Call of Duty: Black Ops 415.10.2018, Jan Wöbbeking

Im Test: Königlicher Mehrspieler-Spaß?

Activision startet seine Attacke auf PUBG und Fortnite: Call of Duty - Black Ops 4 baut primär auf Battle Royale, wofür sogar die klassische Kampagne aus dem Spiel geflogen ist. Geht der Umbau zum reinen Multiplayer-Titel auf? Und wie schlägt sich der aufgeblasene Zombie-Modus? Im ersten Teil unseres Tests nehmen wir die Untoten-Jagd und den Battle-Royale-Modus unter die Lupe.

Teil 1: Blackout und Zombies

Irgendwie ist es schon ein seltsames Gefühl – ein Call of Duty ganz ohne Kampagne. Als würde ein Verwandter nicht mehr zu Weihnachten vorbeischauen. Ein etwas altmodischer Verwandter zwar, dessen hanebüchene Geschichten mit ihren wilden Wendungen die Feiertage aber immer etwas unterhaltsamer gemacht haben. Stattdessen hat Tante Activision ihren neuen Schwarm Blackout mitgebracht, mit dem wir nach einer etwas holprigen Kennenlernphase doch noch warm geworden sind. Hinter dem Namen verbirgt sich der Battle-Royale-Modus, welcher sich stark an PlayerUnknown's Battlegrounds orientiert. Im Gegensatz zu Fortnite oder Battlefield 5 lassen sich keine Barrieren oder Forts aufbauen. Stattdessen kämpfen je nach Variante rund 88 bis 100 Spieler schlicht und ergreifend ums Überleben – bis zum letzten Mann oder zur letzten Frau, für die sich im überschaubaren Editor nur relativ wenige Personalisierungen wählen bzw. freischalten lassen.

Welches Ziel darf's sein? Im Zusammenspiel mit Freunden kann man darauf mit einem Marker hinweisen. Serienkennern dürften viele Orte bekannt vorkommen.

Beim Flug über die weitläufige Karte sollte man möglichst früh abspringen und kurz in Richtung Boden beschleunigen, um mit dem gewonnenen Schwung flott zu einem noch nicht überlaufenen Ort zu gleiten. Dort kann man sich schließlich noch relativ ungestört mit der vor allem in Gebäuden verstreuten Beute eindecken. Entwickler Treyarch und Raven haben praktisch 14 Karten oder Bereiche zu einem Areal mit mehreren Kilometern Durchmesser verschmolzen. Man kann es frei zu Fuß, mit kleinen ATVs, Booten oder Helis überqueren. Ähnlich wie in anderen Battle-Royale-Spielen treibt ein zufällig platzierter „Kreiskollaps“ die verbleibenden Spieler mit fortschreitender Matchdauer immer weiter ins Zentrum. Wenn der Ring in Schüben immer kleiner wird, sprintet die Spielerschaft oft in Sicherheit, um nicht in der äußeren Todezone zu landen, die stetig an der Lebensenergie knabbert – im Extremfall bis zum Ableben. Die Lebensenergie lädt sich schließlich mittlerweile nicht mehr automatisch auf.

Nicht von gestern – oder doch?

Als Erstes springt die nicht allzu hübsche Präsentation ins Auge – vor allem auf der PS4. Auf der Pro werden zwar stabile 60 Frames serviert und auch auf der Standard-Konsole bleibt die Bildrate noch im gut spielbaren Bereich; das Alter der zugrunde liegenden Engine macht sich allerdings in einigen Aspekten bemerkbar. Wo ist hier der Wumms?

Danach wird erstmal ausgiebig geplündert.

Im Vergleich zu Zerstörungsorgien wie Battlefield 5 mit seinen dynamischen Durchschlägen und Trümmern wirken die kulissenhaften Wohnhäuser,  Industriegebäude und nur leicht bewegte Vegetation ziemlich unbelebt, unspektakulär und steril. Hier ein oberflächliches Einschussloch, dort ein kleiner Rußfleck – sogar Rauch sieht hier nicht besonders voluminös aus. Auf dem PC wirkt das Gebotene mit einer halbwegs aktuellen Grafikkarte allerdings eine ganze Ecke detail- und effektreicher. Auch die Figuren bewegen sich mittlerweile etwas hölzern. Immerhin wirkt das Gesamtbild aber stimmiger designt als im nach wie vor nicht wirklich fertigen Konkurrenten PUBG oder gar dem comicartigen, technisch eher einfach gehaltenen Fortnite.

