Großartiges Fahrgefühl
Die Fahrphysik begeistert mit bewährten Qualitäten und lässt sich dank zahlreicher Hilfen wie ABS, Traktionskontrolle oder Bremsassistent nahezu perfekt auf die eigenen Ansprüche zuschneiden. Dadurch kommen sowohl Spaß-Raser als auch Simulations-Freunde auf ihre Kosten. Letztere dürfte es vor allem freuen, dass Codemasters mittlerweile auf viele Daten der Rennteams zugreifen darf, um das Verhalten der PS-Monster möglichst realistisch einzufangen. So wurde u.a. der Simulationsaspekt bei den Reifentemperaturen erhöht und prescht man über Randsteine oder andere Unebenheiten, wird man die leicht erhöhten Feinheiten bei der Federung bemerken. Physikalisch weniger überzeugend sind dagegen manche Kollisionen und deren Auswirkungen, wenn das Fahrzeug etwa plötzlich nochmal abhebt oder sich die Trümmerteile höchst seltsam über den Asphalt verteilen.
Schon mit einem Controller fühlt es sich klasse an, hinter dem Steuer zu sitzen – vornehmlich in der Cockpitansicht, in der man die Sichtbeeinträchtigungen des unsäglichen Cockpitschutzes Halo zum Glück entschärfen darf. Doch erst mit einem Lenkrad erreicht der Fahrspaß dank der hervorragenden Force-Feedback-Effekte seine maximale Drehzahl. Zudem ist es mit dem Wheel deutlich einfacher, gefühlvoll zu fahren und dadurch die Reifen zu schonen. Absehen sollte man dagegen von der
Ob es Sebastian Vettel in dieser Saison endlich schafft, seinen ersten WM-Titel mit Ferrari zu gewinnen?
Idee, sich in einer der Außenperspektiven auf die Strecke zu wagen: Im Gegensatz zum exzellenten Geschwindigkeitsgefühl der Innenansichten wirkt das Geschehen hier erschreckend lahm.
Saubere Technik – mit leichten Abstrichen
Das ist ungewöhnlich, denn sowohl auf dem PC als auch den Konsolen laufen die Rennen mit 60 Bildern pro Sekunde butterweich und konstant flüssig über die Mattscheibe – und das, obwohl der Detailgrad im Vergleich zum Vorgänger noch leicht nach oben geschraubt wurde, wenn etwa kleine Steine beim Ausflug ins Kiesbett aufgewirbelt werden, feine Nebelschwaden aufziehen oder die Reifen qualmen. Auch technisch hat man zumindest auf den Konsolen zugelegt: Trat bei F1 2017 bei manchen Strecken selbst auf der PS4 Pro Tearing auf, wird das Bild hier nicht länger von diesem unschönen Effekt „zerrissen“, der beim Umsehen in der Box oder am Arbeitsplatz aber leider immer noch stört. Darüber hinaus ploppen manchmal noch Objekte wie Schilder oder sogar ganze Tribünen-Abschnitte (Hockenheim!) ins Bild und schmälern den positiven Eindruck der Technik leicht. Dafür sehen die Wagen klasse aus und auch die Polygon-Piloten kommen ihren realen Vorbildern jetzt wieder ein Stück näher. Im Gegensatz zur Vorschau-Version haben sie jetzt auch ihre Mimik wiedergefunden und stehen nicht länger mit versteinerten Mienen in der Gegend (oder auf dem Podest) herum. Schön
Geht es auf der Piste ziemlich ungestüm zu, beschwert sich der Fahrer automatisch.
zudem, dass Codemasters es zumindest versucht, den von Natur aus sterilen Strecken mit Vögeln, Hubschraubern und anderen beweglichen Objekten etwas Leben einzuhauchen.
Die Kommentare sind dagegen ein zweischneidiges Schwert: Zwar haben die plapperfreudige RTL-Dramaqueen Heiko Wasser und Stefan Römer aufgrund der Bezüge zur vergangenen Saison einerseits ein paar neue Zeilen eingesprochen, doch wurde andererseits viel Material einfach recycelt und es mangelt weiterhin an Variation. Schnell kann man die allseits bekannten Ausführungen des Moderatoren-Duos mitsprechen und kann es bald nicht mehr hören, dass sich das Auto auf der Strecke so wohl gefühlt hat. Gelungener wirkt der Boxenfunk, wobei man sich alternativ sogar wieder per Sprachsteuerung mit seinen Mechanikern unterhalten kann. Mit dem Klang moderner F1-Aggregate werde ich zwar immer noch nicht glücklich, aber dank der historischen Modelle kann man zumindest in Erinnerungen schwelgen, wie toll sich die Formel Eins einmal angehört hat und wie viel schöner die Rennwagen ohne den hässlichen Cockpitschutz ausgesehen haben.