Was immer man spielen will...
Typisch für Pinball FX3 auch, dass man sich in einigen der Modi Upgrades wie Ergebnis-Modifikatoren sowie Möglichkeiten zum Verzieren des Profils verdienen kann. Die zahlreichen Online-Ranglisten werden dabei zum Glück nach Spielarten getrennt und es gibt sogar einen Liga-Modus, in dem man gegen die Ergebnisse anderer Spieler antritt: Steht man bei Ablauf der Saison in der oberen Hälfte, steigt man auf und umgekehrt.
Ja, sogar an ein Training haben die Entwickler gedacht, in dem die Kugel nach Verlust sofort wieder auf den Tisch gekickt wird. Klasse: Das ist perfekt dafür geeignet die eigene Technik zu verbessern. Dass es all das gibt, liegt zu einem großen Teil natürlich an Pinball FX3, in das die Williams-Sammlung wie jedes andere Paket integriert ist. Einiges davon gibt es aber nur hier und gerade Fans guter Simulationen, die bisher fast ausschließlich FarSights Pinball Arcade, Stern Pinball Arcade oder das erwähnte Pro Pinball Ultra von Adrian Barritt gespielt haben, bemerken die eine Verbesserung gegenüber den bekannten Spielen.
Klasse auch, dass man eine Partie jederzeit abbrechen und später fortführen kann, dass die Steuerung einstellbar ist und dass das Programm automatisch die richtige Auflösung wählt, wenn man den Monitor hochkant dreht! Auf Switch kann man
Herausforderungen sorgen für Abwechslung, motivieren zum Highscore-Kampf und schalten (optionale) Upgrades frei. Puristen können all das zum Glück ignorieren. Ranlisten werden für jeden Modus getrennt geführt.
zudem zwischen Breitbild und Hochkant-Format wählen und das komplette Spiel per Touch bedienen. Zen hat an fast alle Details gedacht, die in einem Videospiel von Bedeutung sind...
Der rechte Winkel
... aber eben nur an fast alle – denn es gibt zwei Kleinigkeiten, die mir fehlen. Zum einen ist da nämlich kein Kabinett-Modus, mit dem man direkt von oben ausschließlich auf das Innere des Automaten blickt, sodass man das Gefühl hat direkt auf den Tisch zu schauen. Das wird vor allem Enthusiasten ärgern, die ihren Monitor in den Nachbau eines Automaten eingelassen haben oder eine solche Maschine gekauft haben.
Zum anderen gibt es keine Perspektive, die im Breitbildmodus fast direkt von oben auf das Spielfeld zeigt. Auf einem normal großen Monitor stört mich das nicht – auf einem 50-Zoll-Fernseher wirkt es aber seltsam falsch, dass man das obere Spielfeld relativ schlecht einsehen und die Wege der Kugel vergleichsweise schlecht abschätzen kann. Bei großen Bildschirmen bietet es sich einfach an, fast von direkt oben auf den Tisch zu schauen. Der wäre bei solchen Fernsehern ja immer noch groß genug im Blick.
Zu guter Letzt wünschte ich, auch Zen würde Spielern die Wahl geben, ob die Kamera in ihrer gewählten Perspektive der Kugel folgt oder nicht.
Was Kinder nicht sehen dürfen
Das alles ist verschmerzbar. Ihr ahnt es aber: Es gibt eine Sache, die unangenehm auffällt. Und die hat mit einem Zurechtschneiden verschiedener Inhalte auf ein junges Publikum zu tun. Denn Zen verwendet offenbar originalgetreue, schon damals aber mit verändertem Artwork, anderen Animationen sowie angepasster Sprachausgabe versehene Ausgaben der damaligen Automaten. Warum? Weil man jungen Spielern doch keine Figuren zumuten kann, die eine Zigarre halten. Oder gar eine Frau, die einen Bikini aus Lack und Nieten trägt. Einen Bikini!
Nun hatten die Entwickler vielleicht nicht den Schutz der Jugend im Blick, wohl aber die Richtlinien der amerikanischen Altersfreigabe, die Pinball FX3 zuteilwurde. Das antwortete ein Sprecher des Studios jedenfalls auf Steam, wo die
Änderungen im Detail aufgeführt werden. Doch vielleicht hätte man anderen Ländern ja die für Erwachsene gedachten Artworks spendieren können. Und vielleicht hätte man die Williams-Tische statt im Rahmen von Pinball FX3 auf einer separaten Plattform veröffentlichen sollen. Immerhin sollen weitere Umsetzungen folgen.
Nun sucht Zen laut eigener Aussage gerade nach einer Lösung – vielleicht kommen wir also später noch in den Genuss der „kompletten“ Sprache und Grafiken. Ärgerlich ist deren Fehlen aber allemal.