Wer mit wem?
Gehege für die Dinosaurier lassen sich weitgehend frei bestimmen. Man wählt einfach eine Art von Schutzwänden aus, platziert diese im Park und mit der Zeit entsteht ein eingezäuntes Areal. Dann malt man ein bisschen Standardwald rein, füllt Wasser nach und hebt oder senkt das Gelände nach Belieben. Fertig. Jetzt müssen die Dinosaurier her. Diese werden in der Regel aus dem Hammond-Labor in das Gehege entlassen oder per Luftfracht eingeflogen, wenn man nicht an jedes Gehege solch ein teures Klonzentrum bauen möchte.
Die Dinosaurier unterteilen sich in Fleischfresser und Pflanzenfresser. Welche Dino-Kombinationen in einem Gehege sinnvoll sind, ist ein durchaus interessantes "Forschungsprojekt". Während sich viele Pflanzenfresser untereinander akzeptieren oder gar einander "brauchen", ist es bei den Fleischfressern kniffeliger. Aber wenn man ein weitläufiges Gehege gebaut hat, funktioniert auch eine Dino-WG mit einem T-Rex und drei oder vier Raptoren. Die Reptilien brüllen sich zwar andauernd an, aber wenn die kleineren Vertreter über ausreichend Rückzugsmöglichkeiten verfügen, ist alles in Butter. Nicht immer gehen solche Experimente so glimpflich aus. Kommt es letztlich zum Kampf geht ein Dino als Sieger hervor und stärkt seine Kampfverrufenheit, was ihn für die Besucher interessanter macht.
Mit der Zeit werden immer mehr Dinosaurier freigeschaltet.
Zufriedene und beschäftigte Dinos
Wie wohl sich die Dinosaurier im Park fühlen, lässt sich mehreren Werten/Attributen entnehmen. Dinos brauchen Nahrung und Wasser, entsprechende Raumverhältnisse von Wald und freien Flächen und sozialen Kontakt (Rudel). Sind diese Bedürfnisse erfüllt, ist der Dinosaurier zufrieden und macht keinen Blödsinn. Schafft man es nicht, werden sie unzufrieden und randalieren, was zum Ausbruch und zu Toten im Park führen kann. Während man sich in den ersten Minuten gar nicht an den Aktivitäten der Dinos sattsehen kann, stellt sich nach einiger Zeit trotz hervorragender Animationen eine gewisse Sättigung ein - spätestens wenn man erkennt, dass das Aktionsrepertoire und das Sozialverhalten eher überschaubar ist. Aufgrund des fehlenden fließenden Tag-/Nachtwechsels schlafen die Tiere auch nicht. Aber andererseits, welchen Aktivitäten sollen Pflanzenfresser noch nachgehen, außer Fressen, Trinken, Brüllen, Umherlaufen oder Ausbrechen bei Unzufriedenheit? Fleischfresser hingegen wollen auf Jagd gehen und Raptoren in Einzelhaltung neigen dazu, ausbrechen zu wollen, außer man beschäftigt sie mit einem anderen großen Dino. Schön anzusehen ist es ebenfalls, dass die Ranger die Futterstelle der Raptoren auffüllen und die Dinos zunächst vor den Fahrzeugen weglaufen. Sobald die Ranger das Gehege verlassen wollen, verfolgen die Raptoren die Dinos aber im Rudel.
Gelegentlich breiten sich Krankheiten bei den Dinosauriern aus und hier sind die Ranger gefragt. Sie können nicht nur Nahrungsquellen in den Gehegen auffüllen, sondern auch infizierte Tiere kurieren, sofern man das Gegenmittel bzw. die Krankheit erforscht hat.
Ranger und die ACU-Crew darf man auch selbst steuern - und Dinosaurier zum Beispiel eigenhändig schlafen legen.
Neben den Rangern gibt es die ACU, die Dinos schlafen legen, abtransportieren und verkaufen kann. Diese Aufträge kann man den Teams erteilen oder man übernimmt selbst die Steuerung in 3D und fährt mit dem Jeeps in das Gehege (und macht Fotos) oder fliegt mit einem Helikopter durch den Park - eine tolle Sache. Zumal es sogar spielerisch sinnvoll ist, denn sobald der Strom ausfällt, funktionieren Ranger und ACU nicht mehr.
Dinosaurier durch dröge DNA-Suche
In der Standard Edition von Jurassic World Evolution sind 37 Dinos enthalten, wobei sich manche optisch nur wenig voneinander unterscheiden. Die Deluxe Edition umfasst fünf zusätzliche Dinos und mit dem kostenlosen "Fallen Kingdom" (DLC) kommen weitere Kreaturen ins Spiel. Flugsaurier und Wassersaurier sind gar nicht enthalten, obwohl diese prominente Rollen in den Filmen Jurassic Park 3 und Jurassic World einnahmen und der Gehegevielfalt im Park zuträglich gewesen wären. Vielleicht werden sie als Download-Erweiterung nachgereicht …
Zunächst verfügt man nur über ein kleines Dino-Aufgebot. Die Genome von neuen Dinosauriern erhält man, in dem man Expeditionstrupps auf Missionen auf der Weltkarte schickt. Dieser Spielbestandteil passt zwar wunderbar zum Jurassic-Park-Hintergrund, ist spielerisch jedoch langweilig umgesetzt, weil man bloß einen Punkt anklickt, ein Team dorthin schickt und auf ihre Rückkehr wartet.
Das Abklappern der Expeditionskarte für neue Dino-Genome ist nicht gerade spannend.
Die Ankunftsdauer wird gleich in Minuten angezeigt und irgendwie stellt sich hier der zweifelhafte Charme eines Smartphone/Mobile-Titels ein. Hier wäre sicherlich mehr drin gewesen.
Hat man genug Dinosaurier-Genom gesammelt, können die Tiere ausgebrütet werden, wobei sich etwaige Lücken in der DNA-Sequenz mit der DNA anderer Tiere auffüllen lassen, wobei Parkbesucher generell authentische und/oder aufgemotzte Dinosaurier interessant finden. Dinosaurier können z.B. bessere Zähne, unterschiedliche Hautfarben, verbessere Verdauung, aggressiveres Verhalten, Lebenspunkte, Angriffskraft etc. erhalten, womit man schon Kampfmaschinen züchten kann. Dieses DNA-Modifikationssystem weiß zu gefallen und macht deutlich, wie dröge es ist, die Genome zu bekommen.