Die Geister, die ich rief…Novalogic, das war einst die Firma, die für ihren Helikopter-Hit »Comanche« das Voxel Space-Grafiksystem in Computerspielen populär gemacht hat. Statt durch platte Polygonlandschaften schwirrte man durch zwar blockige, aber nichtsdestrotz realistisch wirkende 3D-Landschaften, die tatsächlich plastisch wirkten. Nachdem das verbesserte Grafikwunder die Kulisse für einen Nachfolger sowie das Panzer-Actiongame »Armored Fist« stellte, hoben die Entwickler Ende 1998 die Delta Force-Serie aus der Taufe. Selbes 3D-System, anderes Szenario: Statt mit Heli oder Tank war der Spieler
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Das Delta Force-Spielprinzip bleibt unangetastet: Dauerfeuer ohne große Abwechslung. |
jetzt in schweren Militärstiefeln unterwegs, um die Welt vor dem damals noch nicht ganz so allgegenwärtigen Terrorismus zu befreien. Sechs Jahre und scheinbar etwas Langeweile seitens Novalogic später lebt der Klassiker in Delta Force Xtreme wieder auf – grafisch runderneuert, spielerisch dem Zeitgeist angepasst. Aber manchmal sollte man die Geister der Vergangenheit doch besser ruhen lassen…Wie es sich für ein ordnungsgemäßes Remake gehört, wurde Delta Force Xtreme nicht nur grafisch aufgewertet, sondern auch spielerisch: Unter Ausnutzung der Joint Operations-Verbesserungen dürft ihr jetzt z.B. auch Fahrzeuge wie Jeeps oder Motorräder kontrollieren bzw. als ballernder Beifahrer mitrasen. Das Spielprinzip hingegen wurde nicht angekratzt: Ihr habt die Wahl unter drei Einsatzgebieten (Peru, Chad, Newaya Zemlya), die jeweils sieben Missionen offerieren. Die Anordnung ist streng linear, einen neuen Auftrag gibt es erst, wenn ihr den vorhergehenden geschafft habt. Euch erwarten die typischen Aufgaben eines heroischen Weltenretters: Flugfelder sichern, Drogen, Waffen und sonstiges Feind-Eigentum zerstören, gegnerische Konvois aufhalten oder befreundete Piloten retten. Vor jedem Einsatz wählt ihr unter einem sehr beschränkten
Waffenangebot: MG, zweierlei Scharfschützengewehr, Detonationspäckchen oder Raketenwerfer, sehr viel mehr ist nicht drin. Standardmäßig
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Ihr könnt sehr eingeschränkt Fahrzeuge benutzen bzw. den ballernden Beifahrer mimen. |
habt ihr außerdem immer noch Messer, Pistole und einige Granaten dabei, die jedoch fast nie zum Einsatz kommen. Dazu gibt es noch eine rudimentäre Missionsbeschreibung, die allerdings nicht verhindert, dass man sehr oft ratlos um den Zielpunkt herumeiert, ohne eine Ahnung, warum es nicht weitergeht – das Programm ist da selten eine Hilfe. Ihr seid auf euer Waffenkontingent beschränkt, dürft keine gegnerischen Wummen aufsammeln – dafür warten gelegentlich in Neonfarben leuchtende Kisten mit Nachschub auf euch. Um eure wertvollen Sohlen zu schonen, könnt ihr erwähnte Fahrzeuge nutzen, allerdings nur eingeschränkt: Ihr dürft mitnichten frei durch die Levels cruisen, stattdessen erwartet euch am festen Zielpunkt offensichtlich eine Leimschicht, denn auf einmal geht es nur noch per pedes weiter.
Dumpfbacken mit GewehrenEin großer Nachteil aller bisherigen Delta Force-Games (inkl. der Black Hawk Down-Ableger) war die KI – und warum sollte es dieses Mal anders sein? Die Gegner sind menschlich aussehende Moorhühner, zeigen nicht das geringste Zeichen von Taktik oder Gruppenfunktion, schießen blind
um sich und lassen sich in aller Seelenruhe aus weiter Distanz erledigen – ein weiteres Traditionsproblem der Serie ist nämlich, dass man als Scharfschütze ohne großen
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Das Nachtsichtgerät bringt grünes Licht ins Dunkel. |
Widerstand durch das ganze Spiel kommt und sich ins zielsichere Fäustchen lachen kann. Dank der formidablen Weitsicht, der laschen Kollisionsabfrage und des sehr arcadigen ballistischen Modells taugen sogar schwere MGs als Distanzkiller, mit dem man Feinde auf 500m und mehr zielsicher einen Headshot verpassen kann. Allerdings sollte man die Gegner dennoch nicht unterschätzen, denn erstens sind sie sehr oft sehr fies platziert (hinter Ecken, Mauern oder inmitten von dunklen, uneinsehbaren Stellen) und zweitens ist euer Polygon-Alter Ego sehr schwach gepanzert – ein guter Treffer reicht, um den Spieler den Gänseblümchen näher zu bringen. Freies Speichern ist natürlich verpönt, stattdessen gibt es Checkpunkte innerhalb einer Mission.