ProStroke Golf: World Tour 200722.10.2006, Benjamin Schmädig
ProStroke Golf: World Tour 2007

Im Test:

Tiger Woods PGA Tour 2007 – was gibt es über Golfen am PC noch zu sagen? Wieder einmal ändert sich kaum etwas am genialen Prinzip, wieder einmal schrauben die Entwickler nur an den Details. Aber ein kleiner Entwickler will EA die Sporen geben: Mit welchen Mitteln versucht sich ProStroke Golf: World Tour 2007 (ab 3,49€ bei kaufen) gegen den Platzherren durchsetzen?

EA Sports hat bei der Namensgebung seiner Serie einen Glücksgriff getan, denn genau wie der echte Tiger Woods behauptet die Simulation trotz ihrer nüchternen Darstellung Jahr für Jahr den Spitzenplatz unter den Golfsimulationen. Kein Wunder: Seit einiger Zeit geht der Titel praktisch konkurrenzlos an den Start. Ein Grund dafür könnte der große Realismus sein, an dem sich andere Entwickler nicht die Finger verbrennen wollen. Auftritt Oxygen Interactive (Perfect Ace 2): Die Briten wollen den Softwareriesen scheinbar mit eigenen Mitteln schlagen und treten mit einem Spiel auf, dass sich noch schlichter präsentiert als die PGA Tour 07, dafür aber die bisher realistischste Schlagtechnik bieten soll. Geht die einfache Rechnung auf? Wir haben Meister Woods persönlich sowie den von Oxygen lizenzierten Colin Montgomerie zum fiktiven Schlagabtausch gebeten - was haben die Könner des Fachs zu ihren virtuellen Auftritten zu sagen?

4Players: Herr Woods, Herr Montgomerie, es ist uns eine Ehre, Ihnen beiden an einem Tisch zu begegnen.

Woods: Die Freude ist meinerseits. Ich bin gespannt zu hören, was mein Kontrahent auf dem virtuellen Green zu bieten hat.

Montgomerie: Tiger, schön dich zu sehen. Zieh

Welle, Enten, Büsche und Sträucher sorgen vor allem auf den neuen Kursen für eine idyllische Atmosphäre (Tiger Woods 07).

dich besser warm an, denn unsere Partner in Großbritannien haben ganze Arbeit geleistet. Soweit ich weiß, schlummert EA ja immer noch auf den Lorbeeren der vergangenen Jahre...

Woods: Im Gegenteil! Wir haben etliche Möglichkeiten, Golf zu spielen. Von einer einzelnen Runde über Chip-Wettbewerbe bis hin zum Teamspiel, einer umfangreichen Karriere und dem ausgefeilten Online-Modus ist für jeden etwas dabei. Zusätzlich gibt es jetzt die Team-Tour und wir haben neue Kurse hinzugefügt, die ein paar wunderschöne Ausblicke gewähren. Ganze zwölf Links findest du hier.

Montgomerie: Wobei ich auf den Konsolen-Fassungen fast doppelt so viele gezählt habe.

Woods: Das ist richtig. Dafür sind zehn davon echte Plätze. Soviel Realismus kann ProStroke Golf nicht bieten. Auch bei den Namen der sieben unbekannten Oxygen-Profis dürfte nur bei Golf-Experten etwas klingeln.

Montgomerie: Nun ja, bei EA tummeln sich ebenfalls jede Menge erfundene Sportler. Um noch mal darauf zurückzukommen: zwölf Kurse, das ist wirklich mager. Zumal man auch die Links des letzten Jahres hätte behalten können, statt sie einfach zu ersetzen. Oxygen hat sich trotz fehlender Lizenzen immerhin die Mühe gemacht, 18 Areale aus dem Boden zu stampfen - Lake Nona und The Brabazon gibt es sogar tatsächlich.

Woods: Aber sie sehen aus als kämen sie aus dem Klon-Studio. Die Löcher sind ja kaum voneinander zu unterscheiden. Außerdem ist es bei einigen so schwierig, auf Par zu kommen, dass selbst ich meine liebe Not hätte.

