Die spärlichen Passanten kommen nicht nur aus dem Klonlabor, sondern sind dazu noch hölzern animiert. Und wenn New York tatsächlich so ein minimales Verkehrsaufkommen hätte, wie uns das Spiel weismachen will, würden die Benzinpreise weltweit auf ein neues Rekordtief fallen. Mit einem Satz: Dermaßen leblos habe ich New York noch nie gesehen - überhaupt gab es bisher kaum ein Spiel, das im weitesten Sinne zu Open World-Titeln gezählt werden kann und eine derart tote Spielwelt zeigt. Und als ob das nicht reichen würde, verabschieden sich die Gebäudetexturen ab einer gewissen Höhe in den Urlaub. Sprich: Wenn ihr einen ausschweifenden Blick vom Empire State Building in die Runde schickt, werdet ihr nur
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Wer hat Angst vorm schwarzen Mann? Wenn er spielerisch so belanglos erscheint wie auf Wii und PS2, vermutlich jeder... |
Bauklötze ohne jegliche Texturtierung sehen. Macht einen richtig guten Eindruck - aber nur, wenn man im Architekturkurs ein Styropor-Modell von Manhattan als Examensarbeit abliefern muss. In einem Videospiel ist dies der letzte Atmosphäre-Killer. Habe ich eigentlich schon erwähnt, dass weder Wii noch PlayStation 2 eine stabile Bildrate auf den Schirm bringen? Da hilft es auch nichts mehr, dass die Nintendo-Variante im Durchschnitt einen ganzen Zacken schärfere Bilder darstellt als die PS2-Version, die in dieser Form dabei ist, dem guten alten N64 als "schleiernder Nebelwerfer" nachzueifern.
Mau, mauer, Spider-Mau 3
Das Missionsdesign, das sich in erster Linie um die Banden dreht, die auch auf 360 und PC ihr Unwesen treiben, gibt sich redlich Mühe, zu überzeugen - kommt aber letztlich auch nicht über Mittelmaß hinaus.
Auf der Übersichtskarte, die den Begriff Übersicht auch nur in Ansätzen verdient, sucht ihr euch eine Mission bzw. einen Informanten aus, zu dem ihr schwingt. Abgesehen davon, dass der Informant (egal über welche Gang er euch berichtet), immer der gleiche zu sein scheint, unterscheiden sich die Missionen auch kaum voneinander. Ihr geht irgendwo hin, vermöbelt irgendjemanden, sammelt irgendetwas, bringt dies zu einem anderen Ort, wo es wiederum irgendjemand anderes in Empfang nimmt und euch einen Nachfolgeauftrag gibt, der mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit euer Martyrium nach gleichem Muster fortführt.
Wenigstens das Kampfsystem sowie das Erfahrungssystem, das euch als Belohnung neue Fähigkeiten "kaufen" lässt, zeigen, dass hier ein Team am Werk war, das zumindest ein wenig grundsätzliches Verständnis für die Bedürfnisse der Spieler und
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Hier funktionieren die Texturen noch. Seid ihr 50 Meter höher, ist das Gebäude im Hintergrund nur noch ein weißer Klotz... |
deren Hunger nach Spielspaß hat. Zwar unter dem Strich nicht ganz so flüssig und mit so umfangreichen Kombos ausgestattet wie auf PC oder 360, gibt es hier zumindest technisch nichts auszusetzen.
Und die ebenfalls eingebauten Quicktime Reactions sorgen auch auf Wii und PS2 für Vergnügen - selbst wenn sie nur höchst selten so imposant in interaktiven Zwischensequenzen eingebaut werden wie bei den rechenstarken Geschwistern.
Remote-Schwinger
Große Hoffnungen legte ich in die Remote-Nunchuk-Steuerung - das war allerdings, bevor ich feststellen musste, dass sich das Grundkonzept deutlich von dem der 360-Version unterscheidet. Doch ungeachtet aller Skepsis ist die Steuerung -neben der unter dem Strich im Vergleich zur PS2 leicht besseren Grafik- der einzige Grund, weswegen man sich einen Wii-Spinnenmann zulegen sollte.
Vor allem der Netzauswurf per Remote und Nunchuk geht nach kurzer Eingewöhnung erfreulich leicht von der Hand. Bei den Mini-Spielechen (pardon: Quicktime Reactions) werden die Steuerungsgeräte ebenfalls adäquat eingesetzt, z.B. durch schnelle Auf- und Ab-Bewegungen etc. Beim Kämpfen hingegen herrscht das alte Remote-Problem vor: Außer schnellem Hin- und Herrudern scheinen keine vernünftigen und akzentuiert gesetzten Angriffe nicht möglich zu sein. Auf der PS2 wird mit intuitiver Knopfbelegung und einer insgesamt gut reagierenden Steuerung Standardkost abgeliefert, die dem Netz-Abenteuer weder schadet noch großartig in höhere Wertungsregionen verhelfen kann.