Test: Myst V: End of Ages (Adventure)

von Bodo Naser



Myst V: End of Ages
Entwickler:
Publisher: Ubisoft
Release:
22.09.2005
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ab 10,00€
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Als großes Finale angekündigt, markiert Myst V: End of Ages auf jeden Fall den letzten Teil der Serie, da Cyan Worlds wohl schon an einem anderem Spiel werkelt. Wer den finalen Rätselparcours der Entwickler betritt, wird leider schnell feststellen, warum die Serie unrettbar in der Sackgasse steckt. Alles wie gehabt: die menschenleere Edelkulisse, die abgespacten Apparaturen und die verwirrende Geschichte. Gelingt es den Machern wenigstens, das noch einmal in Höchstform zu präsentieren?

Ein letztes Mal zu den D'ni

In puncto Edelkulisse wird auch der fünfte Teil dem Ruf der Myst-Reihe gerecht.
Die Welt der D'ni ist wieder einmal im Umbruch, wie schon in den fünf Teilen zuvor, wenn man das Beinahe-Online-Spiel Uru hinzurechnet. Der altehrwürdige Schöpfer Atrus, der vielen aus den Vorgängern noch ein Begriff sein dürfte, ist jedoch endgültig Geschichte. Nunmehr hat seine inzwischen erwachsene Tochter Yeesha den Federhalter von ihm übernommen. Doch dieser Wechsel bringt keine Ruhe in die Geschichte des seltsamen Universums, denn Yeesha ist alles andere als zufrieden mit ihrer Aufgabe. Sie warnt euch sogar davor, ihr den Schlüsselgegenstand zu geben. Warum nur? Ein geheimnisvoller Fremder namens Esher will hingegen, dass ihr ihm das Artefakt bringt. Die Story gibt sich genretypisch verworren, was die Myst-Fans geradezu erwarten.

Prächtige Welten

So werden auch im letzten Teil eigentlich mehr Fragen aufgeworfen  als beantwortet. Natürlich geht es auch wieder um mächtige Bücher, die neue Welten erschaffen und euch an fremdartige Orte teleportieren. Sechs 3D-Welten gibt es inklusive Einführungskontinent, deren Landschaften so fantastisch wie abwechslungsreich sind: Ihr bewegt euch durch große Hallen mit hünenhaften Apparaturen, auf einer mit Skeletten von Urzeitgiganten bedeckten Südseeinsel oder an einem Felsen in den nächtlichen Weiten des Alls. Das glasklare Wasser sieht sogar aus wie direkt aus dem Reisekatalog. Optisch erinnert das Ganze aber weniger an Myst IV als an den ungeliebten Urahn Uru , da es sich bis auf viele sichtbare und unsichtbare Barrieren gänzlich begehbare Welt handelt. Ein bisschen leblos wirkt die aber schon, auch wenn gelegentlich fremde Wesen und Tiere die Szenerie auflockern.

Puzzeln mit Aliens

Die Rätsel von Myst V sind nur allzu typisch für die bekannte Point&Click-Reihe. Es gibt zahllose Apparaturenpuzzles, bei denen ihr stets einen bestimmten Mechanismus in Gang bringen müsst. Das geschieht neuerdings fast immer unter Zeitdruck, da die Effekte nach einiger Zeit wieder vorüber sind. Ihr müsst etwa verschiedene Knöpfe in voneinander entfernten Räumen drücken, die wiederum eine Zeitschaltuhr auslösen.
Überall stehen wieder die geheimnisvollen Hinterlassenschaften fremder Kulturen herum.
Dann müsst ihr hineilen, um rechtzeitig einen weiteren Schalter zu betätigen, damit ihr weiterkommt. Dass das bei Nichtgelingen laufintensiv werden kann, könnt ihr euch ja selbst denken. Die Rätsel, für die es nur einen Schwierigkeitsgrad gibt, sind zunächst einfach, da es immer wieder Tipps von Esher gibt. Mit zunehmender Spieldauer werden sie aber immer happiger.

Dieses Mal müsst ihr auch mit einer geheimnisvollen Rasse der Diener Kontakt aufnehmen, was mittels großer Steintafeln geschieht, auf die ihr in einer mysteriösen Schrift kritzelt. Die flüchtigen, alienartigen Wesen erfüllen eure Anweisungen jedoch nur, wenn ihr das richtige Zeichen kennt. Richtige Botschaften werden immerhin auf dem Brett abgespeichert. Übrigens nicht die einzige Kritzelei, denn in euer Tagebuch könnt ihr auch Notizen machen, sogar mit Bild, das gleichzeitig als Savegame dient. Tipps im Spiel wie bei Myst IV gibt es nicht mehr, wer aber auf dem Schlauch steht, kann sich auf der Seite für Tipps online Hilfe holen.  