Montgomerie: Vielleicht hat dir auch nur unsere Steuerung Schwierigkeiten gemacht...

4Players: Oh ja, die ist klasse - aber gewöhnungsbedürftig! Ich habe lange gebraucht, bevor ich das Verlagern des Gewichts beim Abschlag im Griff hatte. Können Sie den Vorgang einmal im Detail erläutern?

Montgomerie: Aber gerne. Zunächst einmal entscheidet man sich für einen Schläger und legt fest, wohin der Ball fliegen soll und wie man die Füße zum Ball stellt - das beeinflusst die Stärke des Dralls. Sobald Sie nun schlagen wollen, sehen Sie das Geschehen aus der Sicht des Golfers, können dann sogar den prüfenden Blick nach oben, also vom Schläger zum Ziel, ausführen. Jetzt kommt das Einzigartige: Für einen normalen Schuss müssen Sie nicht nur die Aushol- und Schlagbewegung mit dem linken Analogstick nachahmen, sondern verlagern mit dem rechten Stick auch Ihr Körpergewicht. Es reicht aber nicht, das Gewicht in die gewünschte Richtung zu bewegen. Vielmehr brauchen Sie eine gleichförmige Vor- und Rückwärtsbewegung. Es sei denn natürlich, der Ball soll besonders hoch oder flach geschlagen werden. Das lässt sich mit Variationen bei der Schwerpunktverlagerung erreichen. Zudem reicht es nicht, die Sticks einfach vor- und zurückzuziehen; die Bewegung simuliert das Timing eines echte Schlags sehr viel genauer als es die Konkurrenz tut.

Woods: Darf ich dich kurz unterbrechen? Diese Ego-Perspektive habe ich nie gesehen.

Montgomerie: Du kommst

Körpergewicht, Fußstellung und der richtige Schwung: ProStroke bietet den realistischsten Abschlag aller Zeiten.

automatisch dahin, wenn du den Schlag ausführen willst...

Woods: Ich habe jeden Schlag vom Schulterblick aus geführt.

Montgomerie: Hast du aus Gewohnheit mit Maus und Tastatur gespielt? Oder vielleicht auf PSP?

Woods: Ja, Ersteres.

Montgomerie: Dann gibt es die innovative Schlagtechnik leider nicht.

Woods: Wie bitte? Und wann komme ich dann in den Genuss der ProStroke-Steuerung?

Montgomerie: Dazu brauchst du ein Gamepad. Ohne Controller mit zwei Analogsticks legt man vor dem Schlag die Verteilung des Gewichts fest, holt per Tastendruck aus und bestimmt mit der nächsten Taste, wie präzise der Schläger den Ball trifft. Wenn man beim Rückschwung die Ausholtaste noch gedrückt hält, schlägt man stärker ab, dafür steigt die Gefahr, den Schuss zu verziehen. Auf PSP sowie mit Tastaur und Maus fühlt sich ProStroke Golf deshalb wie ein Taktikspiel an: Ich entscheide erst, was ich machen will und sehe dann, wozu das führt. Es gibt sogar eine Anzeige, die angibt, in welche Richtung, wie weit und wie hoch der Ball fliegen und wieviel Drall er beim Landen haben wird. Aber wie gesagt: Ohne Gamepad keine Innovation.

Woods: Das ist ja lächerlich!           

Montgomerie: Der Publisher hätte es zumindest auf der PC-Packung erwähnen sollen, ja. Es wird auch nicht als empfohlene Systemanforderung aufgeführt, das haben die Texter wahrscheinlich einfach vergessen.

4Players: Das ist eigentlich unzumutbar.

Woods: Ja!

Montgomerie: Mag sein. Aber wenigstens versucht Oxygen, etwas... Schwung in die lange bekannten Mechanismen zu bringen.

Woods: Die du bei uns übrigens alle findest. 2-Klick-, 3-Klick-, Gamepad- oder TrueSwing-Steuerung: Bei EA Sports kann man seinen bevorzugten Swing ganz nach Belieben ausführen. Den TrueSwing gibt es sogar in zwei Varianten: Entweder bewegst du die

Dieser Gesichtsausdruck ist das komplette Repertoire der ProStroke-Mimen.

