Insgesamt hat der Championship-Modus wenig zu bieten und wird sehr schnell langweilig: Wenn ihr ein komplettes Wochenende inkl. Training absolvieren wollt, müsst ihr drei Mal hintereinander auf die gleiche Strecke, messt euch mit den
|
Kommt es bei Positionskämpfen zu Kollisionen, zieht ihr meistens den Kürzeren. |
gleichen Gegnern und spult immer wieder die gleiche Anzahl an Runden ab. Da sich auch die einzelnen Strecken kaum voneinander unterscheiden, könnt ihr euch sicher vorstellen, dass der Weg zur Meisterschaft zusammen mit der langweiligen Vollgas-Steuerung und der zu gutmütigen Konkurrenz eine ziemlich spaßfreie Angelegenheit ist.
Gäähhhnnn!
Bevor ihr überhaupt das erste Mal am Gaszug ziehen könnt, müsst ihr zunächst die Ladeprozedur über euch ergehen lassen. Mein Tipp: Sorgt für Kaffee und Kekse neben dem Controller, denn die Ladezeiten vor jedem Rennen sind einfach nur unter aller Kanone und verlangen nach einer kleinen Nebenbeschäftigung, wenn man die Zeit nicht sinnlos vor dem Fernseher verbringen will. Für ein heutiges Spiel sind solche Ladezeiten einfach nicht mehr hinnehmbar - teilweise müsst ihr tatsächlich über eine halbe Minute warten, bis ihr am Start steht. Man könnte jetzt noch ein Auge zudrücken, wenn die Rennen grafisch imposant in Szene gesetzt würden, aber daraus wird leider nichts: Es ist ohne Zweifel passend, wenn ein Motocross-Rennspiel richtig schön matschig ist. Wenn dies jedoch auch auf die Texturen zutrifft, ist das weniger schön. Insgesamt erinnert die hauptsächlich in dunklen Brauntönen gehaltene Grafik an ein PS2-Spiel der ersten Generation: Weder die Umgebung noch die Fahrzeuge und deren Fahrer sind sonderlich detailliert ausgefallen. Dazu gesellen sich noch deutlich sichtbare Pop-Ups am Horizont. Einzig die Animationen können als gelungen bezeichnet werden – vor allem bei den Stürzen. Beim Spielen stehen euch einige Kameraperspektiven zur Auwahl, von denen aber eigentlich nur zwei wirklich brauchbar sind. Am besten steuert ihr die Vehikel in der Ansicht direkt von hinten. Wer’s authentischer mag, kann auch in die gelungene Helm-Perspektive umschalten, allerdings ist diese weniger für Tricks geeignet. Auf Knopfdruck besteht die Möglichkeit, sich die Stunts auch in Echtzeit durch eine TV-Kamera ansehen.
Während die Soundeffekte mit ihren schwachbrüstigen Motorengeräuschen nur durchschnittlich sind, hat THQ
|
MX Vs. ATV in Reinkultur: Leider sind solche Duelle bei der Meisterschaft nicht möglich. |
beim Soundtrack offensichtliche keine Kosten und Mühen gescheut und Songs von Gruppen wie Nickelback, Papa Roach und The Black Eyed Peas lizenziert. Insgesamt ist die Musikauswahl sehr rocklastig ausgefallen und hauptsächlich für Fans der härteren Gangart interessant.
Modebewusstes Racing
Wenn schon das Gameplay nicht viel taugt, die Grafik mehr schlecht als recht ist und auch das lasche Rappeln der Motoren zu Kopfschmerzen führt, hilft nur noch eine hauptsächlich unter Frauen bekannte Notlösung: der Frustkauf! Im Shop von MX Vs. ATV Unleashed findet sich alles, was das Biker-Herz begehrt: Angefangen von Overalls über Helme und Brillen bis hin zu Stiefeln sind alle Grundvoraussetzungen für ein modebewusstes Racing gegeben. Allerdings hat der Spaß natürlich seinen Preis: Während ihr die Items in den verschiedenen Rennveranstaltungen und der Meisterschaft freispielt, gewinnt ihr für eure Trick-Perfomances die zum Kauf notwendigen Credits. Habt ihr genug gespart, dürft ihr euch auch neue Maschinen oder sogar Privat-Helikopter anschaffen. Bis auf unterschiedliche Lackierungen und minimal veränderte Formen unterscheiden sich die einzelnen Vehikel jedoch kaum voneinander – erwartet also bei einem neuen Bike oder ATV keinen Leistungsschub!