessere Varianten aktueller Ausrüstung zutage fördert.