Test: Eragon (Action-Adventure)

von Paul Kautz



Eragon
Publisher: Vivendi Games
Release:
24.11.2006
24.11.2006
24.11.2006
24.11.2006
24.11.2006
24.11.2006
kein Termin
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Was wäre ein modernes Weihnachten ohne bombastische Fantasy im Kino? Nachdem letztes Jahr gleichsam der Herr der Ringe und Harry Potter eine Auszeit in Anspruch nahmen, gibt es 2006 mit der Verfilmung des Roman-Erstlings von Fantasy-Wunderkind Christopher Paolini einen würdigen Aspiranten. Der Tradition entsprechend gibt es dazu passend natürlich auch eine Versoftung – wir haben uns die Versionen für PC, PS2 und 360 (die Xbox-Fassung erscheint hierzulande nicht) näher angesehen.

Der kleine Jedi

Wer hat die offizielle Umsetzung der zweiten HdR-Verfilmung Die zwei Türme gespielt? Hände bitte nach oben! Danke - dann wisst ihr, was Eragon für ein Spiel ist. Kein Wunder, der Entwickler (Stormfront Studios) ist ja auch derselbe. Und so kommt es wenig überraschend, dass Eragon ein sehr klassisches Hack'n Slay mit heftigen HdR-Einflüssen (wie ja auch das Buch selbst) ist: Euer Held Eragon schwingt sein Schwert sehr behände,
Die Figuren sehen ihren Filmpendants ziemlich ähnlich - allerdings bekommt man sie nur selten so deutlich zu sehen.
einfaches Buttonmashing sorgt für schön animierte Kombinationen. Außerdem dürft ihr Feinde greifen und sie bei besonders mächtigen Manövern schneller über den Jordan schicken, sie ins Feuer treten, deren Angriffe blocken und mit dem Bogen in der Hand für Chaos sorgen. Später kommt noch ein Extra-Batzen Magie dazu, mit dem ihr, leider nur an bestimmten Stellen, Speere auf Gegner schmeißen, Brücken aus Einzelteilen errichten oder Kräne bedienen könnt. Ihr seid während der 14 Missionen (16 auf Xbox 360) nur selten allein, meist werdet ihr von einem Gefährten begleitet. Übrigens solltet ihr mit der Materie besser gut vertraut sein: Zwar sind die Renderfilme, die die Story vorantreiben, sehr interessant gestaltet - aber sehr viel Gehalt haben sie nicht: Die Geschichte rennt im Zeitraffer durch die Vorlage, wer nicht zumindest in groben Zügen damit vertraut ist, dürfte schon nach kürzester Zeit verwirrt sein.

Dafür, dass Eragon nicht nur namentlich, sondern auch storytechnisch sehr drachenlastig ist, kommt selbiger (bzw. selbige, wir wollen ja bei der Wahrheit bleiben) im Spiel sehr kurz: In gerade mal drei Abschnitten reitet ihr den schuppigen Rücken von Saphira, während sie ähnlich wie bei Panzer Dragoon fast vollständig automatisiert ihre immergleichen Bahnen dreht. Gelegentlich könnt ihr euch für eine Abzweigung entscheiden, aber normalerweise besteht eure Aufgabe lediglich darin, gut getimt auf den »Feuriger Drachenodem ahoi!«-Button zu drücken, um Gegner und Ölfelder brutzeln zu lassen. Im späteren Spielverlauf dürft ihr Saphira auch um Luftunterstützung bitten - leider sind diese Stellen, genau wie ihre Magie-Pendants, von den Entwicklern vorgeschrieben. Das kommt allerdings auch nicht ganz unerwartet, denn das ganze Spiel ist linearer als ein Lineal: Endlos viele unsichtbare Mauern zwingen euch einen Pfad auf, und sei er auch noch so unlogisch: Z.B. muss Eragon ein Tor von zwei Seiten öffnen. Die eine Seite ist kein Problem, auf die andere zu kommen ist aber ein unnötig langer Weg - er könnte auch einfach abkürzen, indem er zwei Meter nach unten springt. Geht aber nicht.

Schlag mich - wenn du kannst!

Ihr tretet meist gegen ganze Gegnergruppen an - gut, dass ihr praktisch nie allein unterwegs seid!
Die Stormfront Studios haben etwas sehr Interessantes geschaffen: Ein Spiel, das auf allen Plattformen nahezu identisch aussieht! Im Grunde unterscheiden sich selbst PS2- und Xbox 360-Fassung nur in der Auflösung und in Details wie Lichteffekten, darüber hinaus ruckelt die 360-Variante in HD gelegentlich. Aber sonst gibt's kaum Unterschiede: Etwas grob gehauene Figuren, die ihren Film-Ebenbildern recht ähnlich sehen, traben gut animiert durch nette, aber bei weitem nicht spektakuläre und oft genug etwas zu düstere Szenarien. Einige Effekte sind ganz brauchbar, einige (wie das Plastikfolien-Wasser) schlicht hässlich, es gibt viele schön inszenierte Echtzeit-Zwischensequenzen, die Umgebung ist teilweise zerstörbar. Allerdings gibt es mehrere Ausreißer: Da wäre zum einen die nicht verstellbare Kameraperspektive, die nicht nur des Öfteren dafür sorgt, dass man Eragon aus merkwürdigen Einstellungen zu sehen bekommt, sondern sich auch nicht darum schert, wenn störende Objekte die Sicht blockieren.

