Test: Happy Drummer VR (Musik & Party)

von Mathias Oertel



Happy Drummer VR (Musik & Party) von Shanghai Lusion
Der Glücklichmach-Trommler
Entwickler:
Publisher: Shanghai Lusion
Release:
19.03.2018
19.03.2018
Erhältlich: Digital
Erhältlich: Digital
Spielinfo Bilder Videos
Obwohl die Immersion hinter einer VR-Brille Musikspiele aufwertet, was u.a. von Hatsune Miku und Rock Band bewiesen wurde, gibt es weiterhin wenig Nachschub in diesem Bereich. Und nachdem Audiobeats den Hunger nur sehr kurzfristig stillen konnte, macht sich Happy Drummer VR auf, um Trommler in der virtuellen Realität zu begeistern. Ob der Titel einen tatsächlich glücklich zurücklässt, klären wir im Test.

Quasi Donkey Konga VR?

Erinnert ihr euch noch an Donkey Konga auf Nintendos GameCube? Das Rhythmus-Spiel, das man vornehmlich mit einem speziellen Konga-Controller spielen sollte, sorgte für ungezwungenen Musikspaß und zog zwei Fortsetzungen nach sich. Happy Drummer VR schlägt in eine ähnliche Kerbe. Auch hier trommelt man zu schmissigen sowie zum Mitwippen verleitenden, aber letztlich nur kurzen sowie auf Dauer etwas generischen Dschungel-Rhythmen. Der Einstieg dabei ist unglaublich einfach – auch wenn man sich zu Beginn an die nicht immer klaren Symbole gewöhnen muss, die einen statt Schriftmenüs durch das Spiel führen. Doch mit nur wenig Ausprobieren kommt man alsbald dahin, wo man möchte und kann sich auf das Trommeln konzentrieren, das im Gegensatz zu dem kürzlich veröffentlichten Audiobeats (aka Audioschläge) mit einigen unterhaltsamen Überraschungen aufwartet.

Die Kulisse ist bei beiden Schauplätzen recht karg. Doch hinter den Trommeln konzentriert man sich ohnehin auf die heranfliegenden Symbole.
Die Kulisse ist bei beiden Schauplätzen recht karg. Doch hinter den Trommeln konzentriert man sich ohnehin auf die heranfliegenden Symbole.
Zwar kann man die Höhe der vor einem liegenden Trommeln nicht verstellen. Doch die insgesamt vier Sets, auf denen man mit seinen Move-Controllern sein Rhythmusgefühl beweist, sind ordentlich angeordnet. Der Clou: In jedem der zwei Schauplätze (Nachts an einer Oase, tagsüber in einer Wüste, in der im Hintergrund eine Windhose herumirrt), wechseln die drei Trommeln bzw. Pauken, mit denen man jeden Song beginnt, an bestimmten Stellen mit einem zweiten Set, das sich um einen herumdreht. Nachts klopft man dann auf vier Steintafeln, tagsüber auf einem Vierbeiner-Skelett, bei dem der Kopf sogar ähnlich einer klassischen Zimbel bei einem Drumkit höher angebracht ist. Da man zudem nicht nur mit rhythmischen Einzelschlägen, sondern auch wuchtigen Doppeltreffern und bei Tag auch mit Schlägen auf den Rand der Haupttrommel konfrontiert wird, geht die Bandbreite an Anforderungen in Ordnung. Zumal sie im Gegensatz zu z.B. Audiobeats auch akustisch passend umgesetzt wird. Sprich: Jeder Schlag ist nicht nur deutlich zu hören, sondern sorgt mit seinen für jeden Bereich unterschiedlichen sowie passenden Geräuschen dafür, dass man hinter der Brille stärker ins Geschehen gezogen wird und sich tatsächlich wie ein mächtiger Stammestrommler führt.

