Test: Bullet Witch (Action-Adventure)

von Jens Bischoff



Bullet Witch (Action-Adventure) von Atari / XSEED Games / Marvelous
Rückkehr der Ballerhexe
Entwickler:
Release:
27.02.2007
25.04.2018
Erhältlich: Digital
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ab 42,13€
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Auf der Xbox 360 hatte Bullet Witch 2007 keinen guten Eindruck hinterlassen. Trotzdem schickt Marvelous die Hexe elf Jahre später noch einmal auf Dämonenjagd. Ob sie auf dem PC eine bessere Figur macht, verrät der Test.



Weltenrettung in sechs Akten

An der mittlerweile in der Vergangenheit statt in der Zukunft verorteten Story, in der die Menschheit kurz vor ihrer Auslöschung steht, hat sich nichts verändert: Eine Armee von Dämonen fällt über die Erde her und überall herrschen Naturkatastrophen, Hungersnöte und Seuchen. Die wenigen Überlebenden kämpfen auf verlorenem Posten, das Ende scheint nur noch eine Frage der Zeit. Doch dann erscheint aus dem Nichts eine Hexe namens Alicia, die den Invasoren aus der Unterwelt die Stirn bietet und für einen Hoffnungsschimmer sorgt.

Story und Dialoge sind Trash pur.
Tatsächlich? Story und Dialoge sind Trash pur.
Anfangs verfügt Alicia zwar nur über ein besenähnliches Maschinengewehr und ein paar grundlegende Zaubersprüche, aber von Einsatz zu Einsatz wird ihre Zauberkraft immer verheerender und ihr Waffenarsenal immer tödlicher.

Schade nur, dass die Dämonen nach gerade einmal sechs Einsätzen bereits vernichtend geschlagen sind, ohne dass Alicias Fähigkeiten auch nur annähernd ihren Zenit erreicht haben. Zwar kann man in bis zu fünf Schwierigkeitsgraden immer wieder auf Dämonenjagd gehen, um seine Waffen und Fertigkeiten weiter aufzustufen oder einzelne Levels gezielt wiederholen, um ein besseres Ergebnis für die Online-Ranglisten zu erreichen, aber immer wieder dieselben linearen Areale zu durchstreifen, um dieselben hirnlosen Gegner zu plätten, ist nicht sonderlich prickelnd. Schließlich gibt es nicht einmal einen Mehrspielermodus, für den wiederholtes Aufpowern lohnen würde...

Fatales Chaos

Auf dem PC sind sämtliche Zusatzinhalte wie alternative Outfits und Bonusmissionen zwar schon mit an Bord, den mickrigen Spielumfang wertet das aber auch nur geringfügig auf. Die KI der Feinde und gelegentlicher Verbündeter ist teils ebenfalls unter aller Kanone: Figuren bleiben an Schutthäufen hängen, versinken im Boden, beginnen in der Luft zu schweben oder feuern stoisch auf massive Mauern sowie Felsvorsprünge. Na ja, manchmal haben sie Glück und landen trotzdem Treffer, denn die Kollisionsabfrage ist nach wie vor alles andere als genau.

Ärgerlich ist das Ganze vor allem, wenn man durch einen Spalt im Gemäuer einen Dämon aufs Korn nimmt, aber aus unerklärlichen Gründen nicht trifft, während einem ein gegnerischer Scharfschütze oder Panzer durch meterdickes Gestein hindurch einen tödlichen Treffer verpasst. Überhaupt sind tödliche Gegentreffer recht häufig. Unfair platzierte Scharfschützen oder umherfliegende Trümmer sorgen oftmals schneller für ein Ableben als man die Gefahr überhaupt erkennt. Ansonsten sind die Gegner jedoch nur Kanonenfutter, das höchstens in Massen oder durch Überraschungsangriffe gefährlich wird.

Damals noch okay, heute völlig indiskutabel: Technisch gehört die Hexe ins Museum.
Damals okay, heute völlig indiskutabel: Technisch gehört die Hexe auf dem PC ins Museum.
Selbst die haushohen und Unmengen an Blei schluckenden Gigas werden nie wirklich zur Gefahr, so lange man sie auf Distanz hält. Imposant anzusehen sind sie aber trotzdem - vor allem wenn sie in einer meterhohen Blutfontäne rücklings umkippen und alles unter sich begraben.

Noch spektakulärer sind die seltenen Bossfights, bei denen auch Schwachpunktsuche und Stellungsspiel gefragt ist. Schade, dass die Gegnervielfalt insgesamt eher mau ist und man die meiste Zeit nur schnöde Dämonensöldner vor die Flinte bekommt. Neben dem Standard-MG darf man Alicia im weiteren Spielverlauf auch mit einer Schrotflinte, einer Scharfschützenkanone und einer Gatling-Gun ausrüsten, denen man mit verdienten Fertigkeitspunkten zudem diverse Upgrades spendieren kann. Auch Gesundheit, Mana und Zaubersprüche lassen sich schrittweise verbessern. Das Angebot an Zaubern ist zwar nicht allzu üppig, aber durchaus facettenreich. So kann man zum Beispiel schützende Mauern heraufbeschwören, mittels Telekinese lose Objekte durch die Gegend schubsen, Feinde mit einem Schwarm angriffslustiger Krähen ablenken, verletzte Zivilisten und Soldaten heilen oder verheerende Angriffszauber wie Blitzschlag, Tornado und Meteoritenschauer vom Stapel lassen.
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Kommentare

Stalkingwolf schrieb am
LouisLoiselle hat geschrieben: ?09.05.2018 15:46 Nie was von dem Spiel gehört. Das ist wohl ne Aldi-Version von Bayonetta^^
Bullet Witch kam vor Bayonetta raus.
Die PC Version ist in der Tat ein Scherz. aber damals auf der 360 hat das Game (IMO) Spaß gemacht.
LouisLoiselle schrieb am
Nie was von dem Spiel gehört. Das ist wohl ne Aldi-Version von Bayonetta^^
casanoffi schrieb am
Chibiterasu hat geschrieben: ?25.04.2018 21:34 Ist Bayonetta davon inspiriert?
Find ich grad lustig.
Könnte durch aus sein, Bayo kam 3 Jahre nach Bullet raus.
Wobei man einwerfen könnte, dass Bayo vermutlich deutlich früher in die Entwicklung ging...
Baralin schrieb am
Hei. Ein Spiel, was ich nicht spielen brauche... ?
Stalkingwolf schrieb am
Ich fand das Ding damals gar nicht so verkehrt. Trashig, aber teilweise beinhart.
Ok Technik ist wirklich unter aller Kanone, aber für einen Nachmittag ganz interessant.
Hatte es damals 2x aus der VT ausgeliehen :-)
schrieb am