Funktionales Kulissen-Design

Unter funktionalen Gesichtspunkten erfüllt die grafische Umsetzung ohnehin ihren Zweck: Hier einige Hügel, Felsen und hohe Gräser zum Anpirschen, dort einige überschaubare Wohnhäuser oder auch größere verwinkelte Industriekomplexe: Die 14 Areale bieten einen Mix, der erfreulich gut zum Spielprinzip passt. Wer sich nach dem Absprung schnell und strategisch clever platziert, hat schon relativ flott eine Rüstung, zwei Waffen für Nah- und Fernkampf, diverse Aufsätze sowie nützliche kleine Aufputschmittel und Verbandskästen im erweiterbaren Inventar – und kann sich auf der Flucht vorm Kreiskollaps gelassen in die ersten Schießereien begeben. Ein guter Surround-Sound (oder zumindest ein Headset) ist hierbei immens wichtig. Ein entferntes Plätschern am Fluß, das Klirren einer Scheibe oder eine hallende Salve – all das ist hier derart verräterisch, dass man die Quelle schnell ausgemacht hat oder selbst überraschend Besuch bekommt. Schade allerdings, dass die etwas kraftlosen Soundeffekte und Waffengeräusche nicht ein besseres Feintuning bekommen haben. Meist kann man sie zwar ordentlich orten, DICE bekommt  die Soundkulisse aber weitaus wuchtiger hin.

Da hat er sich also versteckt! Die breiten spitzen Grashalme dürften Fortnite-Spielern bekannt vorkommen...

Oft läuft es darauf hinaus, dass man unvorsichtigen Gegnern am Rande des schrumpfenden Kreises auflauert oder ihnen nach dem Aufspüren geduckt hinterher läuft. Beim folgenden Feuergefecht ergibt sich meist ein spannendes Katz- und Mausspiel – rund um die kleinen Häuser des verkohlten Nuketown-Inseldorfes oder am Rande des angrenzenden Gebirges, bei dem sich zum Abschluss der Runde manchmal dramatische Szenen abspielen. Hier können ein großes Medikit oder eine Rüstung der höchsten Stufe 3 (nur sie schützt auch den Kopf) aus einem Ausrüstungsabwurf den Unterschied zwischen Leben und Tod ausmachen.

Unterhaltsame Mischung

Obwohl Activision vermutlich nicht allzu viel Zeit für den Blackout-Modus hatte, greifen die Systeme und Waffen schön ineinander und passen gut zum Karten-Design mit ikonischen Orten wie dem großen Staudamm, Kleinstädten und viel hügeligem freiem Feld. Sogar aufdringliche Zombies treiben sich an manchen Orten wie einer verlassenen psychiatrischen Anstalt herum. Aufsätze wie Zoom-Visiere oder Griffe lassen sich mit Schienen relativ einfach wechseln.

Praktisch: Heil-Packs und temporäre Aufputschmittel lassen sich im Lauf konsumieren.

Die einmal verwendbaren Perks werden ebenfalls nützlich, mit Vorteilen wie Warnhinweisen, leiseren Schritten, einer höherer Geschwindigkeit in der Hocke oder weniger Schaden in der Todeszone, so dass man sich bei einem späten Duell mehr Raum für Überraschungsangriffe offen hält. Wer dabei lieber kooperativ vorgeht, kann auch mit Freunden oder vermittelten Fremden im Squad über die Karte marodieren, wobei der fahrbare Kipplaster praktisch werden kann. Ähnlich wie der Rest des kleinen Fuhrparks zieht der Lärm zwar eine Menge Aufmerksamkeit auf sich, doch auf der Ladefläche verschanzt lässt sich trotzdem viel Schaden anrichten. Dabei spielt es sich natürlich besser mit Freunden in der Party als mit wild quietschenden (und stummschaltbaren) Fremden. Wenn ich keine Bekannten parat hatte, bin ich meist lieber als einsamer Wolf unterwegs gewesen.

Macken auf der PlayStation

Nicht so vorlaut!