Maus horizontal oder vertikal. Der TrueSwing ist ohnehin weiterhin die eingängigste aller Steuerungen. Zusammen mit dem Shape-Stick, über den man bestimmt, an welchem Punkt der Schläger den Ball trifft, lassen sich sehr einfach alle Arten von Schlägen ausführen.

Montgomerie: Dafür muss man die Art des Schlags - also Punch, Flop, Chip usw. - manuell vor dem Schlag festlegen. Das ist für mich als Golfer nicht nachvollziehbar. In ProStroke bestimmen die Verteilung des Körperschwerpunkts und die Stellung der Füße, wie hoch, flach und weit der Ball fliegt. So, wie wir es tatsächlich machen. Zusätzlich gibt es natürlich auch unsere Version des "Shape-Sticks".

Woods: Was ich allerdings vermisse, sind Einstellungen, mit denen du die Schwierigkeit an das eigene Können anpassen kannst. Sie lässt sich zwar in drei Stufen regeln, aber Tiger Woods 07 wirkt ausgefeilter. Dort sind auf dem einfachsten Level alle Schläge mühelos machbar, während du als Experte keinen Millimeter verziehen solltest. In deinem Spiel ändert sich der steigende Anspruch weniger spürbar.

Montgomerie: Genau genommen ist es nicht mein Spiel, die Entwickler haben nur meinen Namen lizenziert. Wobei ich sagen muss, dass ProStroke auch von unerfahrenen Golfern leicht zu meistern ist.

Woods: Sobald sie mit der Steuerung vertraut sind...

Montgomerie: Ja. So ist es nun mal mit etwas Neuem. Aber danach sollte niemand Probleme haben, die fünfjährige Karriere erfolgreich zu beenden.

Woods: Wie gesagt: Für meinen Geschmack ist es zu einfach, die Gegner zu bezwingen. In der EA-Karriere fällt der Einstieg leichter, weil die ersten Gegner schnelle Erfolgserlebnisse zulassen. Dafür wird es später schwieriger, gegen die Profis zu bestehen. Wir haben uns viel Mühe gegeben, jedem Spielertyp die passende Herausforderung zu bieten. Zumal du als Neuling erst Erfahrung sammeln must, mit der du verschiedene Werte aufbessern kannst. Du solltest auch an den nach und nach verfügbaren Lektionen teilnehmen, um das Repertoire an unterschiedlichen Schlägen aufzustocken. Das hat mir bei deinem... bei euch gefehlt.

Montgomerie: Du hast schon Recht: Unsere Karriere ist nun mal geradliniger, wie die eines echten Profis eben. Wir reisen doch auch nur von einer Veranstaltung zur nächsten. Nur wenn das Ansehen des erstellten Charakters nicht ausreicht, um bestimmte Turniere zu bestreiten, darfst man erst im nächsten oder übernächsten Jahr daran teilnehmen. Ich hatte allerdings gehofft, dass die Entwickler etwas Ähnliches wie euer Game Face liefern würden. Dann müsste man nicht aus einer Liste von acht vorgegebenen Figuren wählen, für die man lediglich zwischen zwei Mützen, zwei Hemden, zwei Handschuhen und zwei Hosen wählen darf.

Woods: Vor allem die Möglichkeiten zum Gestalten des Äußeren - bei euch kann man nicht einmal als Frau auftreten - sind bei EA wirklich beeindruckend.

Montgomerie: Wobei sie das auch in den letzten Jahren schon waren.

Woods: Ja, aber was willst du an der perfekten Charaktererstellung noch verbessern? Und im Pro Shop kaufst du dir ständig neue Outfits. Dort verbringe ich manchmal mehr Zeit als auf dem Golfplatz!

Montgomerie: Apropos Golfplatz: Eure Kulisse hängt den technischen Möglichkeiten wieder weit hinterher.

