Test: Batman Begins (Action-Adventure)

von Mathias Oertel



Publisher: Electronic Arts
Release:
16.06.2005
16.06.2005
06.2005
16.06.2005
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Noch schlimmer hat es allerdings das interessant klingende "Furcht"-Feature erwischt: Vom Ansatz her löblich, habt ihr es leichter, eure Feinde fertig zu machen, indem ihr ihnen vorher Angst einjagt. Doch das System krankt an zwei Punkten. Erstens: Die Furcht sorgt letztlich nur dafür, dass bewaffnete Gegner, deren Kugelhagel euch in null Komma nichts niederstrecken würde, ihre Waffen fallen lassen und ihr sie dann im Nahkampf erledigen könnt.
Auch die Fahrten mit dem Batmobil bieten nicht den erhofften Kick!
Zweitens: Ihr habt in keinem Punkt eine freie Wahl, wie ihr den Schergen Schauer über den Rücken rieseln lassen könnt. Stattdessen wird euch angezeigt, was ihr in den Abschnitten manipulieren könnt. Spieler, die gerne experimentieren, werden an eine extrem kurze Leine gelegt. Selbst der Einsatz von Granaten, Batarangs und ähnlichen Spielereien ist streng limitiert und nur dann möglich, wenn ihr ein entsprechendes Symbol auf dem Bildschirm seht.

Starres Abenteuer

So schleicht man durch die streng linear aufgebauten Abschnitte, hält nach spärlich verteilten Interaktionsmöglichkeiten Ausschau, nutzt diese, kämpft ein wenig und beginnt die ganze Prozedur wieder von vorne. Und das ist mir einfach zu wenig und grenzt sogar an spielerischer Persönlichkeitsverletzung. Denn selten kam ich mir bei einem Stück Software so missbraucht vor. Anstatt selber zu spielen, wird mit mir gespielt: Ich habe keinerlei Freiheit, keinerlei Eigenständigkeit und muss das machen, was die Entwickler für mich geplant haben.

Batman bietet eine ausgereifte Technik, bleibt aber spielerisch einiges schuldig!
Trotzdem konnte ich mich nicht von Batman Begins losreißen, bis ich nach ca. sieben Stunden den Abspann gesehen hatte. Wieso? Weil mich die Atmosphäre immer wieder gepackt hat, weil ich wissen wollte, wie die Geschichte weiter geht und ich in meiner naiven Spielerseele ständig gehofft habe, dass all die zweifellos guten Ideen doch noch zu ihrem vollen Potenzial ausgeschöpft werden.

Und urplötzlich wurde mein Wunsch nach Abwechslung erhört und ich durfte rasante Fahrten mit dem Batmobil unternehmen. Doch leider entpuppte sich der vermeintliche Fahrspaß ebenfalls als Spielspaßbremse: Denn die gut sechs, sieben Minuten lange Rennsequenzen, in der ihr wie gestört durch nahezu alles durchbrettern könnt, sind genau so wenig fordernd wie der Rest des Spieles.
Ebenso bedauerlich ist, dass die Spannung, die bei der Flucht vor der Polizei aus dem Arkham Asylum aufgebaut wird, zum einen viel zu spät kommt und zum anderen schmerzhaft deutlich macht, was nur in Ansätzen aus dem Spiel heraus geholt wurde.