Die Ausdrucks- und Kommunikationsmöglichkeiten bleiben mit dem Voice-Chat, einigen Gesten und Graffiti überschaubar aber praxistauglich. Auf der PlayStation 4 ließen sie sich allerdings manchmal nicht auslösen und auch davon abgesehen kam es auf beiden Versionen der Sony-Konsolen gelegentlich zu Fehlern. Mal stürzte eine Runde komplett ab, später ließen sich im „Kino“ keine Wiederholungen mehr aufrufen oder es traten starke Lags auf, die zum Teil sogar die komplette Steuerung um Sekunden verzögerten. Äußerst ärgerlich - aber die Bugs blieben glücklicherweise die Ausnahme. Die von Beenox umgesetzte PC-Version lief deutlich runder; hier funkten nur selten Lags dazwischen. Sie ist diesmal übrigens an Blizzards Battle.net-Launcher gebunden.

Üppiges Schlachtfest

Wer lieber auf Untotenjagd geht, wird dieses Jahr besonders üppig bedient: Nach der Streichung der Kampagne wurde der kooperative Zombie-Modus für bis zu vier Spieler deutlich aufgemotzt und bietet neuerdings von Beginn an drei sehr weitläufige Karten (bzw. vier für Käufer des „Black Ops Pass“ oder der Special-Editions). Schauplätze wie die sinkende Titanic, eine Gladiatoren-Arena oder Alcatraz sind nicht nur mit vielen liebevoll modellierten Möbeln und Details ausgeschmückt, sondern bieten sogar kleine Story-Sequenzen in zwei Timelines (Äther- und Chaos-Story). Die kitschige Inszenierung liegt bestenfalls auf B-Movie-Niveau und kann nicht ansatzweise mit den wendungsreichen Rahmenhandlungen älterer Black-Ops-Kampagnen konkurrieren. Zudem klingt auch die deutsche Synchro mit vertrauten Sprechern (z.B. LittleBigPlanet-Erzähler  Gordon Piedesack) so, als hätte trotz schwacher Betonung oft der erste Take reichen müssen. Als kurze Einstimmung zum Durchatmen vorm Metzel-Wahnsinn eignen sich die trashigen Sequenzen trotzdem – vor allem im Rahmen des Horror-Themas.

Lesen kann tödlich sein.

Auf dem Schlachtfeld ist es danach herrlich befriedigend, sich durch die im Sekundentakt platzenden Horden zu mähen. Bei der Dichte herumfliegender Körperteile werden vor allem in späteren Wellen wohlige Erinnerungen an Peter Jacksons Braindead wach. Mal stürmen zähe Moder-Riesen auf den Spieler zu, anderswo Verrücktheiten wie explosive Tiger. Das Highlight der Arcade-Kämpfe für bis zu vier Spieler sind die mächtigen Spezialwaffen mit Abkühl-Timer. Dazu zählt z.B. eine Kombo aus glühendem Kettenschwert und explosiven Geschossen (Viper und Drache) oder zwei elektrische Elektrizitäts-Haken, die alles in der Umgebung mit einem gewaltigen Stoß unter Strom setzen, sobald man sie in den Boden rammt.

Der Hammer!

Wer die wankende Brut einmal mit dem Hammer von Walhalla wie Federbälle zurückgeschlagen hat, wird schnell noch ein zweite Runde dranhängen. Oder auch deutlich mehr, denn in den Arealen lassen sich allerlei Türen freischalten, um auf den Karten weitere Altäre und sogar Teile und Werkbänke für Gadgets wie einen ausfahrbaren Schild zu finden.  Zu Beginn ist es aufgrund der wirren Menüs ein wenig unübersichtlich, doch nach den Tutorials und kurzer Gewöhnung sorgen auch die geänderten Startwaffen, Extras und die mit verdientem Plasma produzierten Gebräue für Langzeitspaß. Manche davon - wie eine rettende Teleportation aus dem Pulk - laden sich automatisch wieder auf. "Seltenere“ Exemplare lassen sich nur einmal verbrauchen. Leider greift Activision dabei auf zufällig zusammengewürfelte Lootboxes in verschiedenen Preisklassen zurück, die sich bisher allerdings nur mit Spielwährung erwerben lassen.

Heute gibt es Hack mit Mett!

