Test: Alone in the Dark (2008) (Action-Adventure)

von Jörg Luibl



Publisher: Atari
Release:
19.06.2008
19.06.2008
19.06.2008
13.11.2008
15.05.2008
19.06.2008
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Spielinfo Bilder Videos
Katastrophale Lokalisierung

Da sietzt Sarah, die euch leider ab sofort begleitet. Leider deshalb, weil sowohl die Stimme als auch die Texte zum Schlechtesten gehören, was die Spielegeschichte an Weiblichkeit zu bieten hat. (360)
Dabei ist das, was da von Olivier Deriviére komponiert und The Mystery of Bulgarian Voices-Orchester eingespielt und gesungen wurde noch grandios im Vergleich zu dem, was in einem deutschen Tonstudio verbrochen wurde. Wie kann man so viele wichtige Figuren mit dermaßen deplatzierten Stimmen ausstatten? Alte Männer reden wie junge, Stimmungen wie Panik oder Entsetzen kommen gar nicht rüber, da öffnen sich die Höllentore und die New Yorker bleiben unverschämt cool. Konnte da nicht mal jemand wegrennen, ausflippen oder die Nerven verlieren? Die miserable Lokalisierung hat übrigens einen noch miserableren Freund: die Dialoge.

Ich habe selten so etwas Schlechtes gehört; nur Unreal Tournament 3 kommt in deutscher Sprache in etwa da heran. Hallo Atari? Hat das denn keiner gemerkt? Hat denn niemand Regie geführt bei den Tonaufnahmen? Das, was Chauvinist Edward und seine zickige Lady Sarah da sprechen, würde noch nicht mal Uwe Boll absegnen. Denn damit wird alles andere erreicht, als eine Beziehung zwischen den beiden oder gar eine Identifikation bei mir aufzubauen. Obwohl sie sich erst wenige Stunden kennen, quatschen sie so primitives und deplatziertes Zeug, als wären sie ein altes Ehepaar kurz vor der Scheidung.

Deplatzierte Dialoge

Die Zwischensequenzen schwanken in der grafischen Qualität: Mal sehen sie gut aus, mal wirken Kamerafahrten ebenso unpassend wie die wachsigen Gesichter. Details wie Narben & Co sind da, aber so authentisch wie in Mass Effect oder gar Metal Gear solid 4 wirkt das Ganze nicht. (360)
Da bricht überall die Hölle aus, Zombies laufen herum und sie sagt Dinge wie: "Keine Panik, Edward, dafür gibt es bestimmt eine logische Erklärung." Oder: "Ich weiß, dass du es schwer hast. Aber denkst du, mir fällt es leicht?" Edward ist auch nicht besser. Da sagt sie, dass sie draußen warten will und er sagt: "Mach keinen Mist, sonst erschieß ich dich persönlich." Hallo? Was zur Hölle? Und als Held haut er schon mal einen echten Kalauer raus, der selbst harte Fans von Bud Spencer und Terence Hill nicht faszinieren dürfte: "Ich lache später, sonst fällt mir das Gebiss raus." Wie deplatziert. Wie schlecht. Wie dumm.

Wie gesagt: Ich kann mich nicht erinnern, wann ich das letzte Mal eine so grausame weibliche Nebenrolle in Kombination mit so grausamen Sprüchen erlebt habe, die sowohl den Helden als auch die ganze Stimmung mit in den Keller reißen. Die Abneigung geht sogar so weit, dass man Sarah gar nicht mehr retten will. Irgendwann wird sie dann endlich von flatternden Monstern entführt und kreischt: "Edward! Shit, sie kommen näher!" Und ich denke mir: "Sarah! Super, sie werden dich endlich fressen!" Spätestens an dieser Stelle hat das Spiel für mich versagt.
    

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Kommentare

TransistoR schrieb am
Hab' ein paar mal versucht da durchzukommen, aber jedesmal nach 2-3 Stunden verging mir dann doch wieder die Lust. Baut einen irgendwie
nicht auf dieses Spielchen. Schade eigentlich.
crewmate schrieb am
mit der PS3 Version hatte ich mit Kollegen sehr viel Spaß.
Die Serie war NIE subtil oder tiefgreifend.
Teil 2 spielte in einem vergnügungspark. Trash war immer Teil der Serie.
Der Black Ooze war sehr genial.
Wir haben tausende wege gefunden die Humanz über den Jodan zu schicken.
Vielleicht nicht besonders gruselig, aber ein Paradies für Pyromanen.
Nic L. hat geschrieben:wenn ihr ein game mit gruseliger atmo haben wollt kauf euch blood siren !!! hat zwar so gut wie null action aber die atmo is wie gesagt der hammer ...
das die im REMAKE nun alle Hauptchars durch Amerikaner ersetzten mussten,
hat für mich die komplette Atmo gekillt.
Das waren keine normalen Bürger mehr, die vor den Shibito flüchten,
sondern die Familie Rambo beim Japan Besuch. Die blieben teilweise locker flockig beim Anblick der Shibito.
das war beim Original noch anders.
Und das innovative zerschnittene Skript im Tarantino Style haben sie im Remake auch weggeworfen.
Lieber leg ich mir das Original in die PS2. SBC ist frei von Ecken.
GamePrince schrieb am
;gamebliker hat geschrieben:@GamePrince :
Ja die Steuerung ist nicht die Beste ... Aber... SPIEL AUF JEDENFALL WEITER das Game wird noch so dermaßen klasse !
Habs jetzt heute, nach fast 1. Jahr Pause wieder reingelegt und diese verdammte Fahrsequenz nach ein paar Anläufen gepackt und dann ca. 3-4 Std. gespielt - hab jetzt grad die Tussi wiederbelebt und bin ein paar Ecken weiter.
So weit ich das bisher beurteilen kann, ist das Spiel durchaus Spielenswert.
Klar ist die Steuerung verhunzt, die Synchro grottig und auch fehlt es den Kämpfen an Dynamik, aber als Horror-Adventure weiß es durchaus zu gefallen.
Die Rätsel sind gut, die Präsentation sehr gut, das Szenario und die Idee auch nicht ohne und das Experimentieren macht auch Spaß.
Wäre da bloß nicht diese blöde Steuerung und das lahme Spieltempo ... .
Auch schade dass es quasi nur die Pistole als Schusswaffe gibt.
Und der Soundtrack ist zwar Top, aber etwas unpassend für ein Horror-Game.
Meine bisherige Wertung: 69 %
Nic L. schrieb am
wenn ihr ein game mit gruseliger atmo haben wollt kauf euch blood siren !!! hat zwar so gut wie null action aber die atmo is wie gesagt der hammer ...
Metal-Gear-Rex schrieb am
Das Spiel ist wirklich nicht so Besonders, hatte mir mehr darunter vorgestellt.
Schade
schrieb am