   
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Kommentare

johndoe-freename-69308 schrieb am
Filmumsetzungen sind durch und durch reiner Kommerz. Hier entscheiden Marketing-Abteilungen, dass zu dieser oder jener Lizenz ein Spiel gemacht werden soll, weil der Markt gerade danach fragt und entsprechend viel Profit zu erwarten ist. Alle an dieser Geldmacherei beteiligten wollen ihren Teil vom Kuchen maximieren und mischen so mit. Die kreativen Leute (Grafiker, Musiker, Programmierer usw...) sind hier reine ausführende Organe. Das dabei am Ende eben Kommerzmüll rauskommt, braucht nicht zu verwundern.
An solchen Spielen sind nun mal in der Regel keine kreativen Köpfe, keine echten Gamer beteiligt. Natürlich ist die Spiele-Industrie insgesamt heute eine kommerzielle Geschichte (wie war das mit dem Umsatz, der schon höher sein soll als der der Filmindustrie?), aber dennoch ist es so, dass bei vielen anderen Spieleproduktionen (insbesondere bei denen, wo am Ende was wirklich gutes bei rauskommt) kreative Leute beteiligt sind, denen die Spiele an sich irgendwo auch noch am Herzen liegen. Auch die müssen sich den Regeln des Kommerzes mehr oder weniger unterwerfen, aber trotzdem setzen sie noch Impulse. Bei den Lizenzumsetzungen, bei denen es einzig und allein um den Profit geht, fehlt das einfach.
Das ist genauso wie bei Filmen, Büchern, Musik usw... da wo der Kommerz das einzig bestimmende Element ist, da kommt massenkompatibler Schrott raus, da wo noch kreative Idealisten beteiligt sind, entsteht auch unter kommerziellen Umständen ab und zu noch was Erhabenes.
Hiro
johndoe-freename-82621 schrieb am
Jo Snip du hast voll Recht ! Die Filmumsetzungen werden meistens schlecht, sei es wegen der Zeitdruck !?!
Filmumsetzungen dürfen ja schliesslich nicht IMMER FREI ERZÄHLT werden, und müssen echt eng mit dementsprechendem Film verbunden sein, ob Story, Charaktere, Schauplatz oder weiteres.
Darum arbeiten die Entwickler auch STRENG nach der Filmvorlage, und können das Spiel NICHT IMMER mit eigenen Ideen bereichern, was man auch beim schlussendlichen Produkt ansieht.
Da hat aber EA mit HdR Das Dritte Zeitalter ein neues Kapitel für FILMLIZENZIERTE-Spiele eröffnet.
Die Hintergrundstory, also der Ringkkrieg blieb enthhalten aber im Hintergrund. Neue UNBEKANNTE (ERFUNDENE) Charaktere wurden in den Spiel intregiert, die später aber auch zu den Film-Gefährten zustossen, vobei es im Film nicht so war.
Dies hat zwar Lucas Arts schon früher mit den langsam aber sicher UNZÄHLIGEN STAR-WARS Spiele gemacht, wie etwa CLONE WARS, BATTLEFRONT etc. die aber abgesehen von Battlefront SEHR NEGATIV ausfielen.
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Alles in einem sind die Filmumsetzungen NICHT IMMER gut, wie z.B bei Catwoman, Spider-man 1, Star Wars etc. Weil die Entwickler eben von den genannten Gründen unter Druck stehen.
Gr33tz
dRaMaTiC schrieb am
Ich muss gestehen das ich mir den Test nicht komplett durchgelesen habe, da man es ja schon gewohnt ist das man bei Umsetzungen vom Film zum Spiel nicht allzuviel erwarten darf.
Leider ist das nicht nur bei Batman so sondern auch bei vielen anderen Umsetzungen siehe Enter the Matrix.
Sicherlich war das Spiel für den ein oder anderen ein Hit. Mich haben die Moves auch beeindruckt, die man mit dem Charaktern ausführen konnte, doch scheiterte es an vielen Kleinigkeiten (eckige Reifen, öde Verfolgungsjagten) womit es im Endeffekt doch nur eine zweitklassig Umsetzung des Films wurde wie ich finde.
Das gleiche gilt dem Spiel Constantine zum gleichnamigen Film. Was bringt es dem Spiel und der Atmosphäre den Charakter so gut wie möglich wie Keanu Reeves alias John Constantine aussehen zu lassen, um dies dann mit einer drittrangigen Synchronstimme wieder zunichte zumachen. Möge jemand die Entwickler verstehen. Schliesslich kann man es auch richtig gut machen was EA Games ja mit Schlacht um Mittelerde bewies.
Klar ist das die Entwickler auch unter gewissem Zeitdruck stehen. Besonders wenn das Spiel zeitgleich zum Film veröffentlicht werden soll. Aber gerade bei solchen Produkten sollte ein gewisse Ziele gesetzt werden, was nur selten der Fall ist. Dies belegen auch die durchschnittlichen Prozentpunkte.
Es wird bestimmt noch eine Zeit dauern bis Umsetzungen aus Filmen einen gewissen Qualitätsstandard besitzten, bis dato muss man sich halt bevor man sich solch ein Spiel kauft, richtig informieren.
greetz
John Snip
johndoe-freename-35838 schrieb am
Es ist schon schade das wir mittlerweile bei Filmumsetzungen zu dem weniger hohem Niveau zurück gekehrt sind.
Nach Star Wars Episode III schon die 2. Filmumsetzung innerhalb von Monaten die wirklich enttäuschend war.
Ich denke jeder sollte das Geld lieber in den Film investieren, denn dieser ist wirklich hammer mäßig.
Abrophis schrieb am
glaub ich schon die graifk wird bei allen drei konsolen auf ps2 nivou gebracht und die steuerung ist auch kein problem gibt ja mehr oder weniger genug buttons am konntroller :D
schrieb am