Robots20.03.2005, Michael Krosta
Robots

Im Test:

Seit Donnerstag ist Robots (ab 1,00€ bei kaufen), der neuste Streich der Ice Age-Macher, bei uns im Kino zu sehen. Natürlich darf ein passendes Videospiel nicht fehlen und so schickt euch Vivendi Universal in die hochtechnisierte Robot-Welt, in der ihr mit Blechkopp Rodney Copperbottom die Pläne des fiesen Tyrannen Ratchet durchkreuzt, nützliche Sachen erfindet und letztendlich für Friede, Freude und Eierkuchen sorgt.

Das Leben eines Erfinder-Robots

 

Viel mehr Worte brauchen wir über die Hintergrundgeschichte nicht zu verlieren, die sich an der Handlung des Kinofilms orientiert, aber auch eigene Wege geht und sogar neue Blechkameraden einführt. In klassischer Jump’n’Run-Manier steuert ihr Rodney in der 3rd-Person-Perspektive durch die überwiegend farbenfrohe und bunte Spielwelt, sammelt fleißig Schrott und helft den freundlichen Bewohnern, diverse Gegenstände zu finden. Seid ihr erfolgreich, warten meistens neue Erfindungen auf euch, die ihr 

Juhuu! Wonderbot ist da!
für eure Mission auch bitter nötig habt. Eine der bedeutendsten Erfindungen bastelt Rodney bereits recht früh zusammen: den Wonderbot! Das niedliche Kerlchen wird euch von da an nicht mehr von der Seite weichen und liefert neben spaßigen Tricks auch wichtige Funktionen. Mit dem entsprechenden Upgrade überwindet er z.B. mittels Fernbedienung große Abgründe oder sammelt selbstständig Schrott für euch ein.

 

Wertvoller Schrott

 

In der Welt von Robots dreht sich praktisch alles um Schrott. Ihr findet ihn auf der Straße, in Hinterhöfen, Mülleimern, auf Dächern und sogar in Briefkästen – einfach überall. Deutlich seltener sind da schon die vergoldeten Schrottteile, die hauptsächlich als Zahlungsmittel für Fahrkarten etc. verwendet werden. Doch auch der normale Schrott lässt sich investieren: Überall im Spiel findet ihr Automaten, an denen ihr nicht nur euer Spiel speichern, sondern Rodney auch mit netten Upgrades wie Elektroblaster, Magnostrahl oder Streuschuss ausrüsten könnt.

 

Kein Pazifismus?

 

Ihr habt es jetzt sicher schon erraten: Die ach so schöne Roboterwelt ist nicht so friedlich, wie sie vielleicht sein sollte und so muss selbst ein pazifistisch veranlagter Erfinder wie Rodney auf brachiale Waffengewalt zurückgreifen, indem er die mechanischen Finsterlinge mit Schrott beschießt oder dem Schraubenschlüssel bearbeitet. Da sich das Spiel überwiegend an ein jüngeres Zielpublikum richtet, hält sich die Gewaltdarstellung allerdings in Grenzen: Auf umherspritzendes Öl oder abgetrennte Roboter-Arme und Köpfe wird verzichtet. Auch der Schwierigkeitsgrad ist recht niedrig angesetzt, so dass Robots für geübte Spieler keine zu große Herausforderung darstellt.

 

Steuerung mit Tücken

 

