Test: Final Fantasy 13 (Rollenspiel)

von Jens Bischoff



Entwickler:
Publisher: Square Enix
Release:
11.02.2011
09.10.2014
25.02.2011
kein Termin
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Lobenswert sind hingegen die umfangreichen, sich stets automatisch aktualisierenden Nachschlagewerke, über die man sich nicht nur knackige Zusammenfassungen bisheriger Ereignisse wieder ins Gedächtnis rufen kann, sondern auch mehr über einzelne Figuren, Einrichtungen und Schauplätze erfährt.
Informationen zu Gegnern, Charakteren oder Beschwörungen lassen sich in praktischen Kompendien nachschlagen.
Es gibt auch eine praktische Enzyklopädie aller bisher getroffenen Gegner mit fortlaufenden Anmerkungen sowie bereits entdeckten Stärken und Schwächen. Interessant ist auch der sich schrittweise zu einem verständlichen Ganzen fügende Rückblick über die Ereignisse, die sich vor Spielbeginn zugetragen haben. Schon während des Abenteuers zählen die damit verbundenen Filmsequenzen zu den Highlights der Story, die am Ende eine lückenlose Vorgeschichte in Texten und Bildern ergeben.

Gelungene Präsentation

Die sowohl in Spielgrafik als auch Renderoptik servierten Story-Sequenzen, die sich jederzeit pausieren oder abbrechen lassen, sorgen wie gewohnt für filmischen Hochgenuss, auch wenn manche Szenen wie der Angriff auf Cocoon übertrieben albern wirken. Dasselbe gilt auch für die Animationen mancher Spielfiguren. Insgesamt können sich diese absolut sehen lassen, aber warum läuft Sazh als hätte er einen Stock verschluckt, während Vanille fast wie bei einem epileptischen Anfall durch die Gegend hampelt und die Sprunganimationen Erinnerungen an Inspektor Gadget wach rufen? Insgesamt ist die grafische Präsentation aber über fast alle Zweifel erhaben. Lediglich die im Vergleich zum Helden-Sextett auffallend grob modellierten Nebenfiguren oder die teils etwas eckigen Finger, Schultern, Knie oder Ohren der Protagonisten trüben hin und wieder die imposante Kulisse und filmreife Inszenierung.

Die technischen Unterschiede zwischen PS3- und 360-Version sind gering. Mag sein, dass die PS3-Optik durch ihre etwas höhere Auflösung bei filigranen Objekten wie Haaren minimal detaillierter wirkt oder die 360-Umsetzung generell eine leicht höhere Bildrate bietet. Aber selbst wenn man beide Fassungen parallel beobachtet, fallen die Unterschiede kaum auf; beim Spielen schon gar nicht. Lediglich die Rendersequenzen sind auf der PS3 dank unkomprimierter Blu-ray-Wiedergabe teils einen ganzen Tick schärfer. Bei den Ladezeiten hat wiederum die Xbox leicht die Nase vorn. Das einmalige Wechseln der drei DVDs (360) ist dabei kaum der Rede wert. Das einzige, das ich etwas störend empfand, waren die gelegentlichen Ruckelanfälle auf der Xbox, die aber wohl weniger mit der Grafik-Engine als viel mehr mit dem Streamen der Daten von Disc zu tun haben.
Wer japanischen Originalton genießen will, muss nach wie vor zur Importversion greifen - auch auf der PS3-Blu-ray befindet sich lediglich die englische Tonspur.
Im Gegensatz zur PS3-Version lassen sich die Daten bei Bedarf aber auch auf Festplatte installieren. Spielspaß beeinflussende Vor- oder Nachteile gibt es in meinen Augen jedenfalls nicht und inhaltlich sind beide Fassungen ohnehin identisch, abgesehen davon, dass sich PS3-Besitzer über ein paar exklusive XMB-Designs freuen dürfen, die sich im Verlauf des Spiels freischalten lassen.

Auch die vielfältige Soundkulisse kann sich auf beiden Plattformen hören lassen. Lediglich die musikalische Untermalung sorgt mitunter für Stirnrunzeln. Mir persönlich war der Soundtrack trotz einiger echter Highlights insgesamt jedenfalls viel zu willkürlich und belanglos. Zu viel Fahrstuhlmusik ohne emotionale Note, zu viele stilistische Fehlgriffe wie beschwingte Dixie-Klänge in düsteren Katakomben. Für sich gesehen ist der Soundtrack sicher hörenswert und facettenreich, Spiel begleitend wirkt er aber oft uninspiriert und aufgestülpt. Positiv überrascht war ich hingegen von der englischen Vertonung. Die Sprecher klingen sehr professionell, passen gut zu den ihnen zugeteilten Rollen und machen ihren Job absolut lippensynchron. Vanille empfand ich sogar angenehmer als ihr japanisches Pendant ohne ihre zugedachte Rolle als sorglos naive Frohnatur dadurch einzubüßen. Nur der Sprecher von Hope klang irgendwie als hätte er bei den Sprachaufnahmen Probleme mit seiner Zahnspange gehabt. Dafür ist jedoch jeder noch so belanglose NPC-Kommentar mit Sprachausgabe versehen, reine Textpassagen gibt es nur in den spielbegleitenden Tutorien.

