Test: Phantasy Star Universe (Rollenspiel)

von Jens Bischoff



Entwickler:
Publisher: Sega
Release:
21.11.2006
24.11.2006
24.11.2006
Spielinfo Bilder Videos
Immerhin sorgen die einzelnen Rassen ebenfalls für Unterschiede. Neben gewöhnlichen Menschen gibt es noch die roboterähnlichen Casts, die spitzohrigen Newmen und die tierverwandten Beasts. Die ersten drei kennen PSO-Veteranen bereits aus den Vorgängern, während die Beasts komplett neu sind. Die vier Rassen unterscheiden sich jedoch nicht nur äußerlich voneinander, sondern haben auch individuelle Stärken und Fähigkeiten.
Flexible Waffenwahl: In einer Hand eine Klinge, in der anderen eine Schusswaffe ist kein Problem.
 Während die Menschen quasi Allrounder sind, heben sich Casts durch ihre Treffsicherheit, Newmen durch ihr magisches Talent und Beasts durch ihre Angriffskraft hervor, Zudem können sich Beasts mit entsprechendem Level kurzzeitig in wahre Bestien verwandeln, während Casts vorübergehend riesige Geschütze herbei beschwören können. Humans und Newmen stehen hingegen exklusive Artefaktklingen zur Verfügung, auf spezielle Fähigkeiten müssen sie jedoch verzichten.

Beide Hände voll zu tun

Ansonsten ist die Waffennutzung eher jobabhängig. Zweihandklingen sind nur was für Hunter, großkalibrige Waffen nur was für Ranger und Stäbe nur was für Force. Diverse Standardwaffen wie Säbel oder Pistolen können zwar alle verwenden, aber dann meist nur bis zu einer bestimmten Leistungsstufe. Nett ist jedoch, dass man nun auch zwei Waffen auf einmal in der Hand halten kann, um etwa mit zwei Säbeln gleichzeitig um sich zu schlagen oder um mit Schwert und Knarre à la Devil May Cry fließend zwischen Feuerstößen und Klingenhieben zu wechseln. Bis zu fünf Waffen bzw. Waffenkombinationen lassen sich sogar jederzeit auf Tastendruck ausrüsten, um schnell auf die jeweiligen Schwachpunkte der aktuellen Gegner eingehen zu können. Zudem könnt ihr auch noch verschiedene Spezialmanöver in die Waffen integrieren, die durch häufige Benutzung immer stärker werden und problemlos auf andere Modelle gleicher Bauart transferiert werden können. Bei Klingen sind dies meist besonders verheerende Angriffskombos, bei Schusswaffen elementargeladene und Status verändernde Projektile und bei Stäben magische Techniken wie Heilungen, Feuerbälle, Erdbeben oder Schutzschilde.

Die meisten Waffengattungen kennt ihr zwar schon aus PSO-Zeiten, aber die Verwendung ist doch recht verschieden. Während das zweihändige Kämpfen eine Bereicherung darstellt, wirkt die Ausführung der Angriffe fast schon zu simpel.
Posieren für die Kamera: Wenn die Missionen anfangen zu langweilen, beschäftigt man sich halt anderweitig.
 Zwar müsst ihr bei Schüssen, Zaubern und Spezialangriffen die sich nur langsam wieder regenerierende Waffenenergie im Auge behalten, aber ansonsten ist nicht mehr als zügiges Tastendrücken gefragt, während bei PSO noch verschieden starke und genaue Angriffe zur Verfügung standen, die nur mit dem richtigen Timing zu Combos verkettbar waren. Na ja, zumindest hat man nun die Kamera besser im Griff, kann per Zielaufschaltung elegant um anvisierte Gegner tänzeln oder aus der Ego-Perspektive individuelle Schwachstellen aufs Korn nehmen.

Die meiste Zeit verbringt ihr jedoch mit anspruchslosem Hack'n'Shoot sowie dem Aufklauben gegnerischer Hinterlassenschaften. Der Jäger- und Sammlertrieb wird anfangs auch noch recht gut befriedigt und die Motivation seine Spielfigur stärker und stärker werden zu lassen, ist ebenfalls da. Die mangelnde Vielfalt und Abwechslung lässt eure Streifzüge aber schnell Routine werden und das ständige Leveln verliert spätestens dann den Reiz, wenn ihr merkt, dass sich spätere Missionen kaum von den anfangs verfügbaren unterscheiden und lediglich die Gegner zäher werden. Vier Schauplätze mit je zwei, drei Einsatzorten und einer Handvoll "Erreiche-das-Ziel-und-töte-alles-das-dir-in-die-Quere-kommt"-Missionen sind einfach zu wenig und auch die zufälligen, aber völlig statischen Gebietsabweichungen kennt man schon nach kurzer Zeit aus dem Effeff. Vor sechs Jahren war das vielleicht noch ausreichend, doch das Online-RPG-Genre hat sich inzwischen deutlich weiterentwickelt, während Phantasy Star einfach stehen geblieben ist...       

