Test: Full Auto (Arcade-Action)

von Benjamin Schmädig



Full Auto
Entwickler:
Publisher: SEGA
Release:
07.02.2006
15.06.2006
Spielinfo Bilder Videos
Full Auto - ein Titel, der eigentlich alles verheißt, was man von einem zeitgemäßen Rennspiel erwarten kann. Sega steckt eine Hand voll Waffen, heiße Schlitten und die unverzichtbare Zeitmanipulation in einen Sack und will mit Next-Gen-Optik punkten. Höhepunkt soll aber die scheinbar vollständig zerstörbare Umgebung sein. Ungewöhnliches Prinzip oder herkömmlicher Racer?

Soundbrei

Nur selten entspringt die Akustik so sehr der Seele eines Spiels wie in diesem Fall: Sound und Musik weben einen Teppich, der ein klares Bild der Zerstörung zeichnet: Vor der Motorhaube knicken Metallstreben um als wären es Streichhölzer, links kratzt der Türgriff eines Kontrahenten Risse in den Lack und hinter dem Heck zerfallen ganze Fassaden zu Staub - die Kulisse erinnert an einen Dauerregen, bei dem Beton und Schrapnell auf die Straße rieseln. Aber es blitzt und donnert nicht. Es fehlt das Gewitter, das im Wasserguss Akzente setzt. Der große Knall bleibt aus. Auch musikalisch, denn das mittelmäßige Geschrammel aus Synthesizer und E-Gitarre untermalt die Action mit auswechselbaren Klängen.

Da kann es noch so befriedigend sein, durch die Fensterfront des Autohändlers zu rauschen, um dessen Verkaufsobjekte zu zerlegen und dem nahenden Hintermann eine wohl platzierte Mine vor den zerbeulten Spoiler zu legen. Da kann das Zerbersten der Gegner noch so eindrucksvoll in Zeitlupe festgehalten werden - der Sound weigert sich, dies mit krachenden
Dichtes Verfolgerfeld: Die Kontrahenten sind euch dank Gummiband-KI stets auf den Versen.
Samples zu unterlegen. Sicher: Der Rumms ist zu hören und jeder Aufprall sorgt für viel Kawumm. Aber die Höhepunkte sind so unauffällig abgemischt, dass sie fast unbeachtet verloren gehen.

Magere Karriere

Ebenso das Spiel: Es macht einen Heidenspaß, ganze Straßenblöcke in ein Meer der Verwüstung zu verwandeln und mit Vollgas durch das Chaos zu brettern. Es ist auch äußerst befriedigend, die Konkurrenten mit Raketen, Minen und Schrotflinte in rasende Feuerbälle zu verwandeln. Doch der Spaß am Zerstören hält nicht lange an. Warum? Weil sich die Freude an der opulenten Pracht schon nach wenigen Stunden in einem enttäuschten "Ist das alles?" verliert.

Ihr fahrt um die Wette; auf sich schnell wiederholenden Strecken; in immer gleichen Rennen. Ja - das ist alles. Zwar dürft ihr an verschiedenen Serien teilnehmen und könnt frei wählen, welchen Wettbewerb ihr absolviert, aber es geht immer um das Eine: Als erster über den Zielstreifen zu brettern und dabei möglichst viel Verwüstung anzurichten. Nur eine Hand voll Rennen verlangt von euch, ohne Waffen eine schnelle Zeit zu fahren oder eine bestimmte Anzahl Gegner zu plätten. Crash-Kreuzungen, Preview-Events, Crashbreaker-Rennen - die Konkurrenz zeigt, wie man Abwechslung schreibt. Full Auto kann das nicht. Dass nach und nach neue Serien zugänglich werden, ist schon der Höhepunkt in Sachen Motivation. Das reißen auch Multiplayerduelle im Splitscreen oder Acht-Mann-Rennen über Xbox Live! nicht heraus.

