Test: Medal of Honor: European Assault (Shooter)

von Paul Kautz



Entwickler:
Publisher: Electronic Arts
Release:
16.06.2005
16.06.2005
16.06.2005
Spielinfo Bilder Videos
Normalerweise findet ihr auf dem Schlachtfeld immer wieder kleine Rotkreuz-Icons, welche ihr aufsammeln und für spätere Verwendung aufbewahren dürft. Diese Medizinpäckchen bescheren nicht nur euch Gesundheit, ihr dürft sie auch für eure Kameraden
In Russland kämpft ihr an der Seite von Partisanen.
verwenden, wenn ihre Lebensenergie auf ein bedrohlich niedriges Niveau sinkt. Allerdings lohnt es sich, die Burschen am Leben zu halten: Zwar sind sie für den Spielverlauf nicht von Bedeutung, allerdings bringt ein komplettes Team am Levelende zusätzliche Heilpakete für den nächsten Abschnitt.

Kochendes Adrenalin

Um den gestiegenen Arcade-Charakter von European Assault zu unterstreichen, hat Electronic Art den »Adrenalin-Modus« integriert: Durch präzises Ballern füllt sich die entsprechende Anzeige auf. Platzt sie beinahe, könnt ihr euch auf Knopfdruck in eine Art Rage versetzen, in der die Zeit langsamer abläuft, ihr unverwundbar seid, eure Kugeln mehr Schaden anrichten und die Umgebung wie durch Watte zu euch dringt. Allerdings hält dieser Zustand nur sehr kurz an, so dass ihr ihn für spezielle Momente wie eine überwältigende feindliche Übermacht oder den Kampf gegen so genannte »Nemesis-Gegner«, besonders schwierig zu knackende Widersacher, aufheben solltet. Nebenbei müsst ihr noch Benzinlager, Tiger-Tanks oder eine V2-Rakete zerstören, geheime Dokumente finden sowie gefangene Agenten befreien. Zwischen den Missionen gibt es nicht nur kurze Erinnerungen von Williams Holt, sondern auch Schwarz-Weiß-Filme aus dem entsprechenden Szenario sowie etwas grobe Rendervideos.

Die sowohl im Inneren von Bunkern als auch an der frischen Luft spielenden Missionen erfordern etwas Ladezeit (an der PS2 naturgemäß etwas länger als an Xbox und GameCube), bieten aber auch für Konsolenverhältnisse tolle Bilder: weitläufige Levels mit qualmenden Trümmerfeldern, bedrückend zerstörte Häuser, brennende Straßenzüge, realistisch wabernde Nebel- und Rauchschwaden und beeindruckend fetzige Explosionen – beim Sprengen eines Benzinlagers oder beim Angriff von Bombern wird der Bildschirm kurz in ein heftig wackelndes Flammenmeer getaucht. Überall ist auch ohne eure Präsenz Daueraction angesagt, denn etliche gescriptete Ereignisse sorgen für makabres Leben. Leider sind die
Die kraftvollen Explosionen sind ein Highlight der ansehnlichen Grafik.
Figuren recht grob geraten, doch immerhin läuft das Ganze selbst auf der PS2 fast ohne Ruckler. Splatterfreunde dürften hier zu kurz kommen, denn abgesehen von ein paar Spritzern beim Treffer bleibt das Spiel blutfrei – getötete Feinde lösen sich kurz nach ihrem physikalisch korrekten Umfallen in Luft auf. Schade nur, dass es den gegnerischen Reihen an Abwechslung mangelt, außerdem sieht man in der GameCube-Fassung deutliche Farbübergänge, speziell am Himmel.

Orchestergrabenkämpfe

Eines der großen Markenzeichen jedes MoH-Games war immer der Hammer-Sound - das ist natürlich auch in European Assault nicht anders: Zum einen gibt es realistische Soundeffekte mit jeder Menge Geballer, krachende Explosionen, knisternde Funksprüche und knirschende Panzerketten - THX-zertifiziert in Dolby Surround bzw. Digital. Dazu kommt jede Menge Sprachausgabe, die aufgrund verschiedener Akzente problemlos den Spielparteien (Amerikaner, Briten & Russen) zugeordnet werden kann. Die hiesige Version bietet gut eingedeutschte Texte und professionelle Sprecher – leider sind keine anderen Sprachen wählbar, außerdem fehlen die akustischen Auftritte der Kriegsveteranen des englischen Originals.

Begleitet werdet ihr von einem schwermütigen Orchester-Soundtrack des London Symphonic Orchestra, dazu gibt es die unvermeidlichen Trompetensoli sowie eine bemerkenswerte Tendenz zu dramatischen Chören – speziell in Russland röhren euch beeindruckend tiefe Stimmen entgegen. Die Musik passt sich pflichtversessen dem Geschehen an: Legt ihr etwa eine Sprengladung, drehen die Klänge auf einmal schnell und hektisch auf. Geht das Ziel in die Luft, ertönt eine kurze Hurra-wir-haben’s-geschafft-Melodie.

        

Kommentare

Punisher256 schrieb am
Dämonenjäger hat geschrieben:Jop, das ist eine coole Sache. :)
noch einen ältern theard haste net gefunden oder wie :roll:
johndoe-freename-34573 schrieb am
Hmm,frischer Wind.Ich sehe das etwas anders,alles schon dagewesen.Das mit den Sekundären Missionen ist sicherlich etwas anders verpackt als sonst üblich,aber man läuft doch manchmal planlos umher um ja nicht die Goldmedal zu verpassen.Die Aufträge sind auch mal wieder Standard,vernichte Panzer,Zerstöre die bösen V2 Raketen,befreie Soldaten usw..
Außerdem ist jede Mission und Kampange gleich aufgebaut.Stehle Dokumente und erledige einen besonderen Deutschen(der lächerlich zu besiegen ist).
Ich bin jetzt in der Russen-Kampange,die mir am besten gefällt,weil auch etwas anspruchsvoller.Bis dahin habe ich gerade mal 2 Stunden gebraucht.
Grafik ist OK,schöne Farben und Atmosphäre.Dafür ist die Auflösung nicht so toll,da hätte man besser tricksen können(Die XBOX kann weit mehr).Man sehe sich nur die Panzer an,bah.
Was wieder stimmt,ist das mittendrin Gefühl,aber das zeichnet die Serie ja eigentlich aus.
Was mich nervt ist die Steuerung.Um genau zielen zu können,da braucht es schon seine Zeit.
Im ganzen ist es besser als Rising Sun und schlechter als Frontline,aber bis Call of Duty 2 auftaucht ist es brauchbar und lässt sich auch mehrmals durchspielen(wegen der tollen Atmospähre).
Wertung ist aber OK.
AnonymousPHPBB3 schrieb am
Die Medal of Honor-Reihe feiert dieses Jahr ihr sechsjähriges Jubiläum. Zeit also, den Klassiker einer grundlegenden Generalüberholung zu unterziehen. European Assault demonstriert deutlich, welches Potenzial noch in der Serie steckt: es geht freier, packender und ansehnlicher zur Sache. Reichen die Verbesserungen für einen Award?<br><br>Hier geht es zum gesamten Bericht: <a href="http://www.4players.de/rendersite.php?L ... CHTID=3698" target="_blank">Medal of Honor: European Assault</a>
schrieb am