TMNT: Teenage Mutant Ninja Turtles11.04.2007, Paul Kautz
TMNT: Teenage Mutant Ninja Turtles

Im Test:

Die Teenage Mutant Ninja Turtles, eigentlich als ein Relikt der 80er Jahre schon seit Jahren unter einem gewissen höflichen Trash-Mantel in Vergessenheit geraten, sind gegenwärtig präsenter denn je: Neben einem computeranimierten Kinofilm gibt's die Grünklopper auch auf nahezu jeder Spieleplattform zu bestaunen: Super auf dem GBA, mäßig auf den Heimkonsolen - und furchtbar auf DS & PSP!

Schwing die Kröte!

Die DS- und PSP-Fassung von TMNT ist schlecht. In vielerlei Hinsicht sogar furchtbar. In keinerlei Hinsicht auch nur befriedigend. Warum? Weil die Entwickler scheinbar so von ihrer neuen Designidee begeistert waren, dass sie völlig vergessen haben, darum ein brauchbares Spiel zu stricken...

Technik, Spieldesign, Kampfsystem - an TMNT ist alles grottig

Neue Designidee? Ja: Ihr dürft euren Turtle nur minimal frei durch die 3D-Levels bewegen. Aller Nase lang erwartet euch ein leuchtender Punkt, an dem ihr entweder die Viereck-, Dreieck- oder Kreis-Taste drückt, je nachdem, in welche Richtung ihr zu springen bzw. das Programm euch zu schicken gedenkt. Resultat: Ihr springt zum nächsten leuchtenden Punkt, an dem das Ganze von vorn beginnt. Und das ist dann auch alles, was ihr macht: Linear von einem Punkt zum nächsten hoppeln, anspruchsloser als die Baumel-Missionen in King Kong, und schneller unendlich langweilig als ein Ninja Turtle eine Pizza vernichtet! Denn das Steuerungssystem ist zwar zugegebenermaßen neu, aber das war die spanische Inquisition irgendwann auch mal - was sie nicht zwangsläufig gut macht. Im Endeffekt bleibt weniger ein Spiel im eigentlichen Sinne, als vielmehr eine selbstablaufende Show, bei der man ab und an eine Taste drücken darf; ein modernes Dragon's Lair mit Schildkröten.

Okay, das stimmt nicht ganz: Ihr dürft hin und wieder das tun, was mutierte Schildkröten am besten können: Mitgliedern des Foot Clan die bemützten Rüben weichkloppen. Aber auch hier haben die Entwickler gründlich in die Design-Kloake gegriffen: Simple, immergleiche »Kombos«, langsam und spürbar verzögert ausgeführt, keine Möglichkeit, einen Gegner im Visier zu halten, stattdessen stupides In-eine-Richtung-Schlagen, bis irgendwann mal ein Treffer sitzt, ach herrje.

Hässlich und hässlicher

Beide Fassungen sind völlig identisch - mit der Ausnahme, dass auf dem DS alles viel grober und farbärmer aussieht. Was angesichts der auch auf der PSP erschreckenden Resultate fast schon verwunderlich ist: 3D-Modelle, die sowohl mit dem Hackebeil designt als auch animiert zu sein scheinen, springen 15 Missionen lang durch düstere und detailarme Levels (von den Hausdächern 

Eine Ninja-Schildkröte muss tun, was eine Ninja-Schildkröte tun muss - möglichst ausdauernd von Leuchtpunkt zu Leuchtpunkt hüpfen.

New Yorks bis in desselben Abwasserkanäle und U-Bahn-Schächte), die immerhin flott und ruckelfrei scrollen. Die Handlung folgt lose dem Kinofilm und wird mittels Videos (PSP) und Bildern (PSP & DS) präsentiert - auf dem DS wird darüber hinaus der untere Bildschirm zur Darstellung eines übergroßen Turtle sowie der bereits ergatterten Levelboni genutzt, während das Spiel oben abläuft.

Wie auch die Konsolenbrüder sind die Handheld-Turtles teuflisch kurz: Wer gut zwei Stunden durchhält, bekommt den Abspann zu sehen; die Motivation, danach nochmal zu Modul zu greifen, dürfte sich in Grenzen halten. Das gilt auch für den Mehrspielermodus: Auf beiden Plattformen dürfen sich zwei Spieler, beide mit einem Modul bewaffnet, ein Ninja-Rennen liefern. Kurzfassung: Exakt das Gleiche wie als Solist, nur ohne Story, dafür mit ein paar Items, mit denen man seinem Konkurrenten das Leben schwer machen kann.       

Fazit

Noch vor ein paar Wochen versetzten mich die großartigen GBA-Turtles in einen fröhlichen Grünklopper-Fantaumel - und nun werde ich weniger auf den Boden zurückgeholt, als vielmehr auf ihn geschmettert: Die DS- und PSP-Ninjas sind wirklich in jeder Hinsicht Kröten, spielerisch, technisch, sonstisch. Das stupide Knöpfchendrücken kann unmöglich jemandem in der Qualitätskontrolle Spaß gemacht haben, das Besorgnis erregende Kampfsystem ist zum Einschläfern schlecht. Lediglich die Nähe zum (mäßigen) Film sowie die flotten Dialoge retten dieses Spiel vor dem unausweichlichen Schicksal als Mülleimerinhalt: Es gab in der Vergangenheit schon verdammt viele miese Turtles-Spiele - das hier ist eines der schlechtesten!

Pro

bewaffnete Ninja-Schildkröten
nette Filmsequenzen
flotte Grafik

Kontra

völlig anspruchslos
hirnloses Sprungsystem
bedauernswerte 3D-Grafik
einschläfernde Kampfmechanik
langweiliger Mehrspielermodus
sehr kurz

Wertung

NDS

Genauso schlecht wie die PSP-Fassung - nur noch hässlicher!

PSP

In jeder Hinsicht furchtbare Kröten-Katastrophe.

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