Trotzdem ist es natürlich schade, dass man nicht einmal auf der dank Blu-ray eigentlich genug Speicherplatz bietenden PS3 optional auch japanischem Originalton lauschen darf. Lob verdient hingegen die deutsche Übersetzung der Texte und Untertitel. Die Formulierungen mancher Fachausdrücke oder die der Charakterrollen mögen zwar etwas sperrig wirken und wer sich nach wie vor nicht mit Begriffen wie Vallum für Shell anfreunden kann, wird natürlich auch dieses mal die Nase rümpfen. Aber insgesamt merkt man deutlich, dass die Übersetzer ihr Handwerk verstehen und sogar bemüht waren bestehende Abkürzungen wie NORA lieber durch freiere Wortwahl beizubehalten als sie einfach wörtlich zu übersetzen und abzuändern. Auch bei den Namen hielt man sich meist angenehm zurück ohne jedoch gänzlich auf passende Eindeutschungen zu verzichten. Wirklich gute Arbeit!   

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Kommentare

NotSo_Sunny schrieb am
Onekles hat geschrieben:Bei Bioshock war Sterben sogar völlig unmöglich. Man konnte überhaupt nicht verlieren. Erst Monate später wurden die Vita Chambers dann rausgepatcht. Aber schon bei Release wurde das Spiel gefeiert wie die zweite Ankunft Christi. Keinen hat der Billo Schwierigkeitsgrad gejuckt. Aber bei FF XIII ist's auf einmal ne Todsünde. Warum?
Ich denke das kann jeder anders empfinden, aber auch ich kam mir von FF13 nochmal deutlich mehr verarscht vor als von Bioshock (und glaub mir, ich hab die VCs verachtet wie kaum ein Zweiter). Leider ist es etwas schwierig zu erklären, deswegen will ich erstmal mit einer etwas holprigen Metapher einleiten:
- Bioshock (mit VCs) ist wie gegen einen würdigen Gegner Tennis zu spielen, dessen Punkte nicht gezählt werden.
- FF13 ist wie mit jemanden Tennis zu spielen, dessen Punkte gezählt werden... aber man hat ihm seine Hände auf dem Rücken verbunden. Oh, und die ersten beiden Sätze sollst du den Ball erstmal nur mit der Hand spielen. Nicht das dich der Schläger gleich zu Beginn überfordert.
Irgendwie beides ziemlich dämlich, aber solange ich es bei Variante 1 schaffe, die schwachsinnige Ausgangslage zu ignorieren, hab ich immernoch jemanden, der mit mir theoretisch vernünftig spielen kann.
Was das genau mit dem Games zutun hat: Wenn ich bei Bioshock die VCs außen vorgelassen habe, gab es prinzipiell Gegner die mich unter Druck setzen konnten. Da waren Nah und Fernkämpfer, schwere Brocken wie die BigDaddys und Plasmid Nutzer die doch ordentlich Schaden gemacht haben. Also Gegenspieler die mich dazu anhalten mit dem reichhaltigen Waffenarsenal zu experimentieren, um mich so der Situation anzupassen. Wie gehabt alles unter der Bedingung, dass ich ignorieren kann, dass der Schaden, den die Gegner machen, bestenfalls zu einem billigen Scheintot führt.
Bei FF13 bringt es nichts, zu ignorieren, dass die Gegner Luschen sind, weil es keinen Sinn macht, nur aus Jux und Tollerei mit den Paradigmen zu experimentieren. Dazu braucht...
Onekles schrieb am
Viele Pressevertreter tun zumindest genau das.
Exedus schrieb am
Du weist also ganz genau das jeder der FF für zu leicht, hält AC dafür lobt?
Onekles schrieb am
Exedus hat geschrieben:Jaja Haters gonna Hate. Ich finde es immer super wenn von Fanboys immer die selben Sprüche kommen. Und ja ich habe das Spiel echt zu wenig gespielt, aber nach 20 Stunden hatte ich auf die nervigen Charaktere und schlauchelvel einfach kein Lust mehr. Da hilft es auch nicht wenn es nach 30 Stunden voll gut wird.
Weiß ich nicht, ich fand's von Anfang an gut. Wenn's einem nicht gefällt, auch kein Ding. Ich versteh nur einige der Argumente einfach nicht, besonders in Bezug auf Schwierigkeit. Um bei Assassin's Creed zu sterben, muss man's beispielsweise echt drauf anlegen. Normalerweise rennt man da im Halb-Godmode rum. Das Ding wurde hochgelobt. Bei Bioshock war Sterben sogar völlig unmöglich. Man konnte überhaupt nicht verlieren. Erst Monate später wurden die Vita Chambers dann rausgepatcht. Aber schon bei Release wurde das Spiel gefeiert wie die zweite Ankunft Christi. Keinen hat der Billo Schwierigkeitsgrad gejuckt. Aber bei FF XIII ist's auf einmal ne Todsünde. Warum?
Stalkingwolf schrieb am
Oldholo hat geschrieben:
Mirabai hat geschrieben:wäre ja schrecklich wenn man im Spiel bei einem Boss nicht weiter kommt, weil man verskillt ist. :wink:
Das wäre es auch!
Wenn ein Spiel es schafft, einen bezüglich Intelligenz nicht völlig unterversorgten Spieler in eine Situation zu bringen, in der ein zum Beenden des Spiels erforderlicher Kampf nicht schaffbar ist, weil die Charaktere unwiderruflich verskillt sind, haben die Entwickler an der Stelle versagt. Alle Wege müssen nach Rom führen.
Aber das nur nebenbei. :P
Nö. Das kommt nur von Leuten die nur eine Taste von Anfang bis Ende drücken wollen.
schrieb am

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