Auf dem Speedway liefert ihr euch Rennen in Transportskapseln.
Für Probleme sorgt lediglich die gewöhnungsbedürftige Steuerung, da der Analogstick zu direkt reagiert und sich Rodney nur schwer kontrollieren lässt. Gerade am Anfang lauft ihr mit plötzlichen Richtungswechseln wie angetrunken durch die Gegend und springt auf Plattformen auch mal daneben. Steuerungstechnisch hat sich die GameCube-Fassung als erste Wahl erwiesen, da hier der Analogstick feinstufig abgefragt und damit die Befehle von der Spielfigur relativ präzise umgesetzt werden. Absolut katastrophal steuert sich Robots dagegen auf dem PC, wenn ihr kein DirectX-kompatibles Gamepad euer Eigen nennt. Dann nämlich müsst ihr auf die Tastatur als Controller zurückgreifen, während eine zusätzliche Maus nicht unterstützt wird. Was das für euch heißt? Nun, zunächst könnt ihr die analoge Steuerung eures Helden vergessen. Rodney hechtet immer im Laufschritt los, was es noch schwieriger macht, ihn unter Kontrolle zu halten. Am schlimmsten ist jedoch die Tatsache, dass ihr auch die Kamera mit der Tastatur bewegen müsst, wozu sich eigentlich die Maussteuerung perfekt eignen würde. Zwar gibt es eine Taste, die die Kamera auf Knopfdruck direkt hinter der Figur positioniert, doch bleibt die Kamera oft und gerne irgendwo hängen und lässt sich nicht weiter schwenken – das gilt übrigens auch für die Konsolenfassungen. Außerdem werdet ihr während des Spiels immer wieder von Gegnern hinter Ecken überrascht, weil ihr sie durch die verkorkste Kamera nicht sofort sehen könnt. Zwar habt ihr die Möglichkeit, in eine Ego-Ansicht umschalten, doch könnt ihr euch in dieser nur umsehen, nicht aber bewegen.

 

Technisches Mittelmaß

 

Technisch sind sich alle Versionen des Spiels recht ähnlich. Grafisch fällt lediglich die PS2-Fassung mit blasseren Farben und einer ruckelanfälligeren Darstellung etwas ab, während die anderen Plattformen noch um ein paar schönere Effekte (man beachte z.B. die eingeschalteten Ventilatoren) bereichert wurden. Als einzige Konsolenfassung wurde der GameCube mit einem 60Hz-Modus bedacht, doch kann auch dieser nicht verhindern, dass die Engine - genau wie bei den anderen Plattformen – auch auf der Nintendo-Konsole mit kleinen Schwächeanfällen zu kämpfen hat, wenn sich zu viele Objekte auf 

Kleiner Smalltalk gefällig?
dem Bildschirm tummeln. Auch ist ab und an mit bloßem Auge zu erkennen, wie manche Texturen urplötzlich mit höheren Details versehen werden oder Objekte eingeblendet werden.

 

Die Soundtracks könnten aus einem Disney-Film stammen, doch wiederholen sich die Themen sehr schnell und werden mit der Zeit langweilig. Für die deutsche Version wurden einige Sprecher des Kinofilms verpflichtet (darunter z.B. Sänger und Moderator Ben), die im Spiel einen zufrieden stellenden Job abliefern, aber sicher nicht überragend agieren. Während die Soundeffekte auf Xbox und PS2 in Dolby Digital / Pro Logic dekodiert werden, muss der GameCube nur mit Stereoklängen Vorlieb nehmen.           

Fazit

Es scheint fast so, als hätte man bei Vivendi Universal bzw. Sierra das Rezeptbuch für ein Jump'n'Run mit Filmlizenz abgearbeitet. Einige putzige und aus den Filmen bekannte Charaktere und Locations hier, massig Zeugs zum Einsammeln da – und fertig ist das Spiel zum Film. Logisch, dass dabei das Leveldesign, bis auf ein paar wenige Ausnahmen, nicht gerade vor Abwechslung strotzt und auch spielerisch nur Standardkost geboten wird. Von Innovationen fehlt jede Spur und auch technisch reißen die modernen Knuddelroboter keinen vom Hocker. Da auch Steuerung und vor allem die Kamera zu wünschen lassen, reicht es nur für ein solides Lizenzspiel, das inhaltlich in erster Linie jüngere Spieler anspricht.

Pro

Original-Charaktere aus dem Film
bunte, kindgerechte Grafik
viele Upgrades
Wonderbot
Originalsprecher
60Hz-Modus (nur GameCube)
gute Steuerung (nur GameCube)

Kontra

<P>
gelegentliche Slowdowns
hakelige Steuerung(außer GameCube)
katastrophale Tastatur-Steuerung (PC)
Kameraprobleme
Gegner oft&nbsp;unfair platziert
Keine innovativen Elemente
wenig Abwechslung</P>

Wertung

GameCube

PC

PlayStation2

XBox

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