Das Freischalten und Aufmotzen stärkerer Wummen wie einem schweren Maschinengewehr ist ebenfalls schön mit der Erkundung der Karten verbunden. Dort trifft man auch auf Altäre mit weiteren Perks wie der Sicht durch Wände oder magischen Truhen für Zufallswaffen. Schön auch, dass man selbst entscheidet, ob man verdiente Punkte für neue Bleispritzen, geöffnete Wege oder andere Dinge ausgibt. Wer möchte, darf auch lokale Spiele starten oder eigene Regeln festlegen. Man kann entweder mit Freunden oder vermittelten Fremden losziehen. Auch mit hinzugefügten Bots gestaltet sich der Trip meist spaßig – man sollte nur nicht zu viele automatische Fallen aktivieren, weil die KI-Kollegen gerne wiederholt hineinspazieren. Zusätzlich zum ausdauernden Gemetzel in verschiedenen Schwierigkeitsgraden gibt es auch noch einen gestrafften Rush-Modus für kürzere Runden; eine schöne Ergänzung!

Stillstand im klassischen Multiplayer

Der klassische Multiplayer-Part tritt diesmal allerdings noch stärker auf der Stelle: Erwähnenswerte Neuerungen sind z.B. die Streichung von Wandläufen und Düsensprüngen, so dass sich Dächer und Hindernisse nicht mehr ganz so einfach überwinden lassen. Das Tempo bleibt trotzdem unheimlich schnell. Zudem beschleunigt der Umstieg von automatischer Heilung auf Energie-Spritzen die Erholung – falls man stattdessen nicht gerade eine Panzerung ausgerüstet hat. In verwinkelten Anwesen und Industriekomplexen schliddert und hüpft man wieder sehr arcadelastig um die Ecken. Die sechs bekannten und vier neuen Helden werden hier bekanntlich Spezialisten genannt. Ihre Integration wirkt etwas aufgesetzter als in Overwatch, passt aber zur Action. Die Spezialisten-Fähigkeiten umfassen nicht nur martialische Waffen wie Batterys Granatwerfer „Kriegsmaschine“ oder ihre Cluster-Granate.

Auf zur Waldarbeit!

Ebenfalls dabei sind auch taktische Unterstützungen wie die abstellbaren Munitionsvorräte und Gesundheits-Boosts von „Crash“. In diese Kategorie fallen auch Prophet’s rollende Stromschlag-Betäubungsdrohne, Torques Barrikade oder Ayax‘ Ballistikschild. Mit den letzten zwei lassen der sich Engpässe leichter halten, sofern man nicht gerade überraschend flankiert wird. Unterhaltsam sind auch der Einsatz von „Nomads“ Kampfhund sowie seine (etwas fummelig) über den Weg spannbaren Stolperminen.

Tutorials mit Story-Filmchen

Die Story-Missionen der Spezialisten sind allerdings kaum mehr als glorifizierte Tutorials für die Charaktere und Modi - auch wenn sie mit vielen kitschigen Film-Sequenzen versehen wurden, welche sich auf die Geschichten der Vorgänger beziehen. Immerhin wird Neulingen so aber ein leichterer Einstieg ermöglicht, ohne dass sich gleich in die sehr schnelle Action gegen reale Gegner stürzen müssen.

Respektzoll darf in den Spezialisten-Filmchen nicht fehlen - diesmal allerdings ohne F-Taste.

Mit zehn neuen und vier bekannten Karten wie Jungle aus dem ersten Black Ops oder Slums aus Teil 2 geht der Umfang in Ordnung. Im Gedächtnis hängen bleiben z.B. das verwinklete „Hacienda“-Anwesen, ein japanisches Stadtzentrum in „Gridlock“, das kolumbianische Strand-Idyll Contraband mit seinen langen Brücken, Trampelpfaden und überfluteten Grotten – oder auch das ähnlich offene arktische Areal auf „Icebreaker“. Alle davon sind für die Bedürfnisse der schnellen Action in Black-Ops-Tradition aufgebaut – natürlich mit dem Unterschied, dass es jetzt keine extra hinzugefügten Seitenwälle für elegante Wandläufe mehr gibt. Trotz einiger Eigenheiten hat man allerdings oft das Gefühl, die Karten schon zu kennen, weil der Aufbau ziemlich vertraut wirkt.

Haben wir uns schon mal getroffen?

