Test: Holiday World (Taktik & Strategie)

von Mathias Oertel



Holiday World
Entwickler:
Publisher: Take2
Release:
30.07.2004
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ab 15,95€
Spielinfo Bilder  
Sommerzeit ist Urlaubszeit. Doch auch alle Daheimgebliebenen müssen nicht auf karibische Inseln, Tierparks unter heißer Sonne und den Tauchgang verzichten: Holiday World bietet euch die Möglichkeit, das ultimative Feriendomizil aus dem Boden zu stampfen. Was man von der neuen Wirtschaftssimulation der Holiday Island-Macher erwarten kann, verrät euch der Test.

Wirtschaftssimulation light

Eigentlich sind die Voraussetzungen für Holiday World gar nicht so schlecht. Immerhin steckt das Team von Holiday Island hinter dem Titel. Das 1996 erschienene Spiel hat mich seinerzeit einige durchzockte Nächte gekostet.

Dementsprechend groß war die Vorfreude auf die Urlaubswelt. Angeheizt von der Möglichkeit, mich in drei unterschiedlichen Themenbereichen (Strandwelt, Safariwelt, Tiefseewelt) auszutoben, habe ich nach Genuss des informativen, aber extrem langweiligen Tutorials daran gemacht, das gerade gelernte in der Kampagne in die Tat umzusetzen.

Drei Themenbereiche (hier die Strandwelt) stehen zur Verfügung, um die Urlauber glücklich zu machen und euer Konto zu füllen.

Doch was muss ich feststellen? Bereits nach kurzer Zeit entwickelt Holiday World den Reiz eines Kinderkarussels im Rückwärtsgang. Hat man ein bestimmtes System, kann man sämtliche Szenarien binnen kürzester Zeit lösen, wodurch die Herausforderung für die Spieler rapide sinkt.
Dabei fängt alles recht viel versprechend an: Ihr habt in den übersichtlichen Menüs Zugriff auf eine passable Auswahl an Gebäuden, die alle für spezielle Touri-Typen zugeschnitten sind. Allerdings scheint es die zahlenden Gäste meist wenig zu kümmern, ob ihr Domizil und die zusätzlichen Betätigungsmöglichkeiten, Restaurants usw. weit auseinander liegen oder nicht. Sie kommen, lassen ihr Geld in eure Tasche fließen (oder auch nicht) und verschwinden wieder.

Von einem überschaubaren Wirtschaftssystem oder gar einem nachvollziehbaren Ursache-Wirkung-Prinzip keine Spur. Was allerdings auch daran liegt, dass ihr nur vier Mitarbeitertypen habt: Der Architekt baut alles. Und mit dem Manager und der Animateurin könnt ihr versuchen, gezielt auf das Verhalten der Besucher bzw. die Preisgestaltung der Attraktionen Einfluss zu nehmen. Die Möglichkeiten wiederum sind sehr eingeschränkt, so dass man sich zwei Mal überlegen sollte, die Dienste in Anspruch zu nehmen.

Betriebsspionage

Anders sieht die Sache bei dem Spion aus, den ihr tunlichst engagieren solltet, wenn ihr gegen CPU-gesteuerte Spieler bzw. im Netzwerk gegen menschliche Kontrahenten antretet.
Gerade hier dürfte der Hauptreiz für Holiday World liegen. Denn wenn ihr im freien Modus alleine spielt, habt ihr nach etwa einer Stunde alle Gebäude aufgebaut, die es in der Urlaubswelt gibt – und dann beginnt die gähnende Langeweile, da es keinerlei Möglichkeit gibt, seine Etablissements weiterzuentwickeln.

Die Unterwasserwelt ist der einzige Bereich, in dem so etwas wie Abwechslung im Gameplay auftaucht.

In direkter Konkurrenz zu mäßig clever agierenden Computerspielern oder Freunden kommt wenigstens hin und wieder Schadenfreude auf, wenn ihr es schaffen solltet, mit dem Spion dem Gegner ein Schnippchen zu schlagen.

Doch auch hier versandet der Spaß ziemlich schnell, so dass man letztlich nur argumentieren kann, dass Holiday World für gerade mal 30 Euro den Besitzer wechselt.
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