Es gibt sogar eine Art Story für jede Serie, so dass ihr euch mal als Gangster, mal als Agent ein Rennen liefert. Da ihr aber abgesehen davon stets die gleichen Wettbewerbe absolviert, wirken die Hintergrundinfos steril und aufgesetzt. Hinzu kommt eine eigenwillige Lokalisierung, die neben jeder Menge Peinlichkeiten allen Ernstes einen blöden Running Gag von mir einbringt: "Sudden Death" heißt hier tatsächlich "Plötzlicher Tod".
Schon bei solchen Explosionen kommt die Grafik ins Stottern.

Blechschaden am teuren Oldtimer!

Dabei bieten die meisten Rennen die erhofften, spannenden Stoßstangenduelle. Habt ihr die einfache Fahrzeugphysik einmal im Blut, rast ihr mit einem Affenzahn über das Pflaster, schlittert mit angezogener Handbremse durch enge Kurven und gebt mit dem Turbo Gummi. Das Geschwindigkeitsgefühl von Burnout: Revenge liefert der 360-Racer zwar nie, angenehm flott seid ihr aber trotzdem unterwegs. Ein Verwischen der Optik beim Anwerfen des Nitros sorgt für den passenden Kick. Für zusätzliche Würze sorgen Zeitlupenstudien großer Sprünge sowie satter Explosionen.

Leider haben sich die Entwickler an der Darstellung der Gewalt überhoben, da Explosionen das Geschehen ins Stocken bringen und die zusammenfallende Stadt regelmäßig das große Ruckeln ausruft. Selbst die normale Fahrt wirft dem flotten Ablauf gelegentliche Stolpersteine in den Weg. Warum wird dabei nicht unbedingt klar, denn die Strecken sind streng abgegrenzte Areale, andere Wagen werden erst spät eingeblendet und bei genauem Hinsehen entpuppt sich die kaputtbare Umgebung als falscher Hase: Die Fassaden der Gebäude lassen sich komplett zerbröseln (was klasse aussieht!), aber ist der Putz einmal ab, kommen bombenstabile Wände zum Vorschein, auf denen nicht einmal Raketen Einschusslöcher hinterlassen.

            

Kommentare

Cardinals schrieb am
bucho20 hat geschrieben:chatman hast du was an der waffel? ich bin auch nicht zufrieden mit dem tester!! und weisst du warum??= überberwertung des spiels!! es hat nie 68% verdient! nur weil da ein paar teile rumfliegen( in xbox1 qualität), heisst das noch lange nicht das es ein geiles spiel ist.
kein fahrgefühl, scheiss grafik und schnell öde!
das spiel ist niemals 60 euro wert, tut mir leid!!
bucho
Weisst du wie alt der Beitrag von chatman war?
D4mN47iON schrieb am
Naja, nur bei Bunout isses nur so, das es immer noch Bock macht. Zumindest bei Burnout: Revenge is das der Fall.
Nur Full Auto is wie Destruction Derby und das wurde auch nach kurzer Zeit langweilig.
johndoe-freename-107717 schrieb am
Action reiches Autorennspiel macht echt bock,wird aber schnell öde weil immer das selbe ist eigentlich,lohnt sich aber wenn man burnout mag
johndoe-freename-92787 schrieb am
chatman hast du was an der waffel? ich bin auch nicht zufrieden mit dem tester!! und weisst du warum??= überberwertung des spiels!! es hat nie 68% verdient! nur weil da ein paar teile rumfliegen( in xbox1 qualität), heisst das noch lange nicht das es ein geiles spiel ist.
kein fahrgefühl, scheiss grafik und schnell öde!
das spiel ist niemals 60 euro wert, tut mir leid!!
bucho
johndoe-freename-92717 schrieb am
Also der wo den Test geschrieben hat ghört weggesperrt!
NFS MW bekommt 82% und FULL Auto 68% mit der begründung
\"unmotivierender Karriere-Modus\" Alos ich habe 80% durch und es motiviet immer noch!
\"stark ruckelanfällige Grafik\" NFS MW ruckelt mehr
\"dröhnender, aber langweiliger Soundtrack\" also mit nem
gescheiten 5.1 Sytem hat man eine Grandiose Soundkullisse. Also meiner Meinung nach hat das Spiel über 80% verdient, es tut mir leid aber ich glaube langsam das nur inkompetente hier Test´s schreiben.
schrieb am