Test: Tortuga – Two Treasures (Action-Adventure)

von Jan Wöbbeking



Tortuga – Two Treasures
Entwickler:
Publisher: Ascaron
Release:
08.09.2010
Spielinfo Bilder Videos
Piraten sind in. Ob auf der Leinwand, bei Youtube oder im Computerspiel: Überall begegnen einem holzbeinige Zottelbärte mit einem Ara auf der Schulter. Nach Ubisofts Fluch der Karibik dürft ihr jetzt auch in Tortuga: Two Treasures von Ascaron ein Schiff steuern und das Schwert schwingen. Kann das Abenteuer um Freibeuter Thomas "Hawke" Blythe an die Erfolge des deutschen Softwarehauses anknüpfen?

Karibisch für Anfänger

Die Südsee ist Ascarons Spezialgebiet, bisher allerdings nur in Handelsspielen wie Piraten: Herrscher der Karibik und Port Royale. Bei Tortuga: Two Treasures dürfen jetzt Action-Fans ins virtuelle Paradies reisen. Entwickelt wurde der Titel von dem Team, das auch für die unterhaltsame Weltraum-Action Darkstar One verantwortlich ist. In den letzten Monaten vor der
Blauer Himmel, spiegelblankes Meer: Die Seeschlachten spielen sich vor malerischer Kulisse ab.
Veröffentlichung halfen außerdem ein paar Mitglieder aus anderen Teams bei der Fertigstellung mit. "Tortuga wird ein Spiel für den Casual-Gamer", erklärte Projektleiter Daniel Dumont vor ein paar Wochen auf einem Pressetermin in Hamburg. Der Spieler soll sich sofort zurechtfinden und nicht durch zu viel spielerische Freiheit die Lust verlieren. Er hat Recht behalten: Man merkt an allen Ecken und Enden, dass das Abenteuer für Gelegenheitsspieler entwickelt wurdet. Sidequests und Bewegungsfreiheit sind Fremdwörter im Tortuga-Universum. Stattdessen gibt es klare Missionsziele und ab und an eine Zwischensequenz, welche die Geschichte um Kapitän Thomas "Hawke" Blythe weiterspinnt. Als Bonus befinden sich die Vollversionen der Strategietitel Patrizier 2 Gold, Port Royale Gold und Piraten - Herrscher der Karibik auf der DVD.

Eine Seeschlacht, die ist lustig..

Ihr übernehmt also die Rolle des Piraten Hawke, welcher von seinem Mentor "Blackbeard" verraten wurde. Eure Aufgabe ist es, einen geheimen Schatz zu finden, bevor ihn euer frisch gebackener Widersacher ihn in die Finger bekommt. Und natürlich, euch an Blackbeard zu rächen, der, nebenbei bemerkt, auch euer Herzblatt ermordet hat. Da sich Blackbeard euer altes Schiff unter den Nagel gerissen hat, dürft ihr erstmal bei alten Freunden hausieren gehen. Der Bartender Dreifinger Harry lässt sich schließlich erweichen und leiht euch seine Schaluppe. Mit dieser schippert ihr zwischen den karibischen Inseln über das in der Sonne glitzernde Meer und liefert euch Seeschlachten mit anderen Piraten und Handelsschiffen. Während der Auseinandersetzungen versucht ihr stets, den eigenen Kahn so in Stellung zu bringen, dass ihr dem Gegner eine volle Breitseite verpassen könnt, er euch aber gleichzeitig nicht erwischen kann.

Diverse Items bringen sogar ein wenig Taktik in die Sache: Zu Beginn der Schlacht empfiehlt es sich, Kartätschen zu verschießen, die mit ihren Metallsplittern die gegnerische Mannschaft dezimieren. Denn das gegnerische Schiff kann sich den Gesetzen der Mathematik ebenso wenig entziehen wie ihr: Weniger Männern an Bord können die vielen Kanonen eben nicht mehr so schnell nachladen wie zuvor. Außerdem gibt es Kettenkugeln, welche die Segel beschädigen und so das
Das Gehampel der Figuren zu Lande ist trotz Physik-Engine der Marke Ageia kein Augenschmaus.
Manövrieren erschweren. Oder ihr legt euren Verfolgern ein paar Sprengfässer in den Weg, die seinen Rumpf auseinandernehmen. Besonders spaßig ist es, mit Hilfe eines Köders einen Riesenkraken heranzulocken, der eurem Feind eine wirkungsvolle Rumpfmassage verpasst. Habt ihr das gegnerische Schiff versenkt, hinterlässt es ein praktisches Fass auf der Wasseroberfläche, welches neue Items, ein Reparatur-Kit für den Rumpf oder andere nützliche Dinge enthält. Wenn die Story es vorsieht, dürft ihr auch bereit machen zum Entern.

