Test: 24: The Game (Action-Adventure)

von Benjamin Schmädig



24: The Game
Publisher: Sony
Release:
15.03.2006
Spielinfo Bilder Videos
Jack Bauer und seine Kollegen haben stets ein Jahr Pause, bevor es wieder richtig kracht: Einen Tag lang ist die CTU im Alarmzustand, Jack im Außeneinsatz unterwegs und seine Tochter in Gefangenschaft. Die in Echtzeit erzählten Geschichten bieten eine innovative und spannende Form des Pantoffelkinos. Aber wenn ihr alles jetzt auch hautnah erlebt, stellt sich vor allem erst einmal die Frage: Was ist 24: The Game?

6:00 Uhr bis 7:00 morgens

Auch wenn er nicht als alleiniger Protagonist über den Bildschirm poltert, ist eins glasklar: 24 ist die One-Man-Show des Jack Bauer. Der altmodischste Actionheld im modernen TV-Programm kennt keine Vorschrift, die er nicht brechen könnte, blickt Verdächtigen nur über Kimme und Korn ins Auge und ist ein Albtraum für Al-Kaida & Co. In 24: The Game stellen er und seine Kollegen sich zum dritten Mal einer Bande von Mistkerlen mit
Die Verfolgungsjagden sind eine Katastrophe. Vor allem die Fahrweise der Verfolger verursacht Kopfschmerzen.
Affinität zu großen Sprengsätzen in den Weg und sind gleich bei Tagesanbruch damit beschäftigt, einen Frachter im Hafen von L.A. zu entern.

Warum erst zum dritten Mal? Die vierte Staffel der Serie fand doch eben erst ihr offenes Ende und US-Fans haben schon gesehen, wie es weiter geht. Ganz einfach: In "The Game" erfahrt ihr, was zwischen der zweiten und der dritten Staffel passierte. So erlebt ihr Kims ersten Arbeitstag bei der CTU, Chase Edmunds ist als Undercover-Agent unterwegs und dann war da noch ein Anschlag auf Präsident Palmer, über den nie Einzelheiten bekannt wurden... Das sind aber nur Details am Rande und auch die Tatsache, dass der Welt meist beschäftigte Geisel wieder einmal ihrem "Hobby" nachgeht, spielt keine Rolle: Die Handlung schließt die erwähnten Lücken nur am Rande. Serien-Autor Duppy Demetrius hat einen packenden Plot gesponnen, der mit denen des Pantoffelkinos mindestens auf Par ist. Er überrascht sogar mit einem Szenario, das die visuellen Möglichkeiten des TV-Thrillers sprengt.

Zurück zum Hafen: Ihr schaut Jack über die Schulter, während ihr durch Antippen des rechten Analogsticks Feinde ins Visier nehmt. Das automatische Anvisieren macht die Schießereien zum Kinderspiel, denn ihr habt selten mehr zu tun, als anschließend abzufeuern. Mit vorsichtigen Bewegungen des rechten Sticks könnt ihr auch verschiedene Körperteile ins Visier nehmen. Das klappt aber nur, wenn die Gegner regungslos hinter ihrer Deckung ausharren und der Kopf heraus schaut. Jack kann ebenfalls hinter Wänden, Tischen und ähnlichem Schutz suchen – allerdings muss der entsprechende Fleck dafür vorgesehen sein: Wäre ja noch schöner, wenn sich der Held hinter jedem beliebigen Schrank verstecken wollte...

Vereinzelt stehen Jack übrigens Begleiter der CTU störend zur Seite: Zum einen ballern die Kameraden scheinbar mit Platzpatronen auf ihre Gegner und zum anderen bleibt einer der hellen Köpfe schon mal zwischen Tür und Angel vor euch stehen, wenn ihr einen Überraschungsangriff geplant hattet. Die Intelligenz der Terroristen ist ähnlich lückenhaft, was zusammen mit dem leichten Vorankommen echten Schießbudencharakter erzeugt. Etwas Leben kommt erst zu fortgeschrittener Uhrzeit ins Spiel, wenn ihr bei Einbrüchen unentdeckt bleiben müsst, Kameras aus dem Weg gehen und leblose Wachen
Chase infiltriert ein Bürogebäude.
vor den Augen ihrer Kollegen verstecken solltet. Sam Fisher kann das deutlich besser und hat mehr Tricks auf Lager; Mr. Bauer schießt und schleicht nur grundsolide.

10:00 bis 11:00 Uhr mittags

Schnitt. Hacker haben es wirklich schwer! Da schaffen es die gewieften Trickser, den High-End-Supercomputer einer Regierungsbehörde zu knacken und was passiert? Die "Guten" haben immer ein Ass im Ärmel. Nur rechtschaffene Computer-Freaks kommen mit ihren Schandtaten meistens durch. 24 macht da keine Ausnahme: Zwar legen die Schurken diverse CTU-Festplatten lahm, aber als Techniker der CTU könnt ihr die Daten natürlich retten. Dazu erledigt ihr eins der Minispiele und müsst im richtigen Moment den richtigen Button drücken. An anderen Stellen müsst ihr z.B. Codes knacken oder Türen entriegeln. Das ist klasse und meine innere Stimme frohlockte jedes Mal: "...Bond, James Bond." Allerdings sind die willkommenen Abwechslungen viel zu banal, um mehr als ein witziges Intermezzo zu sein: Die Rätsel sind dermaßen simpel, dass ihr meistens einfach wild drauf los probieren könnt. Spielerisch ist das belanglos. Zumal 24 ohnehin niedrige Anforderungen an euer Können stellt.

         

Kommentare

hockeyass schrieb am
erstmal vorweg: ich kann allen actionfans, natürlich auch den die keine 24-fans sind, das spiel nur empfehlen. spannung: super;steuerung: super; grafik: genial. einfach super gemacht. allein schon die kleinen filme die auf die nächste mission vorbereiten haben es in sich. besonders gut gefallen mir auch die bombenentschärfungen und verhöre. toll ist auch das man außer jack bauer auch viele andere charaktere wie chase edmunds, tony almeida oder jacks tochter kim spielen kann.
und das zielen mit dem großen fadenkreuz um bestimmte körperabschnitte zu treffen um nicht gleich immer ein zu eliminieren, gefällt mir auch richtig gut. ein super spiel!!!
ich kann nur sagen: KAUFEN!!! :D
schrieb am