Test: Van Helsing (Action-Adventure)

von Jens Bischoff



Van Helsing
Entwickler:
Publisher: Vivendi Universal
Release:
14.05.2004
14.05.2004
Spielinfo Bilder  
Gerade noch im Kino und schon auf Xbox und PS2 unterwegs: Filmumsetzungen konnten aufgrund des hohen Zeitdrucks die in sie gesetzten Erwartungen bisher nur selten erfüllen. Auch Van Helsing war bereits kurz nach dem Kinostart in spielbarer Form erhältlich. Ob der dreiste Devil May Cry-Klon sich dadurch ebenfalls ins unrühmliche Aufgebot der Lizenzgurken einreiht oder am Ende sogar eine löbliche Ausnahme darstellt, erfahrt ihr im Test.

Berüchtigter Monsterjäger

Ende des 19. Jahrhunderts sorgte ein Mann unter den Monstern der Unterwelt für Angst und Schrecken. Die Rede ist von van Helsing, der im Auftrag des Vatikans Vampire, Werwölfe und andere Kreaturen der Nacht erbarmungslos jagte und auch vor dem Fürsten der Dunkelheit, Dracula höchstpersönlich, nicht Halt machte. So wird Bram Stokers Monsterjäger jedenfalls im gleichnamigen Kinofilm und Videospiel dargestellt und ihr schlüpft natürlich in dessen Rolle.

Verkehrte Welt: Frankensteins Monster entpuppt sich als ängstliches Sensibelchen (Xbox).

Tragischer Held

Dabei hütet Dr. Abraham alias Gabriel van Helsing selbst ein düsteres Geheimnis, das ihr im Spiel allerdings nur schemenhaft lüftet. In erster Linie geht es nämlich darum, so viele Monster wie möglich zu killen und dabei so berühmte Alptraumgestalten wie Mr. Hyde, den Wolfsmenschen, Frankensteins Monster und letztendlich auch Vampirfürst Dracula zur Strecke zu bringen. Die Fronten sind allerdings bei weitem nicht so klar, wie sie zunächst erscheinen mögen. So werden aus Furcht erregenden Ungeheuern unerwartet Verbündete und am Ende spielt gar van Helsing selbst eine äußerst tragische Rolle - mehr soll allerdings nicht verraten werden...

Luftige Power-Up-Hatz: Mit seinem Greifarm schwingt sich van Helsing von Dach zu Dach (PS2).

Kurzes Vergnügen

Bis zum finalen Showdown mit Dracula in dessen transylvanischen Schloss sollten aber selbst unerfahrene Spieler nicht allzu lange beschäftigt sein. Je nach gewähltem Schwierigkeitsgrad dürfte bereits nach drei bis sechs Stunden Monstermetzelns der Abspann über den Bildschirm flimmern, was wohl das mit Abstand größte Manko des Spiels darstellt und gerade bei einem Vollpreistitel kräftig auf die Wertung drückt.

Freispielbare Cheats, Extrawaffen, Schwierigkeitsgrade, Bonusmissionen und Highscore-Listen via Xbox Live laden zwar zu mehrmaligem Durchspielen ein, aber die Enttäuschung über den viel zu knappen Umfang wird dadurch nur geringfügig gelindert.

Fulminanter Auftakt: Dr. Jekylls Alter Ego Mr. Hide ist euer erster Gegner im Spiel (PS2).

Solide Actionkost

In der Zeit, die das Spiel andauert, wird man aber dafür erstklassig unterhalten. Zwar ist der Spielverlauf äußerst linear und das Gameplay während der insgesamt 13 Missionen nicht sonderlich abwechslungsreich, aber die handliche Steuerung, der makellose Spielfluss und das unkomplizierte Kampfsystem lassen Fans schnörkelloser Action-Orgien à la Devil May Cry mit der Zunge schnalzen. Je nach Waffe und Move-Repertoire kann van Helsing auch verheerende Spezialangriffe oder begrenzt verfügbare Finishing-Moves vom Stapel lassen. Lediglich die in der Richtung nicht nachträglich beeinflussbaren Comboabgriffe fallen im hektischen Massengeschnetzel etwas negativ auf.

Lahme Giganten: Diese Steinwächter sind zwar zäh, haben bei van Helsings Klingenwirbel aber keine Chance auf Gegenwehr (Xbox).

Monster am Haken

Dafür kann van Helsing entfernte Gegner mit seinem Greifhaken zu sich heran ziehen oder sich an vorgegebenen Stellen blitzschnell in Sicherheit katapultieren. Selbst bei einigen Objekträtseln und Power-Up-Suchen kommt der multifunktionale Greifarm zum Einsatz. Auf originelle Rätseleinlagen oder umfangreiche Levelerkundungen muss man zwar verzichten, aber die dynamischen Fights gegen Skelette, Fledermäuse, Werwölfe, Gargoyles und andere Horrorikonen gehen dank komfortabler Zielerfassung und eingeblendeter Lebensenergiebalken der Gegner locker von der Hand und sorgen zusammen mit den gelungenen Animationen trotz sich wiederholender Spielabschnitte und Bosskämpfe schnell für gepflegte HacknShoot-Stimmung.

 

Kommentare

4P|Jens schrieb am
Picccolo hat geschrieben:Kontra
- seltene Kameraprobleme
wasn das für ein kontra?? das doch gut das die Kameraprobleme selten sind oder hab ich da was falsch verstanden...
seltene probleme sind auch probleme und sollten zumindest erwähnt werden, egal ob gelegentlich die kamera zickt, die framerate absackt, die kollisionsabfrage spinnt, etc. auch wenn ein problem nur selten auftritt, kann es den spielfluss ziemlich stören. aber natürlich sind "seltene kameraprobleme" erfreulicher als häufige kameraprobleme - ein negativer beigeschmack bleibt aber trotzdem :wink:
John.McClain schrieb am
Kontra
- seltene Kameraprobleme
wasn das für ein kontra?? das doch gut das die Kameraprobleme selten sind oder hab ich da was falsch verstanden...
AnonymousPHPBB3 schrieb am
Gerade noch im Kino und schon auf Xbox und PS2 unterwegs: Filmumsetzungen konnten aufgrund des hohen Zeitdrucks die in sie gesetzten Erwartungen bisher nur selten erfüllen. Auch Van Helsing war bereits kurz nach dem Kinostart in spielbarer Form erhältlich. Ob der dreiste Devil May Cry-Klon sich dadurch ebenfalls ins unrühmliche Aufgebot der Lizenzgurken einreiht oder am Ende sogar eine löbliche Ausnahme darstellt, erfahrt ihr im Test.<br><br>Hier geht es zum gesamten Bericht: <a href="http://www.4players.de/rendersite.php?L ... CHTID=2976" target="_blank">Van Helsing</a>
schrieb am