Nichts für Landratten

Dann schaltet das Spiel in eine Schulterperspektive, in der ihr euch mit euren Protagonisten durch die gegnerische Mannschaft metzelt. Um das Schwert zu schwingen, reicht ein simpler Klick auf die linke Maustaste, mit der Rechten geht ihr in Deckung. Die zahlreichen Landgänge steuern sich übrigens ganz genau so. Wie in einem Ego Shooter lauft ihr mit den Tasten W,A,S und D umher und ändert die Blickrichtung mit der Maus. Besiegte Kämpfer hinterlassen Goldmünzen. Dank dieser Währung kommt ihr nicht an die Items für die Seeschlachten und an nützliche Gegenstände wie Pistolen für die Kämpfe an Land. Im Laufe des Abenteuers lernt ihr zwar ein paar Spezialattacken dazu, insgesamt fängt das simple Dauergeklicke aber schnell an, zu langweilen. Da wir grad beim Thema Steuerung sind: Beginnt das Spiel am besten gleich mit Maus und Tastatur. Die hektische und schlecht umgesetzte Alibi-Joypad-Steuerung lässt nur unnötigen Frust aufkommen. Sehr nervig sind übrigens auch die sporadisch eingestreuten Schleichmissionen, in denen ihr euch mit einem Beiboot an feindlichen Piratenschiffen vorbeischmuggelt.

       

Kommentare

johndoe-freename-108708 schrieb am
Es ist echt zum kot***
Wann kommt endlich mal ein Spiel in diesem Zeitalter raus das wenigstens etwas realistischer ist. Diese Zeit bietet so viel Strategie, Taktik, Abwechslung.
Wie wäre es mal mit einem Schadensmodell? Crewmanagement? Segelstellungen vom Stillstand über Wendesegel, volle Segel, Fluchtsegel? Überlastung von Masten? Die Möglichkeit bei der Flucht balast ab zu werfen um schneller zu werden (notfalls auch Kanonen)?
Ausnutzung des Windes (in Tortuga wird ja nicht mal der Wind vernünftig berücksichtigt. HALLO?? Hatten die Motorbote?)
Nunja, ich sitze und warte... Auf ein vernünftiges Spiel in der Karibik des 16./ und 17. Jahrhunderts.
Tortuga hat da vielleicht 20% verdient, aber das ist eher subjektiv...
PIRATES! bleibt Genrereferenz!
johndoe-freename-78582 schrieb am
ich fand es schon überraschend, wie hardware-hungrig das spiel ist....an pirates kommt es definitv nicht ran...niemals
Celter schrieb am
hört sich nach nem schlechten remake von Pirates an...
Es ist mal wieder typisch, daß an der grafischen Umsetzung gearbeitet wurde,
dafür aber das gesamte Gameplay drunter leiden muss.
Fragezeichenmensch schrieb am
Das verkackteste im ganzen Spiel sind ja die bescheuerten Beibootschleichmissionen. Da kriegt man echt nur das Kotzen.
Die Schiffe sind sehr geil gemacht, aber das Spiel als ganzes ist bloß belegter Speicher..
johndoe470828 schrieb am
DamagePoint hat geschrieben:Arrrrrrrrrrrrr :D
Ne,mal ehrlich.Was passiert da im moment???
Was soll dieser Piratentick.
Schonmal was von der (baldigen) Fluch der Karibik Triologie und dessen Megaerfolg gehört? Seitdem boomt das Piratengenre wieder wie zu seiner Blütezeit in den 50er 60er Jahren. Ist doch kein Wunder das die Spielehersteller das auszunutzen versuchen.
Ich mag die Zeit und Spiele wie Port Royal find ich richtig klasse, die Tortugademo hat mir Seemäßig sehr gute gefallen und ich dachte schon "kaufen"....aber dann kam die Landmission....da dacht ich nur "Oh gott, was soll das denn jetzt". Also die Seeschlachten können die von mir aus so 1:1 für Port Royal 3 übernehmen, aber die Landmissionen braucht kein Mensch.
Bin mal gespannt wie das MMORPG von Fluch der Karibik wird, grafik ist ja eher durchwachsen, aber vielleicht wirds ja spielerisch geil. Und dann wäre da ja noch Pirates of the Burning Sea, was ja recht schick aussieht für ein MMORPG.
Reno
schrieb am