Test: The Elder Scrolls 4: Oblivion (Rollenspiel)

von Jörg Luibl



Entwickler:
Release:
01.11.2007
15.09.2010
15.09.2009
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ab 5,50€
Spielinfo Bilder Videos
Interessante Quests

Die Qualität der Aufträge kann sich fast mit der von BioWare in Star Wars: Knights of the Old Republic messen: Zwar erreicht man bei den Dialogen zum einen nicht immer diese letzte Brillanz und zum anderen sind sie bei weitem nicht so verschachtelt, dass man sich in Argumentationsstränge wühlen könnte. Aber die Quests und Gespräche sorgen fast immer für
Auch hoch zu Ross sind die Figuren unterwegs. Ihr könnt euch auch selbst in den Sattel schwingen. (360)
erzählerische Überraschungen. Alles kann so harmlos anfangen, dass man fast gähnen möchte, und sich dann urplötzlich in eine Tour de Force verwandeln: Man soll einen Maler finden, der sich seit Tagen in seinem Zimmer eingeschlossen hat? Langweilig. Die Tür ist auf und das Zimmer ist leer? Interessant. Es gibt keine Falltüren oder Geheimgänge? Seltsam. Das Bild auf der Staffelei zieht mich in seinen Bann? Mysteriös! Ich sehe einen verblüffend realistisch gemalten Wald und...werde ins Bild gezogen? Fantastisch! Ich lande auf der anderen Seite und finde den Maler? Na also! Aber wie komme ich wieder zurück? Keine Ahnung. Und was sind das für Kreaturen, die da aus dem Wald preschen?

Im Vergleich zu Morrowind sind diese kleinen Nebenquests wesentlich besser ausgearbeitet und abwechslungsreicher: Ein Mann wird von einem Doppelgänger geplagt, eine Frau wundert sich über Berglöwen im Keller, ein Hauptmann tyrannisiert die Bevölkerung mit abstrusen Strafzöllen. Natürlich gibt es auch einige langweilige Töte-Monster-gegen-Belohnung-Aufträge, aber es gibt abseits dessen viele interessante Situationen: Ihr streift durch eine scheinbar verlassene Siedlung und werdet plötzlich angesprochen, weil die Bewohner unter einem Unsichtbarkeitszauber stehen - also heißt es, den arkanen Übeltäter finden und von seiner Schandtat überzeugen. Oder tötet ihr in gleich brutal? Das könnte eure Eintrittskarte in die Karriere eines Assassinen sein.

Oftmals ist vieles nicht so, wie es auf den ersten Blick erscheint und ihr habt die Möglichkeit, ein Problem auf zwei Arten zu lösen: Entweder ihr nutzt euer detektivisches Geschick und eure Schleichkünste, um einen Beweis zu finden und den Verdächtigen der Gerichtsbarkeit zuzuführen. Oder ihr lockt ihn zu einem seiner Opfer und werdet Zeuge einer blutigen Rache. Entweder ihr beschafft der Magiergilde ein gefährliches Buch oder ihr überlasst es einer seltsamen Frau, die den Ruf einer Hexe genießt. Die Belohnung fällt in allen Fällen natürlich anders aus. Und die spielerischen Konsequenzen ebenfalls, denn es können sich plötzlich ganz neue Kapitel auftun…

Frei wie ein Vogel

Aber die Frage ist, wie ihr Oblivion spielen wollt? Die Möglichkeiten sind enorm, denn die Welt ist offen. Ihr könnt euer Aussehen über das Geschlecht bis hin zur Höhe der Wangenknochen und der Größe der Nasenlöcher bestimmen. Ihr könnt
In Egosicht erlebt man die Kämpfe doppelt intensiv, in der Schulterperspektive behält man die Übersicht. PC-Helden können dort übrigens weiter rauszoomen. (PC)
als Mensch, Elf, Katzen- oder Echsenwesen spielen. Ihr könnt als Kämpfer, Magier oder Dieb in jeweils mehreren Unterklassen mit dutzenden Fähigkeiten und Zaubern losziehen. Der eine spezialisiert sich auf schwere Rüstungen und den Nahkampf, der andere auf Beschwörungen von Kreaturen oder Illusionen wie Unsichtbarkeit. Wer seine Schlüsselattribute wie z.B. Geschicklichkeit als Dieb trainiert, macht natürlich schneller Fortschritte, denn hier darf man nach einem Aufstieg mehr Punkte verteilen. Und selbst wenn man sich als Magier durchschlagen möchte, braucht man nicht auf handfeste Argumente verzichten: Ihr mixt euch eben einen Feuerball werfenden Hünen, der auch noch mit dem Schwert austeilen und Schlösser knacken kann - kein Problem. Man darf seinem selbst erstellten Helden sogar eine eigene Berufsbezeichnung verpassen.