Zudem darf man im Klasseneditor zehn Punkte relativ frei auf eine üppige freischaltbare Ausrüstung und Perks verteilen. So wird man motiviert, sich bei seinen Klassen ein wenig zu spezialisieren. Als Modi und Spiellisten stehen beliebte und altbekannte Spielvarianten zur Verfügung, darunter natürlich Team-Deathmatch und Kill Confirmed, diverse Einnahme-Modi, Seek & Destroy oder Hardcore-Varianten. Wer möchte, kann auf den Konsolen auch lokal oder im Splitscreen loslegen: Im Multiplayer und in Blackout geht das zu zweit, im Zombie-Modus zu viert. Außerdem gibt es eine Reihe von Editoren für Replay-Filme oder Spielmodi mit eigenen Regeln, z.B. im Zombie-Gemetzel. Eine schöne Ergänzung ist der neue Modus Überfall: Mit einem Leben pro Runde und Shop-System wie in Counter-Strike entwickeln sich taktische Kämpfe um die Geldtasche, die zum Heli gebracht werden muss.

Da war jemand zu voreilig...

Ähnlich wie in Blackout hat man dabei keinen Zugriff auf seine zusammengestellten Ausrüstungs-Slots aus den übrigen Mehrspieler-Modi. Stattdessen experimentiert man Runde für Runde, ob man das begrenzte verdiente Taschengeld lieber fürs Sturmgewehr mit Aufsätzen, Panzerung oder andere Hilfsmittel auf den Kopf haut.

Vorteil PC

Auch hier sind uns in der Killcam auf der PS4 etwas häufiger Verzögerungen (und manchmal sogar eine kurzzeitig eingefrorene Steuerung) aufgefallen als auf PC oder Microsofts Konsole. Auf der Xbox One X und dem PC wirkt die Kulisse zudem ein wenig detailreicher als auf PS4 Pro. Windows-Nutzer haben zudem den Vorteil, dass sich eine ganze Reihe von Grafikoptionen konfigurieren lassen - von profanen Dingen wie vertikaler Synchronisation, Sichtdistanz, Bewegungsunschärfe oder Supersampling über die Bildwiederholfrequenz bis hin zu Feinheiten bei Effekten, Reflexionen, Transparenzen sowie verschiedenen Schatten-Typen.

Fazit

Nach anfänglicher Skepsis aufgrund der gestrichenen Kampagne hat mich Call of Duty: Black Ops 4 positiv überrascht. Sicher, die alte Engine sollte Activision endlich mal über Bord schmeißen, um einen technischen Neuanfang zu starten – denn mit Konkurrenten wie Battlefield 1 oder 5 können die etwas leblosen, grafisch eher passablen Kulissen und die kraftlosen Soundeffekte nicht mithalten. Spielerisch wirkt der Battle-Royale-Modus aber durchdacht: Wenn man sich ein wenig in nützliche Tricks hineingefuchst hat und die weitläufige Karte besser kennt, kommt es zu spannenden Duellen und einem unterhaltsamen Überlebenskampf, mit einer überschaubaren Menge sinnvoller Extras, Aufsätze und Fortbewegungsmittel. Eine verwinkelte Architektur, weite Hügel und auf Wunsch die Zusammenarbeit in einem kleinen Team – all das greift nach unserem jetzigen Eindruck gut ineinander – auch wenn (vor allem auf der PS4) manchmal Lags oder technische Fehler auftreten. Auch der wilde, umfangreiche und grafisch eine ganze Ecke hübschere Zombie-Modus kann überzeugen. Bislang also ein größtenteils rundes Erlebnis. Zum Abschluss des Tests am Mittwoch werden wir noch einen Blick auf den klassischen Multiplayer werfen. Dann gehen wir auch näher auf die Qualität der Xbox-One-Umsetzung ein.

Aktualisierung zum klassischen Multiplayer;  17. Oktober 2018:

Beim Blick auf den klassischen Mehrspieler-Part wird deutlich, dass die übrigen zwei Spielpfeiler deutlich stärker im Fokus standen. Das schnelle Prinzip funktioniert zwar ähnlich gut wie in den Vorgängern, von kleinen Neuerungen beim Energiesystem, der gestrichenen Luft-Akrobatik oder dem netten Überfall-Modus abgesehen wirkt die Action mit ihren Spezialisten-Fähigkeiten aber ziemlich vertraut. Hier tritt die Serie ähnlich klar auf der Stelle wie bei der etwas angestaubten Kulisse. Insgesamt bietet Black Ops 4 trotzdem ein gelungenes Dreierpaket, in dem vor allem der spannende Battle-Royale-Modus Blackout und der umfangreiche Zombie-Modus überzeugen!