              

Kommentare

Funfab schrieb am
-nin hat geschrieben:
style69 hat geschrieben: bin ich der einzige, der den herren der ringe streckenweise super langweilig fand? der erste teil war mit seinen ewig langen beschreibungen eine absolute qual! im zweiten und dritten teil wurde es dann besser, aber in diesem fall fand ich die kinofassung ausnahmsweise einmal unterhaltsamer als die romanvorlage.
Ja, der Herr der Ringe war teilweise sehr träge zu lesen, aber trotzdem hatten mich die drei Bände mehrfach gefesselt.
Die Stellen mit Frodo und Sam auf dem Weg nach Mordor fand ich teils derbe langweilig.
Wenn Du an Fantasy Romanen Interesse hast, dann kann ich Dir die drei Teile von "Die Zwerge" von Markus Heitz empfehlen. Ich lese von Ihm grade die "Dunkle Zeit" 6 Bände. Markus Heitz versteht sich sehr gut im Charakteraufbau und erweckt durch seine Schreibweise die Figuren zum Leben vor allem in den Zwerg-Büchern ist mir das aufgefallen.
auja die sind geil
johndoe460366 schrieb am
Was ich bisher davon gesehen habe, mutet eher unfreiwillig komisch als spannend an.
Ich versteh nicht, warum John Malkovich sich für sowas hergibt. *seufz*
Assassin x3 60 schrieb am
die Bücher warn ja gut, aber der Film is' schlimm: Guckt euch mal die Schauspieler an :Spuckrechts:
un' das Spiel is' ja auch zum in die Tonne treten :twisted:
ich hoff' danach wird wenichstens das dritte Buch nen Knaller, aber ich glaub von dem kann man nicht zu viel erwarten.
:Salut:
figoberlin schrieb am
all4fun* hat geschrieben: Als ob er beim schrieben des Buches an Herr der Ringe gedacht hat. Das eine ist etwas ganz anderes als das andere. Woher wilst du denn wissen das Eragon nur eine Art billiger Herr der Ringe Abklatsch ist? Lies das Buch/die bücher doch erstmal bevor du sowas behauptest. Du glaubst doch nicht wirklich das man ein Buch nehmen kann und dann daraus etwas komplett neues schafft. Ne du. Ich sag nur "Inspiration"!

ja er hat dabei an herr der ringe gedacht!
es gibt genügend interviews und reportagen mit und über den shriftsteller von eragon!!!
ob ich nun das wort inspiration oder cover benutze ist bei diesem fall völlig egal!
aber schon klar das du den jungen verteidigst, bist ja selbst fast so alt wie er!
versuch du es doch auch mal mit ner eigenen geschichte ;)
IceTe schrieb am
figoberlin hat geschrieben:ich werde mir eragon nicht antun, weder als spiel, noch als buch und erst recht nicht als film!
der junge war 16 jahre alt als er das buch geschrieben hat und zufälliger weise hatte er kurz nachdem er herr der ringe gelesen hatte angefangen zu schreiben!
danke, nach so einem statement von ihm will ich nix mehr darüber wissen,
ABER ich habe respekt vor ihm,
mit ner "gecoverten" geschichte hat er mit 16 jahren es geschafft!
Also jungs und mädels, nehmt euch ein beispiel,
nehmt euer lieblingsbuch zur hand und pfeilt ein bissl rum und ihr könnt reich werden!
ich bin auch schon am überlegen ob ich nen mix aus underworld und wächter der nacht schreiben sollte!
ontopic: 1995 hätte es wahrscheinlich ü80% verdient.
so wie es aussieht einfach nur ein dummes spiel zum film ( ab in die ecke wo schon batman:forever und co liegen)
ich glaub ich werd zu alt für das new age fantasy genre
Als ob er beim schrieben des Buches an Herr der Ringe gedacht hat. Das eine ist etwas ganz anderes als das andere. Woher wilst du denn wissen das Eragon nur eine Art billiger Herr der Ringe Abklatsch ist? Lies das Buch/die bücher doch erstmal bevor du sowas behauptest. Du glaubst doch nicht wirklich das man ein Buch nehmen kann und dann daraus etwas komplett neues schafft. Ne du. Ich sag nur "Inspiration"!
schrieb am