Selbst die Gilden stehen jedem frei, denn sie bleiben zunächst unabhängig von eurer Profession. Ihr könnt also auch als gelernter Dieb einen Auftrag für die Magier- oder Kämpfergilde ausführen. Der Nachteil dieses offenen Systems liegt vielleicht darin, dass die Klassenwahl etwas in der Beliebigkeit versinkt und keinen direkten Einfluss auf den Spielverlauf hat. Aber erstens wird eure Rasse immer eine Rolle spielen und zweitens sorgen eure Taten für genug soziales Feedback: Je nachdem, wie gesetzestreu ihr seid, welchen Ruf ihr genießt und welche Quests ihr übernehmt, reagieren die verschiedenen Fraktionen eher freundlich oder unfreundlich auf euch. Manche reden erst gar nicht mit euch und begründen das damit, dass sie euch nicht genug vertrauen. Das könnt ihr ändern: Manchmal nur über Taten, manchmal aber auch in Gesprächen. Allerdings geht das System nie so weit, ist nie numerisch oder grafisch so nachvollziehbar wie in Star Wars: Knights of the Old Republic (KotOR)  oder Fable , wo sich das Äußere euren Handlungen angepasst hat. Aber das macht nichts, Oblivion fährt dafür nicht so stoisch auf zwei moralischen Schienen, lässt mehr Grauzonen zwischen Gut und Böse zu.  
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Kommentare

Manaconda schrieb am
Also ich Spiele es auch mal wieder und muss sagen selbst nach den ganzen Jahren ist und wird es immer ein klasse Spiel bleiben. Absolut fesselnd und trotz der ganzen Jahre eine sehr gute Grafik. Kann ich jedem nur empfehlen!!!
Nightfire123456 schrieb am
gracjanski hat geschrieben:finde es schade, dass Konsoleros und PC Spieler im denselben Thread die Meinung zu einem Test schreiben. Die Meinung der Konsoleros würde ich nämlich gerne ausblenden. Was ich bisher über Oblivion gelesen habe (nicht 4p Test, sondern in Foren) ist eher stark negativ. Also ein Spiel nicht mal zu Ende spielen, weil es zu scheisse ist, ist imho das grösste Armutszeugnis, das ich kenne und das habe ich in Verbindung mit Oblivion öfter gelesen. Und hier schreiben welche was vom besten RPG aller Zeiten, ein kleiner Blick in die Profile und es wird klar, dass sie Konsoleros sind...(wahrscheinlich Kinder ohne Bezug zu echten RPG Perlen und ohne Ahnung, was Gameplay bedeutet).
Was hat das mit den Konsolen zu tun? Oblivion ist auch eines meiner lieblingsrollenspiele und du wirst es kaum glauben ich habe die PC Version und ich spiele schon etwas länger Rpgs. Es mag genügend andere Games geben die mehr Freiheiten, ausgereifteres Gameplay usw. bieten aber die sind schon alle etwas älter und bieten aus heutiger Sicht Pixelbrei Optik. Mir ist kein anderes Rollenspiel der letzen Jahre bekannt das einem so viele freiheiten gewährt bei gleichzeitig ansprechender Grafik. Auch Skyrim ist gut konnte mich bis jetzt aber noch nicht so an den Bildschirm fesseln wie es damals Oblivion schaffte.
Xris schrieb am
Oblivion ist inzwischen schon recht "alt". Aber es ist immer noch das - und ich meine DAS - beste OpenWorld-RPG aller Zeiten.
Der meint das ernst, oder? :ugly: Ich frage mich bis heute wie Oblivion nur so eine hohe Wertung hier abstauben konnte. Das Gameplay ansich ist ein einziger Bug in Vanilla Oblivion, die Spielwelt nach copy&paste gestaltet etc. Selbst Buggerfall war da spielbarer.
Ohja, Nehrim finde ich sehr viel besser als Oblivion. Quests, Landschaften und Story sind sehr viel ansprechender gestaltet, als bei Oblivion und gerade der Einstieg ist gelungen!
Nur leider auch weitaus linearer als TES eigl. sein sollte. Ich für meinen Teil habe es schon nach 3 Stunden wieder von der Platte geschmissen. Da ist mir Oblivion mit den entpsrechenden Balancemods lieber.
Bloody Sn0w schrieb am
gracjanski hat geschrieben:...
Werd erwachsen.
gracjanski schrieb am
finde es schade, dass Konsoleros und PC Spieler im denselben Thread die Meinung zu einem Test schreiben. Die Meinung der Konsoleros würde ich nämlich gerne ausblenden. Was ich bisher über Oblivion gelesen habe (nicht 4p Test, sondern in Foren) ist eher stark negativ. Also ein Spiel nicht mal zu Ende spielen, weil es zu scheisse ist, ist imho das grösste Armutszeugnis, das ich kenne und das habe ich in Verbindung mit Oblivion öfter gelesen. Und hier schreiben welche was vom besten RPG aller Zeiten, ein kleiner Blick in die Profile und es wird klar, dass sie Konsoleros sind...(wahrscheinlich Kinder ohne Bezug zu echten RPG Perlen und ohne Ahnung, was Gameplay bedeutet).
schrieb am

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