Woods: Mitnichten! Vor allem die neuen Plätze sehen sehr idyllisch aus und blendendes Sonnenlicht sowie unscharfe Objekte im Hintergrund machen viel her.

Montgomerie: Die Tiefenschärfe wirkt dafür erzwungen. Figuren, Bäume und Häuser sehen antiquiert aus. Von den Animationen einmal abgesehen.

Woods: Aber Colin, Oxygen kann sich trotzdem eine 

Hier verpatzt der Meister einen Schlag. Schön zu sehen: Der Unschärfeeffekt im Hintergrund.

dicke Scheibe von unseren Entwicklern abschneiden. Wenn du Tiger Woods antiquiert nennst, wäre ProStroke eine steinzeitliche Grafikstudie. Die Profis können ihr Gesicht nicht verziehen, sich nicht freuen oder wenigstens einen Wimpernschlag ausführen. Und ihre Bewegungen sind stets die gleichen. Es wäre auch schön gewesen, wenn sie unterschiedliche Schlagstile auf Lager hätten. Ihre EA-Kollegen beherrschen das seit Jahren.

Montgomerie: Darum geht es doch gar nicht! Wir haben den Schwerpunkt auf den Simulationscharakter gelegt. Da lenken hübsche Golfplätze und grafischer Firlefanz nur vom Geschehen ab. Außerdem galt es für den ersten Titel, erst einmal ein solides Fundament aufzuziehen. Um das Drumherum können wir uns später noch kümmern.

Woods: Du hast zwar Recht, aber das gilt auch für unseren Titel. Trotzdem können die Spieler mehr erwarten als grobpixelige Vegetation und ein Rough, das von Fairway und Green kaum zu unterscheiden ist.

Montgomerie: Bei euch bin ich dafür über einige Ansichten gestolpert, in denen ein Baum so vor der Kamera steht, dass der Ball nicht zu sehen ist.

Woods: Das ist mir in ProStroke sogar noch häufiger passiert!

Montgomerie: Tatsächlich?

Woods: Lass uns das Thema wechseln. Stichpunkt Multiplayer. Auch hier hat EA mit seiner durchdachten Lobby und der Möglichkeit, sowohl einzelne Partien als auch Turniere zu spielen, die Nase vorn. Auf dem Oxygen-Server tummeln sich keine Teilnehmer, eine direkte IP-Verbindung nutzen heutuzutage nur noch wenige und auf PSP fehlt der Online-Modus gleich komplett. Zusätzlich läuft in der EA-Lobby sogar ein Live-Ticker, über den ESPN aktuelle Ergebnisse des US-Sports liefert.     

Montgomerie: Ist das für deutsche Teilnehmer denn interessant?

Woods: Es ist ein Anfang. Und wenn wir schon dabei sind: David Feherty und Gary McCord gehören immer noch zu den besten Kommentatoren in Sportspielen.

Montgomerie: Die sich erneut nur selbst zitieren. Und ich finde es schade, dass man des Englischen mächtig sein muss, um sie zu verstehen. In ProStroke kommentieren zwei deutschsprachige Profis das Geschehen.

Woods: Deren Sprüche sich allerdings schnell wiederholen und ungewöhnlich steril klingen. Da bleibe ich lieber bei den amüsanten Spitzen ihrer britischen Kollegen. Und mir gefällt der von EA lizenzierte 

EAs Game Face bietet euch wie gehabt unzähle Möglichkeiten, euren Wunschprofi zu erstellen.

Soundtrack deutlich besser. In ProStroke gibt es ein Musikstück fürs Menü und ein anderes beim einführenden Flug über das zu spielende Loch. Da wäre auch mit kleiner Portokasse mehr drin gewesen. Apropos Löcher: Eure Ladezeiten sind ein echtes Ärgernis. Du musst jedes Mal fast eine halbe Minute warten, bis der nächste Platz geladen wurde.

Montgomerie: Daran müssen die Jungs noch feilen. Aber ich würde gerne auf etwas anderes zu sprechen kommen. Was den Entwickler gut gelungen ist, ist die Ballphysik. Egal ob Hook, Slice - also angedrehte Bälle - oder vom Wind beeinflusste Schüsse: Die Flugbahn ist immer nachvollziehbar.

