Test: Polarium Advance (Logik & Kreativität)

von Paul Kautz



Polarium Advance
Entwickler: -
Publisher: Nintendo
Release:
07.04.2006
Spielinfo Bilder  
Vor gut einem Jahr, pünktlich zum Start des NDS, sorgte Nintendo mit Polarium für rauchende Köpfe und durchschabte Touchscreens – gerüchteweise sollen noch heute quadrataugige Spieler im Dunkeln zu Sphärenklängen Klotzreihen anschreien, die sie nicht mit einer Linie vom Bildschirm bekommen. Nach all der Zeit findet der Gehirnverknoter nun endlich seinen Weg auf den GBA.

Nicht kleckern, sondern klotzen

Ein Spielbrett, darauf schwarze und weiße Steine, die komplett weg sollen. Das erreicht man, indem man entweder alle hellen oder alle dunklen in einem Zug verbindet, die dadurch umdreht und einen Level weiter ist. Was so simpel klingt wird schnell teuflisch knifflig, denn über kurz oder lang müsst ihr auch den neutralen Rand in eure Überlegungen einbeziehen und auf Sondersteine, die neu im Spiel sind, achten: Manche blockieren euren Weg, andere erzeugen eine Art Domino-Effekt – und ganz andere sind Joker, die sowohl weiß als auch schwarz sein können. Habt ihr ein Puzzle geschafft, könnt ihr es unter verschärften Bedingungen immer wieder angehen, euch am zufallsgenerierten »Spiel auf Zeit« erfreuen oder selbst knifflige Rätsel bauen, die ihr als Zahlencode auch an Freunde weitergeben könnt – interessanterweise dürft ihr damit auch DS-Puzzles auf den GBA importieren. Leider wurde der Mehrspielermodus des Vorbilds gestrichen.

Farb-Overkill!

Mangels Touchpad wurde die Steuerung der GBA-Version komplett umgekrempelt: Ein Knopfdruck markiert den Startpunkt, via Digipad zieht ihr die Linie, ein weiterer Knopfdruck komplettiert das Ganze – so einfach ist das. Akustisch dominieren nach wie vor gemütlich-chillige Ambient-Klänge, die weder nerven noch länger als die Spielzeit im Gedächtnis bleiben. Optisch gibt es sogar eine Verbesserung zu vermelden: Polarium Advance bietet farbige Stein- und Cursordesigns, zusätzlich erwarten euch sehr simple Hintergrundgrafiken. Falls euch die Mini-Klötze nicht groß genug erscheinen, dürft ihr außerdem mit der R-Taste das Feld vergrößern.

Fakten:

- NDS-Umsetzung mit leicht erweitertem Spielprinzip
- 365 Puzzles
- drei Spielmodi
- eigenes Puzzles designbar

Pro / Kontra:

+ intelligentes Spielprinzip
+ simple Steuerung
+ atmosphärische Musik
+ umfassendes Tutorial

- unnötige Verkomplikation
- technisch jenseits von veraltet
- mäßige deutsche Texte
- rapide ansteigender Schwierigkeitsgrad
- kein Mehrspielermodus

Hui, so viele Farben! Ebenfalls im Bild: die neuen blauen Stoppersteine.

   
 

FAZIT



Polarium hat mich vor einem Jahr nicht unbeträchtliche Mengen an Haaren gekostet, doch die Advance-Version entfacht nicht dasselbe Feuer. Das liegt nicht nur an der zwar nach wie vor simplen, aber dennoch umständlicheren Steuerung, sondern vor allem an den zusätzlichen Steinen, die das einfach-geniale Spielprinzip für seine Verhältnisse unnötig verkomplizieren. Spaß macht es natürlich trotzdem, aber im Zweifelsfall würde ich bevorzugt zur Touchpad-Variante greifen. Auch wenn sie etwas unbunter ist – wobei das im Falle von Polarium tatsächlich ein eher homöopathischer Unterschied ist.

Vergleichbare Spiele

WERTUNG



Game Boy Advance


Wertung: 77%



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