Ich bin der Steinzeitkönig

Dabei reißt die Kulisse wahrlich keine Bäume aus. Zwar farbenfroh und sich (je nachdem wie gut man spielt)dynamisch verändernd, haben die prähistorischen Stammesmitglieder, für die man spielt, nur wenige Animationen und stammen aus dem Klonlabor. Hier hätte etwas Abwechslung Wunder gewirkt. Andererseits hat man ohnehin kaum Zeit, eingehend die karge Umgebung zu betrachten. Schon auf dem niedrigsten der drei Schwierigkeitsgrade hat man gut zu tun, um die von einem über dem Geschehen schwebenden Medizinmann auf die Trommeln abgeschossenen Symbole im richtigen Rhythmus zu erfassen. „Hard“ und „Insane“ wiederum tragen ihre Namen vollkommen zu Recht. Vor allem auf „Wahnsinnig“ kommt man gehörig ins Schwitzen und muss sich enorm anstrengen, wenn man auch nur annähernd in Bereiche kommen möchte, die
Es gibt bei jedem Schauplatz zwei andere Drumsets, die dynamisch wechseln.
Es gibt bei jedem Schauplatz zwei unterschiedliche Drumsets, die dynamisch wechseln.
hinter einem auf der Tafel mit weltweiten Höchstpunktzahlen markiert sind. Mit jeweils vier Songs pro Schauplatz ist die Auswahl dennoch etwas gering ausgefallen.

Allerdings kann man diese zusammen mit ein paar weiteren Tracks auch in einem separaten Modus selbst mit Symbolen „bespielen“ und diese lokal als zusätzliche Herausforderung zur Verfügung stellen.  Selbstverständlich kann man auch die Trommeldrehung zur Änderung des Sets einsetzen, so dass man hier für sich selbst und vor allem für Freunde oder Familienmitglieder einen interessanten sowie individuellen Wettbewerb kreieren kann. In dem Zusammenhang ist allerdings schade, dass man keine eigenen Musiken importieren kann. Ebenfalls bedauerlich: Die zeitgleich veröffentlichte Nicht-VR-Version, die zum gleichen Preis angeboten wird, ist nicht automatisch in der Bibliothek (und umgekehrt), so dass man eventuell auch jüngere Spieler mit ins Rhythmus-Boot holen konnte, für die VR nicht geeignet ist.


Kommentare

Mutter Teresa schrieb am
Happy Drummer ist gerade mein Favorit. Träume schon davon :D
Auch wenn bemängelt wird, dass es hier nur eine handvoll Titel gibt, sollte man diese erst mal meistern...
Ich finde es im Augenblick genial und spiele es echt gerne. Beat Saber hab ich allerdings noch nicht angespielt.
Vielleicht taugen mir aber auch einfach die Rhythmen von Happy Drummer besonders gut.
johndoe1686305 schrieb am
Weeg hat geschrieben: ?09.04.2018 19:14 Wow, so schnell wie da die Symbole geflogen kommen, als ich mir das Video angesehen hab, da würd ich ja gar nicht mitkommen.
Matthias ist ja auch teilweise nicht wirklich mitgekommen. ;)
Aber das Video täuscht. In VR wirkt das deutlich anders als im 2D-Video. Was im Video total unübersichtlich, scheiße etc. aussieht, kann in VR plötzlich Sinn machen. Eigentlich kann man keine VR-Spiele mit Videos erklären/kennenlernen.
Weeg schrieb am
Wow, so schnell wie da die Symbole geflogen kommen, als ich mir das Video angesehen hab, da würd ich ja gar nicht mitkommen. Aber: Die Symbole sind nicht jedermanns Sache, vor allem gerade wenn man sich zu fest auf die konzentriert als auf den Song selbst. Sieht im Video aus als ob einer mit einem MG42 die Symbole nacheinander rausballern würde.
Ich mag ja sowas wie das hier: https://www.youtube.com/watch?v=v4gbyTrFpaI
Aber eben, manchmal ist es leichter, sich auf den Sound zu konzentrieren als versuchen, die Symbole visuell wahrzunehmen und rechtzeitig umzusetzen.
MrLetiso schrieb am
Caramarc hat geschrieben: ?09.04.2018 14:30 Gestern hat meine Frau ein Video von Beat Saber gesehen und gemeint: "Wow, wie geil, das würde ich gern spielen" und sie zockt so gut wie gar nicht.
Gerade mal angesehen. Der Trailer ist mal richtig gut! Das könnte echt interessant sein.
Caramarc schrieb am
Diese Musikspiele könnten VR tatsächlich auf die Sprünge helfen.
Gestern hat meine Frau ein Video von Beat Saber gesehen und gemeint: "Wow, wie geil, das würde ich gern spielen" und sie zockt so gut wie gar nicht.
schrieb am