Aktualisierung vom 11. Dezember 2018:

Mittlerweile wurde nachträglich ein Shop mit Echtgeldtransaktionen eingeführt - wir haben die Informationen dazu entsprechend aktualisiert. Die Währung "COD-Points" lässt sich entweder gegen Echtgeld erwerben oder freispielen. Sie dient als Zahlungsmittel für Nebulium-Plasma im Zombie-Modus (das man z.B. zur Herstellung kurzzeitiger Buffs einsetzt) sowie für das Erwerben von "Spezial-Befehlen" im mittlerweile eingeführten Schwarzmarkt: Durch das Aufsteigen in den "Black Market Tiers" erhält man allerlei kosmetische Extra-Pakete (Streams) für die Spielfigur, Waffen oder Animationen, Graffiti und dergleichen. Sie stehen nur zeitlich begrenzt zur Verfügung und versorgen das Spiel regelmäßig mit neuen Inhalten. Da die Neuerungen ins Spieldesign des Zombie-Modus und in kosmetische Freischaltungen des Multiplayer-Modus eingreifen, haben wir Call of Duty: Black Ops 4 um eine Schulnote abgewertet: Auf der PlayStation 4 Pro sank die Wertung dadurch von 78 auf 72 Prozent, auf dem PC und der Xbox One X von 80 auf 74 Prozent.

Pro

spannender Battle-Royale-Modus
gut abgestimmte Mechaniken und Extras
passend konstruierte kilometergroße Karte mit viel Abwechslung
gelungene räumliche Ortung der Klänge spielt sehr wichtige Rolle
wahnwitzig splatterlastiger Arcade-Modus voller Zombie-Horden
weitläufige, detailverliebt ausgeschmückte Zombie-Karten
saucoole Zombie-Extrawaffen mit befriedigender Durchschlagskraft
unterhaltsamer neuer Heist-Modus erinnert an Counter-Strike
viel anpassbare und verzierbare Ausrüstung plus Spezialisten-Fähigkeiten

Kontra

starre, leblose Kulisse und etwas hölzerne Animationen
kraftlose Soundeffekte und Waffengeräusche
nur wenige Neuerungen im klassischen Multiplayer
ab und zu Lags (vor allem auf PS4)
gelegentliche Fehler und Abstürze auf PS4
kein Splitscreen (PC)

Wertung

PlayStation4

Auf der PS4 treten gelegentlich kleine Bugs und Abstürze auf - zumal wir hier auch häufiger Lags bemerkt haben.

PC

Der Schritt zum reinen Mehrspieler-Titel ist gelungen: Blackout und Zombies sorgen für erfreulich spannende Runden, auch wenn die Kulisse und die klassischen Matches auf der Stelle treten.

XboxOne

Der Schritt zum reinen Mehrspieler-Titel ist gelungen: Blackout und Zombies sorgen für erfreulich spannende Runden, auch wenn die Kulisse und die klassischen Matches auf der Stelle treten.

Echtgeldtransaktionen

Wie negativ wirken sich zusätzliche Käufe auf das Spielerlebnis, die Mechanik oder die Wertung aus?

Gar Nicht
Leicht
Mittel
Stark
Extrem
  • Je nach Edition sind einige Extras von Beginn an freigeschaltet; "COD-Points" mittlerweile gegen Echtgeld im nachgereichten Shop erhältlich (siehe Fazit-Update)
  • Man kann die Spielzeit über Käufe verkürzen, Pay-to-Shortcut.
  • Man kann sich Vorteile im Wettbewerb oder der Karriere verschaffen, Pay-to-win.
  • Käufe können durch Zufallsfaktoren zum Glücksspiel werden.
  • Käufe wirken sich nur in speziellen Spielmodi wie Ultimate Team oder GTA Online aus.
  • Season Pass, dessen Inhalte Auswirkungen auf Design und Balance haben können, z.B. XP-Boosts, Waffen, etc.
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