Test: The Regiment (Shooter)

von Marcel Kleffmann



The Regiment
Entwickler:
Publisher: Konami
Release:
14.02.2006
02.2006
Spielinfo Bilder  
Die Konsolen-Spezialisten von Konami versuchen sich mit The Regiment an einem waschechten Taktik-Shooter und wollen es auf dem heimischen Rechenknecht mit Konkurrenz-Granaten à la SWAT 4 oder Raven Shield aufnehmen. Geht die Rechnung auf?

Was für ein Regiment?

In Deutschland wird die Grenzschutzgruppe 9 (kurz GSG9) als Antiterror-Elitetruppe eingesetzt, wenn normale Polizeikräfte keine Chance mehr sehen oder die Situation zu heikel wird. Auf der anderen Seite des Ärmelkanals, in Großbritannien, gibt es eine ähnliche Kommandotruppe, genannt SAS (Special Air Service).

Authentizität vs. Simplifizierung

Als Mitglied dieser Spezialeinheit müsst ihr reihenweise Aufträge lösen, die größtenteils auf tatsächlich geschehenen Ereignissen basieren. Um diesen Authentizitätsgrad zu untermauern, berichtet ein Ex-SAS-Mitglied in einem  Pre-Briefing-Video, was wo passiert ist – teilweise sogar vor Original-Kulisse (z.B. in der iranischen Botschaft).
Die Schauplätze werden von dunklen Farben dominiert und sind grafisch längst überholt.
Anschließend wird euch anhand einer Blaupause des Gebietes/Gebäudes der Angriffsplan vorgesetzt, den ihr zu befolgen habt. Eigene Planungskünste wie in Raven Shieldwerden nicht gefordert - egal ob es sich um Geiselrettungen, Terroristeneliminierungen oder Bombenentschärfungen dreht. Selbst die Ausrüstung des vierköpfigen Teams könnt ihr nicht eigenhändig übernehmen und wird euch ebenso automatisiert abgenommen wie die Auswahl der Mitglieder, die ohnehin keine individuellen Stärken oder Schwächen haben.

Teamkontrolle light

Die bewusst geplante Einfachheit von The Regiment setzt sich in den Missionen fort: So laufen euch die drei treudoofen Teammitglieder im Entenmarsch hinterher und sichern die Umgebung nach hinten oder zu den Seiten ab. Konkrete Positionen, zu denen sich die Mitstreiter begeben sollen, können nicht angegeben werden. Einzig und allein für die Erstürmung eines Raumes dürft ihr euer Team einsetzen. Mit der Leertaste ruft ihr vor der Tür ein Kontextmenü auf und wählt zwischen den Standard-Optionen "Tür öffnen", "Angriff" und "Granatenangriff". Beim Standard-Angriff stürmen eure Kollegen den Raum und sichern ihn, während sie beim Granatenangriff auf euren Eröffnungswurf mit einem Knallkörper warten. In der Sturm-Praxis stellen sich eure computergesteuerten Mitstreiter relativ clever an, obwohl sie sich oder euch häufig in der Schusslinie stehen oder dem Gegner den Rücken zudrehen. Aber keine Panik: Wesentlich schlauer sind die Feinde auch nicht, da sie manchmal bei der Erstürmung des Raums keine Reaktion zeigen.

Action und Hektik

Was bleibt übrig, wenn die taktischen Teamelemente so dermaßen in den Hintergrund gedrängt werden? Richtig! Action ohne Ende und zwar auf die hektische Tour: Es reicht nicht aus, wenn ihr die primären und sekundären Ziele erfüllt, das Team vollzählig ist und alle Geiseln überleben! Zusätzlich müsst ihr die Einsätze in einem oftmals sehr engen Zeitrahmen erfüllen. Die Stürmung
Obwohl die Fassaden der Gebäude richtig gut aussehen, langweilen die Innenräume mit karger Ausstattung.
der iranischen Botschaft muss beispielsweise so schnell über die Bühne gehen, dass eigentlich keine Zeit bleibt, die Taktik zu überdenken oder die Geiseln zu sichern. Eine Speicherfunktion innerhalb der kurzen Einsätze sucht ihr vergebens und dank der strengen Zeitlinie stürmt ihr wie der Wind durchs Level und knallt die Gegner ab. Da ihr bei den ersten Anläufen sowieso an dem Zeitlimit scheitern werdet, müsst ihr euch die Feindpositionen merken, um beim nächsten Versuch quasi vorausschauend zu schießen, denn der Reload des Einsatzes verändert keinesfalls die Standorte der Bösewichter. Damit reduziert sich der Wiederspielwert auf ein überschaubares Minimum!

Zusätzlichen Nervenkitzel bringt der "Simulations"-Modus, bei dem ihr und eure Kollegen mit einem gezielten Schuss zu Boden gestreckt werden können, während die virtuellen SAS-Kämpfer im Arcade-Modus mehrere Schüssen einstecken, bevor es ans Eingemachte geht. Lediglich im kooperativen Multiplayer, den ihr mit vier Spielern angehen könnt, kommt etwas mehr Spielspaß auf.

  

Kommentare

johndoe-freename-93983 schrieb am
Naja, es gibt schlechtere Spiele. Aber in der Tat. An den Simulationswert von Ravenshield oder die Action von Ghost Recon kommen die nicht ran. Hätten vielleicht lieber einen SAS-MOD für Ghost Recon machen sollen, wenns den schon nicht gibt ;)
SuperMario64 schrieb am
Tja Entwickler haben nichts springen lassen...
Game zerissen.
Scheint sich doch immer wieder zu bestätigen.
2komma9 schrieb am
...wenn man wissen will was damit gemeint ist, sollte man sich vielleicht den Test auch mal durchlesen. Aber nur vielleicht...
luckylefti schrieb am
Sag mal lest ihr eure Bewertungen auch selbst ??
Zum einen schreibt ihr \"solide KI\" zum andern \"KI mit häufig auftretenden Schwächen\". Also was denn jetzt?? Mehr gute oder schlechte KI?
schrieb am