Woods: Wobei die EA-Bälle länger in der Luft sind und man nicht den Eindruck gewinnt, sie würden auf vorberechneten Schienen fliegen. Im Vergleich dazu machen die ProStroke-Bälle nur einen kleinen Hüpfer. Mir fehlt das Mitfiebern während des Flugs: Landet der Ball auch dort wo er hin soll? Bei Tiger Woods 07 ertappe ich mich immer wieder dabei, dass ich ihm zurufe: "Komm schon, komm schon, mehr nach links!"

Montgomerie: Oh ja, wer kennt das nicht! Vielleicht liegt es ja daran, dass die Links in ProStroke kleiner wirken als ihre Gegenstücke in Tiger Woods. Ein großes Lob verdienen unsere Jungs dafür für ihren Editor! Dort lässt sich mit durchschaubaren Mitteln der Traumparcour von Grund auf gestalten; das erhöht die Lebensdauer des Spiels um einiges.

Woods: Ein paar mehr Objekte hätten allerdings nicht geschadet und es ist ein Jammer, dass ich keine Zuschauer platzieren kann.

Montgomerie: Weil es in unserem Spiel keine gibt.

Woods: Genau! Die sind aber eigentlich ein Muss, zumal die unsichtbaren Gäste ja alle Schläge beklatschen. Das sind dann auch die einzigen Momente, in denen halbwegs Stimmung auf den ProStroke-Plätzen aufkommt. EA macht das besser: Man hört Flugzeuge über den Kurs düsen, Vögel zwitschern - das Ganze wirkt sehr harmonisch. Da muss Oxygen noch nachlegen, falls die 2007 im Namen eine Serie ankündigen soll.

Montgomerie: Schön wäre es. Die neuartige Schlagtechnik ist schließlich die derzeit realistischste für das Golfen am Gamepad und fühlt sich gut an.

Woods: Falls du beim Nachfolger etwas zu sagen hast, empfiehl den Entwicklern auch, dass sie mehr Spielvarianten einbauen. In Tiger Woods kannst du dich an etlichen Varianten des Zählspiels versuchen, die meisten davon im Team mit Freunden oder dem Computer. ProStroke bietet nur Zählspiele, was Neueinsteiger oder Gelegenheitsgolfer schnell langweilen dürfte.

Montgomerie: Dafür hat EA den Legendenmodus aus dem Vorjahr fallen lassen. Ich habe mich in der Karriere gegen die Stars von gestern sehr gut unterhalten. Warum wurde das nicht ausgebaut?

Woods: Das kann ich dir nicht sagen. Quasi als Ersatz kannst du jetzt in der Team-Tour ein vier Mann starkes Team aufbauen, mit dem du dich durch Zählspiele und verschiedene Herausforderungen, z.B. einen Test der Putt-Fähigkeiten, in der Tabelle hoch arbeitest. Oben angekommen , musst du gegen mich und MEIN Team antreten - das ist doch mal eine Herausforderung!

Montgomerie: Das ist ja schön und gut, aber der Legendenmodus hatte deutlich mehr Flair als die unspektakulären Team-Runden. Und als mein  zu Beginn der Tour noch schwacher Partner den Ball aus einer sehr hoffnungsvollen Position vom Loch aus auf den Fairway

18 Golfplätze sind genug, um euch lange zu beschäftigen. Leider gleichen sich die ProStroke-Links allerdings sehr.

puttet, hatte ich sogar erst mal die Nase voll von ihm.

Woods: Das liegt an der anfangs zurückhaltenden Intelligenz der Gegner. Was mir am Teamspiel aber gefällt, ist die Greensome-Variante, wo jeder einmal abschlägt und man anschließend bestimmt, welchen seiner Bälle das Team im Wechsel weiter ans Loch spielt.

Montgomerie: Nein, richtig gut ist erst der Bloodsome-Modus. Dort legen nämlich die Gegner fest, mit welchem Ball man weiter machen muss!

