Test: Star Wars Pinball: The Last Jedi (Musik & Party)

von Mathias Oertel



Star Wars Pinball: The Last Jedi (Musik & Party) von Zen Studios
Mit Rey und Luke auf Flipper-Abenteuern
Entwickler:
Publisher: Zen Studios
Release:
17.04.2018
17.04.2018
17.04.2018
17.04.2018
17.04.2018
17.04.2018
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Nachdem sich die Zen Studios mit den letzten Erweiterungen für ihre Pinball-FX-3-Plattform höchst erfolgreich neuen Marken zugewandt hatten, kehren sie jetzt zu einem der Eckpfeiler ihrer Lizenz-Flipper zurück: Star Wars. Passend zur Heimkino-Veröffentlichung von "Die letzten Jedi" darf man mit Rey auf zwei Tischen Kugel-Abenteuer bestehen. Ob sich die Anschaffung lohnt, verraten wir im Test.



Wie? Nur zwei?

Mit den letzten Erweiterungen haben die Zen Studios die Anhänger von Pinball FX 3 verwöhnt: Sowohl bei Aliens vs. Pinball, den Bethesda-Flippern oder Jurassic World als auch bei den Filmklassikern der Universal Studios hat man jeweils drei abwechslungsreiche Tische bekommen. Doch für die letzten Add-ons zu Star Wars Pinball zeigt man sich weniger spendabel. Wie schon bei Das Erwachen der Macht oder Unsung Heroes (Rebels/Rogue One) bekommt man hier nur zwei Tische. Diese schlagen allerdings auch mit nur 6,99 Euro zu Buche, während der Standard-Preis für Dreierpacks bei etwa zehn Euro liegt. Der Vollständigkeit soll aber nicht unerwähnt bleiben, dass die beiden Tische von Das Erwachen der Macht nur 4,99 Euro kosten. Diese uneinheitliche Preispolitik ist unnötig verwirrend. Doch was bieten die Tische ungeachtet der Preis-Diskussion? Mit "Ahch-To Island" nimmt man an Reys Jedi-Ausbildung durch Luke Skywalker teil. Eingebettet in ein schroffes Felsmassiv, mit dem Millenium Falcon an der Küste geparkt, wirkt der eher sparsam mit Rampen bestückte und mit einer Drehscheibe (wie bei Jurassic Park Mayhem oder Doom) sowie fünf Flippern versehene Tisch visuell eher unspektakulär.

Der Tisch "A
Der Tisch "Ahch-To Island" ist vom Aufbau eher minimalistisch, hat aber ein interessantes Missionsdesign mitsamt Figurenwechsel.
Dennoch ist er  trotz des eher minimalistisch scheinenden Designs sehr gut für Highscore-Duelle geeignet und punktet mit einigen Missions-Überraschungen. Denn man kann bei einem Kugelziel quasi die „Spielfigur“ von Rey zu Luke Skywalker oder Chewbacca wechseln. Dies führt nicht nur jeweils zu einem neuen Missionspaket, sondern auch zwei Spezialmodi und vor allem einem Wechsel der Stimmung. Während Chewie nachts am Lagerfeuer beginnt und sich u.a. auch die Freundschaft der Porgs zu sichern versucht, wird bei Rey in einer Jedi-Ausbildungsaufgabe der Tisch bis auf Kugel und Flipper zappenduster. Dies ist allerdings Zen-typisch nicht das einzige unrealistische Element. Die Figuren bewegen sich über den Tisch, Rey zerteilt die Kugeln mit einem Lichtschwert und das überall brennende Feuer ließe sich auf einem realen Tisch ebenfalls in dieser Form nicht umsetzen. Mit umfangreicher Sprachausgabe, authentischen Soundeffekten sowie entsprechender Musik wird umgehend Star-Wars-Atmosphäre aufgebaut. Allerdings sorgen die Stimmen nicht für uneingeschränktes Wohlgefallen. Während Reys Stimme tatsächlich von Daisy Ridley stammen könnte oder zumindest eine Sprecherin gewählt wurde, die ihr zum Verwechseln ähnlich klingt, ist Luke recht weit von Mark Hamill entfernt, so dass es Abzüge in der B-Note gibt.

Die letzten Jedi      

Interessanterweise klingt der Sprecher, der Luke im zweiten, direkt auf dem Film „Die letzten Jedi“ aufbauenden Tisch spricht, deutlich authentischer. Wie auch der Rest der Charaktere, die hier zum Einsatz kommen, seien es Kylo Ren, Captain Phantasma oder auch Finn. Doch auch wenn ein Restzweifel bleibt, ob tatsächlich die Stars hinter das Mikro gezerrt werden konnten, sorgt der Klangteppich hier für ein homogeneres Bild als beim Alternativtisch – auch wenn ich nicht damit einverstanden bin, dass einer von Luke Skywalkers Kernsätzen von "It is time for the Jedi to end" hier in "It is time for this game to end" umgewandelt wurde, wenn man seine letzte Kugel verloren hat. Ich verstehe die Intention, in der Umsetzung wirkt es allerdings merkwürdig. Spielerisch zieht der sich auf mehrere, teils übereinanderliegende sowie miteinander verbundene Ebenen wie z.B. eine kleine Version der Insel Ahch-To oder dem Hangar von Snokes Super-Sternzerstörer
"The Last Jedi" bietet mehrere Ebenen und häufig ein massives Effekt-Gewitter, bleibt allerdings beim Aufgabendesign bieder.
"The Last Jedi" bietet mehrere Ebenen, insgesamt sieben Flipper und häufig ein massives Effekt-Gewitter, bleibt allerdings beim Aufgabendesign bieder.
erstreckende Tisch allerdings trotz sieben (!) Flipper nicht alle Register. Zumindest konnten mich die Missionen inhaltlich nicht so stark gefangen nehmen wie der andere Flippertisch des Pakets.

Das wiederum versucht Zen mit einem Effekte-Overkill zu egalisieren, der sogar Star Wars Pinball Starfighter Assault oder den zu "Das Erwachen der Macht" gehörenden "Might of the First Order" im Rückspiegel zurücklässt. Tie-Fighter rasen bei der Evakuierung der Rebellen über den Tisch  und müssen zerstört werden. BB-8 nimmt sich einen riesigen Walker steuernde eindrucksvoll der Trooper an. Und wenn die First-Order-Armee auf Crait die Rebellenbasis unter Beschuss nimmt, man diesem Angriff mit einem halben Dutzend Kugeln entgegnet, die rote Staubspuren über den Tisch ziehen, hat man Schwierigkeiten, die leuchtenden Symbole auszumachen, die den nächsten Missions-Schritt markieren. In diesen Momenten kann ich verschmerzen, dass Die letzten Jedi hinsichtlich der Anforderungen für jede Aufgabe nur ein typisches Zen-Durchschnittsniveau erreicht.


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