Gun27.11.2005, Mathias Oertel
Gun

Im Test:

PS2-, PC- und Xbox-User können sich schon seit geraumer Zeit mit Neversofts Western-Abenteuer Gun (ab 9,94€ bei kaufen) als Revolverheld versuchen. Im GameCube- und Xbox 360-Nachtest verraten wir euch, ob sich die Anschaffung trotz der Schnitte lohnt und eventuell sogar kleine Macken der anderen Versionen beseitigt wurden.

Inhaltlich 1:1

Beide Versionen sind inhaltlich identisch, weswegen wir für eine Komplettübersicht den Test der anderen Fassungen empfehlen und hier nur kurz darauf eingehen. Euch erwartet durchaus ambitionierte Third-Person-Action im Western-Ambiente mit feiner Story, exzellenter Soundkulisse und Gameplay-Elementen, die mit unterschiedlichen Motivationswerten überzeugen.

Die Grafik auf der 360 ist zwar deutlich besser als in den anderen Versionen, hinterlässt aber trotzdem keinen NextGen-Eindruck.
Doch wie sieht es mit den Mankos der anderen Versionen aus? Was ist mit der Steuerung, die auf keinem der anderen Systeme wirklich überzeugen konnte? Und schafft es die Xbox 360 oder vielleicht sogar der arg gescholtene GameCube mit einer insgesamt stimmigeren Optik das eine oder andere Prozentpünktchen herauszuholen?

Die Steuerung

Nachdem weder PS2, noch Xbox oder PC in puncto Steuerung vollends überzeugen konnten, wurde ich von der 360-Variante angenehm überrascht: Punktgenau und gut belegt wird hier ein bislang vorhandenes Frustpotenzial beseitigt, da man sich auf der 360 nicht über Schwammigkeiten und unglückliche Kontrollschemata aufregen muss.

Auf dem GameCube fühlt sich die Steuerung zwar ebenfalls deutlich direkter und genauer an, ist aber bedingt durch das Button-Layout etwas unglücklich und vor allem nicht intuitiv belegt, so dass man im Eifer des Gefechtes immer wieder den falschen Knopf drückt. Dadurch relativiert sich die eigentlich gute bis sehr gute Steuerung wieder auf das durchschnittliche Niveau, das auch die anderen Fassungen bieten.

Auch zu Pferde gibt es knallharte Action zu erleben - leider geschnitten!
Die Grafik

Die bislang getesteten Fassungen hatten optisch einige Gemeinsamkeiten: Sie sahen gut aus, reizten aber das jeweilige System bei weitem nicht aus, wobei in Relation die PS2 fast schon die Nase vorne hatte. Wie ein Next-Gen-Titel sieht Gun allerdings auch auf der Xbox 360 nicht aus: Von allen Fassungen hinterlässt der Western auf dem neuen Microsoft-Flaggschiff zwar den besten Eindruck, doch man wird nie das Gefühl los, dass diese Optik mit etwas Feinschliff auch auf der Xbox oder zumindest dem PC hätte auftauchen können. Zumal auch die hin und wieder abgehackten Animationen der anderen Fassungen Einzug halten.

Zuätzlich gesellen sich kleine unschöne Fehler wie Figuren, die durch einen unpassenden Schatten so aussehen, als ob sie zehn Zentimeter über dem Boden schweben würden. Und sobald einem solche Dinge auffallen, werden die hochaufgelösten Texturen, das weiterhin gute Charakterdesign und die weiteren Grafikspielereien zur Nebensache…

Ebenfalls überraschen kann der GameCube, der zwar auch nicht komplett ausgereizt wird, aber im Verhältnis zu den sich anbietenden Möglichkeiten mit der PS2 gleichziehen kann, so dass die Spieler auch hier bedenkenlos zugreifen können – insofern sie mit den angesprochenen Steuerungsproblemen und den Schnitten im Allgemeinen leben können.

Fazit

Was bei Gun nach wie vor störend auffällt, sind nicht nur die Schnitte, die aus dem goldverdächtigen Western-Epos einen fast zahnlosen Tiger machen. Auch die kurze Spielzeit und die erschreckende Leere der Prärie, die kaum zum Erforschen einlädt, finden sich auf GameCube und Xbox 360. Daher sind die Hauptfragen: Können die beiden mit Grafik und/oder Steuerung das eine oder andere Pünktchen gut machen? Die Antwort lautet: nur unwesentlich. Die 360-Version bietet zwar die schönste Grafik, hinterlässt jedoch nicht den viel beschworenen Next-Gen-Eindruck und zeigt hier und da kleinere Fehler. Dafür allerdings ist die Steuerung wesentlich genauer und macht verlorenen Boden gut. Die GameCube-Variante überzeugt ebenfalls mit einer insgesamt guten Kulisse, zeigt in der Standardeinstellung jedoch deutliche Steuerungsdefizite. Was bleibt ist ein guter Third-Person-Shooter mit interessanten Ideen, einer grandiosen Western-Atmosphäre und zu viel Leerlauf. Zu schade, dass die Schnitte das Spielgefühl negativ beeinflussen und eine höhere Wertung verhindern.

Pro

starke Western-Story
gutes Figurendesign
exzellente Musik-Untermalung
offene Spielwelt
gut inszenierte Action
intensive Boss-Kämpfe
zahlreiche Nebenmissionen
klasse (englische) Sprachausgabe
umfangreiche Waffenauswahl
gute Steuerung (360)

Kontra

unsaubere Animationen
schwammige Steuerung (GC)
Welt sehr unbelebt
deutsche Fassung geschnitten
kurz

Wertung

360

GameCube

Ambitioniertes Western-Abenteuer mit Bombast-Akustik und nicht minder bombastischen Kürzungen!

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