Kommentare

TDW_Baal schrieb am
hab mal eine frage hab mir PSU heut gekauft (gebraucht) es gibt ja 3 möglichkeiten für eine Hunter Lizenz wie meinen die mit Prepaid code für die 360???? will es unbedingt online zocken.
AlaskaXP schrieb am
RDC Iceman hat geschrieben: Mag sein das auf der 360 wenig los ist. Auf der PS2 trifft man viele alte
Leutz aus DC-Tagen wieder und die haben alle Spaß.
Dem kann ich leider nur zustimmen. :cry:
Auf X360 ist nur eine sehr kleine Menge an Leuten vorhanden.
PSO lebte vor allem durch die Community, und so wird es auch bei
PSU sein. Alte bekannte (aber auch neue) wird man wesentlich
mehr auf der PS2/PC Version antreffen.
Und wenn man erstmal mit einer ganzen Rotte an netten Gamern
unterwegs ist, sind Grafik & kleine Lags absolute nebensache! :wink:
greetz
Ala
killradiorocks schrieb am
Mir ist aufgefallen, wie unterschiedlich die Bewertungen ausgefallen sind. In Japan bei dieser "Famitsu" hat das Spiel ja etwa 9-10/10 Punkten bekommen. Das finde ich irgendwie sehr interessant, wenn man sich die Tests von IGN oder 4players anguckt. Das Spiel ist halt wie bei jedem Spiel irgendwie geschmackssache, nur diesmal finde ich es sehr extrem... naja is ja auch wurscht...
johndoe-freename-102309 schrieb am
Ich kann die im Test angesprochenen Slowdowns nur selten feststellen
und von ruckligen Gegnern oder Partymitglieder habe ich bisher nix
bemerkt. Ich habe mir nur für PSU eine PS2 gekauft und bin damit voll
und ganz zufrieden. KLar flimmert es hier und da mehr oder weniger und
ab und an kämpft auch mal einer ins scheinbar leere, aber das kennen
wir schon aus alten DC-Tagen.
Wir PSO mochte, der mag auch PSU. Für Abwechslung ist meiner Meinung
nach ordentlich gesorgt, weil Nicht nur der Chara, sondern auch die Jobs
und Waffen gelevelt werden können.
In PSO waren die Gegner (bis auf Ultimate) nur langsam und öde. Nur
wenige griffen wirklich an und man wurde eigentlich mehr erdrückt als
bekämpft. Bei PSU sind die Gegner deutlich flotter und bringen vieeeel
mehr Action mit sich.
Mag sein das auf der 360 wenig los ist. Auf der PS2 trifft man viele alte
Leutz aus DC-Tagen wieder und die haben alle Spaß. Ich habe rund
1500 Stunden mit PSO verbracht und kenn dort jedes Blatt. PSU gefällt
mir deutlich besser.
Vernon schrieb am
Man darf einfach nicht so verwöhnt sein und sich mal mit weniger zufrieden geben.
---
Dann gib dich auch mit einer weniger hohen Wertung zufrieden.
Die geht nämlich voll in Ordnung.
Allein diese Frechheit, dass der vorhandene Inhalt auf der DVD erst nach und nach freigeschaltet wird und man dadurch mehr oder weniger nur noch die Drachenmission machen kann. Was soll da auch gross an Patchen kommen? die PS2 hat kaum Speicher, hörte ich irgendwo.
Dazu diese Community: jeder zweite Lappen nimmt ein knapp bekleidetes Girlie-Toon und macht provokante emotes, oder spammt "verkaufe Blah" in der Gegend rum, oder ninjalootet mir als Heilendem alles weg, womit man nur noch den wenigen Spielen mit gerechtem Beute-System beitritt.
Nun kenne ich den Vorgänger nicht, wohl aber ein paar andere MMOGs (ich zähle GuildWars jetzt mal mit dazu, da ähnlicher Aufbau wie PSU).
Für Genre-Neulinge, jüngeres Publikum oder Fans mag das Spiel geeignet sein.
Leuten, die gedenken, von einem der grösseren MMOGs auf PSU zu wechseln, würde ich dringend abraten.
schrieb am