4Players: Wenn ich kurz einlenken darf: Einigen wir uns darauf, dass das Teamspiel seine Momente hat, aber nur eine kleine Erweiterung der separat erstellbaren Äquivalente ist.

Woods: Ich denke, so ist es auch gedacht. Die PGA Tor ist dafür unglaublich motivierend, ich wünschte das könnt ich von ProStroke Golf behaupten.

Montgomerie: Wer an echtem Golf interessiert ist, sieht das sicher anders...

4Players: Und ich hoffe, dass ihre privaten Karrieren die der EA Sports-Spieler sogar noch übertreffen werden! Meine Herren, vielen Dank für das aufschlussreiche Gespräch, vielleicht können wir das bei Gelegenheit wiederholen.

Montgomerie: Es wäre mir eine Freude.

Woods: Bis zum nächsten Jahr!   

Fazit

Der Kontrahent ist geschlagen, Tiger Woods geht als Sieger vom Platz - und das, obwohl der Altmeister keinen Finger krumm gemacht hat. Nein, ich rede nicht von dem realen Profi, sondern von EAs sportlicher Evolution. Wobei die diesjährige Ausgabe genau genommen sogar ein Rückschritt ist, denn die Team-Tour ist lediglich das um den Karriere-Charakter erweiterte Spiel im Team. Immerhin motivieren die vielen in der PGA Tour und einzeln wählbaren Spielvarianten wesentlich länger als die ständigen Zählspiele in ProStroke Golf. Dort raubt vor allem die trockene Präsentation den Spaß, weshalb ich Oxygens Golf-Einstieg nur Hardcore-Fans ans Herz legen kann. Natürlich richtet sich auch Tiger Woods wie eh und je an Simulations-Freunde, bietet aber den schnelleren Einstieg, drei gänzlich verschiedene Steuermöglichkeiten, einen umfangreichen Online-Modus und lässt euch viel Zeit beim Erschaffen, Verändern und Einkleiden eures Alter Ego verbringen. Kurz gesagt: EA Sports locht auf gewohnt hohem Niveau ein und hält sich mühelos an der Spitze des virtuellen Golfens. Davon ist ProStroke leider noch fünf über Par entfernt, denn die Entwickler machen es mir schwer, mich mit ihrem Erstlingswerk anzufreunden. Die Kommentare können dem routinierten EA-Duo nicht das Wasser reichen, der aus zwei Stücken bestehende Soundtrack wird schnell langweilig, die akustische Umgebung wirkt leergefegt, die Kurse unterscheiden sich kaum voneinander und müssen noch dazu ohne Zuschauer auskommen. Im Grunde hat ProStroke alles, was einen Verriss rechtfertigt - doch die realistische Steuerung ist im Gegenstz dazu ein El Dorado für Kenner des Sports! Das gleichzeitige Steuern von Schwung sowie Körpergewicht hat es so noch nie gegeben und es fühlt sich einfach "richtig" an. Dass ausschließlich Gamepad-Besitzer in diesen Genuss kommen, ist allerdings nicht nur schade, sondern geradewegs unverschämt, da Maus-Profis und PSP-Besitzer somit hintenan stehen. Ich hoffe sehr, dass Oxygern das Drumherum für eine kommende Auflage gründlich überarbeitet, denn dass sie das eigentliche Golfen beherrschen, haben sie bewiesen.

Pro

innovative, realistische Schlagbewegung
umfangreicher Golfplatz-Editor
nachvollziehbare Ballphysik
komplette deutsche Lokalisierung
alle Schlagarten ohne starre Festlegung im Voraus möglich

Kontra

ohne Gamepad vereinfachte Steuerung
kein brauchbarer Online-Modus (PC)
kein Online-Modus (PSP)
nur zwei Musikstücke
wenige & steife Kommentare
lange Ladezeiten
(hässliche) Golfplätze gleichen sich
keine Zuschauer
Sound setzt stellenweise kurz aus
minimale Spielererstellung
unmotivierende Karriere
wenig Bewegungen der Charaktere
nur zwei originale Kurse

Wertung

PSP

PC

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