            

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Kommentare

clickrush schrieb am
ja ist schon komisch :) auf einmal fahren die magazine und konsumenten wieder auf das klassische spielprinzip ab. gut so!
es ist schade, dass gerade magazine immer auf die aktuellen modefeatures aus sind wie zB. die permanenten achievements/punkte/belohnungen die man jetzt in jedem spiel kriegt oder vor ein paar jahren die 3d engine. nach einiger zeit erhohlen sich die magazine von ihrem wahn und loben dann spiele die das genaue gegenteil machen.
oder was anderes: vor nur wenigen jahren hiess es so oft, dass spiele zu schwer oder unfair seien. heute jauchzen alle vor freude wenns mal hart wird.
was ist nun gut an einem spiel? wenn es minimalistisch designt und knochenschwer oder wenn es ein audiovisueller schmaus mit lockerer "lernkurve" ist?
eigentlich sollten die schreiber herausfinden was das spiel rüberbringen will und wie gut es dies macht. stattdessen schauen sie ob das spiel ihre erwartungen erfüllt.
nonano schrieb am
Habe gerade den Test zu Myst V gelesen: einfach haarsträubend!
Myst V soll das Ende von Pint & Click repräsentieren:
1. Myst V ist gar nicht Point & Click, sondern bietet erstmals die Möglichkeit sich "frei" in den Myst-Welten zu bewegen. Was die Myst-Reihe angeht ist es also innovativ!!
2. Ende 2008 - also 5 Jahre später - wurde "Edna bricht aus" Adventure des Jahres mit statischem Point & Click - also ohne Rundumsicht. Die Prognose des Endes dieser Kategorie war also sowas von (absehbar...) daneben!
PS
Myst 5 war wirklich das Ende einer Ära, nämlich das der aufwendig inszenierten Adventures. SCHADE!!
jackdan2405 schrieb am
Julchen_46 hat geschrieben:Ich liebe Myst von Anfang an, leider haben die Schreiber und Tüftler von Mal zu Mal es so verkompliziert, dass es ohne ein Lösungsbuch nicht mehr zu schaffen war. Das finde ich besonders schade, weil es so viel vom Spielvergnügen nimmt.
Im ersten Teil von Myst ist das noch gut gelungen, ohne Lösungshilfe aber mit viel ausprobieren und Testen hat man es geschafft.
Hoffe dass die neuen Spiele genau so spannend und schön gestaltet sind, aber weniger verkompliziert.
:? :roll:

Dir Zustimm!
Ich spiele es auch schon seit dem ersten teil und find es klasse bis zum 5er!
Aber es ist ohne lösung fast nicht zu spielen...
johndoe-freename-95288 schrieb am
Ich liebe Myst von Anfang an, leider haben die Schreiber und Tüftler von Mal zu Mal es so verkompliziert, dass es ohne ein Lösungsbuch nicht mehr zu schaffen war. Das finde ich besonders schade, weil es so viel vom Spielvergnügen nimmt.
Im ersten Teil von Myst ist das noch gut gelungen, ohne Lösungshilfe aber mit viel ausprobieren und Testen hat man es geschafft.
Hoffe dass die neuen Spiele genau so spannend und schön gestaltet sind, aber weniger verkompliziert.
:? :roll:
GibsonSG schrieb am
Ich persönlich liebe die Mystreihe (inklusive URU). Myst hat schon immer die Spielerlandschaft gespalten. Die einen lieben es, die anderen mögen es nicht. Die einen sind der Meinung, das die Mystwelten lebelose tote Welten seien, die nur vor Langeweile so strotzen (und wahrscheinlich an den Rätzeln scheitern). Die anderen (dazu zähle ich mich) lassen sich von der Schönheit der Welten, herrlich eingebettet in einer hervorragenden Soundkulisse, davon tragen. Die in der herrlichen Atmosphäre eingebetten Rätzel sind nicht ohne. Einer, der Ego-Shootern den Vorzug gibt oder ansonsten der leichteren geistigen Spielerkost sich hingibt, hat es bei diesem Spiel extrem schwer. Das soll keine Abwertung gegen andere Spiele sein (spiele sie ja zum Teil selber), aber ich glaube das die Myst-Fans eine Fangruppe an sich selber sind. Diese werden so ein Spiel naürlich anders auffassen als \\\"andere\\\". Was mich immer wieder bei Bewertungen stört, ist nämlich das totreden sogenannter Point&Click Spiele. Jedem das seine.
@Smaggy
Meinungen bzw. Beurteilungen polarisieren immer. Ich brauche nicht die Beurteilung eines Spielebewerters teilen. Im übrigen ist es nicht verkehrt, neben die Beurteilung eines Spieles sich auch die Kommentare dazu durch zulesen. Man erhält dadurch nämlich einen breiteren Eindruck des zu bewertenden Spieles
schrieb am