Die Leiden des jungen M., Teil 1
Man hat es in dieser Saison als HSV-Fan wahrlich nicht leicht: Verletzungspech, individuelle Fehler und daraus folgend eine "Nicht-Sieg-Serie", wie es sie in der Vereinsgeschichte noch nicht gegeben hat, machen mir als überzeugter Anhänger der Hanseaten und Dauerkartenbesitzer das Leben schwer. Und als ob das nicht reichen würde, gab es Woche für Woche hämische Kommentare der Kollegen, die vorzugsweise der Bremen- bzw. Dortmund-Fraktion angehören. Selbst der
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| Der 3D-Modus ist nicht nur spannend, sondern dank freier Kamerapositionierung auch in der Lage, eine Darstellung im Stil der Sega-Manager auf den Schirm zu bringen. |
Auswärtssieg in Leverkusen schien angesichts des mageren 0:0 gegen Hannover und der folgenden Champions League-Schlappe im heimischen Stadion dabei nur wie der sprichwörtliche Tropfen auf der immer noch heiß lodernden Fußballseele zu verdampfen. Dabei kann das Trainer-Dasein doch nicht so schwer sein, oder? Man muss doch nur versuchen, das Team so gut wie möglich aufzustellen, oder? Ha! Ich bring meinen Verein an die Spitze!
Die Leiden des jungen M., Teil 2
Gesagt, getan: Der Fussball Manager 07, der ironischerweise HSV-Coach Thomas Doll auf dem Cover präsentiert, kommt mir gerade recht. Denn zum einen blieb die bislang in diesem Jahr veröffentlichte Konkurrenz entweder hinter den Erwartungen zurück oder scheiterte an Bugs und weiteren Unzulänglichkeiten. Und ich brauche dringend Erfolgserlebnisse...
Doch es kommt, wie es kommen muss: Egal ob ich mich im Trainer-Engagement für meinen Lieblingsverein entscheide oder aber z.B. meine Karriere bei einem unterklassigen Verein beginne, gehen meine Leiden weiter: Woche für Woche versuche ich, das Optimum bei der Erstellung der Trainingspläne herauszuholen. Ich probiere, meine Mannschaft so fit sowie so gut ein- und aufgestellt wie möglich (danke an meinen Chef-Scout für seine ausführlichen Berichte) auf den Platz zu schicken.
Ich lehne mich sogar auf dem Transfermarkt weit aus dem Fenster, kaufe Spieler ein, die mir in der nächsten Saison beim fest eingeplanten (und vom Präsidium vorgegebenen) Aufstieg in der neuen Liga helfen sollen. Dass ich dabei die Budgetgrenzen sprenge, weiß das Präsidium noch gar nicht, da ich einfach Gelder für den Stadion- bzw. Vereinsumfeld-Ausbau umgeschichtet habe und auch etwas von meinem persönlichen Vermögen beigesteuert habe.
Und trotzdem: Nichts geht. Die Jungs schaffen es einfach nicht, das umzusetzen, was ich ihnen mit auf dem Weg gebe. Das Ergebnis: Ich sitze vor meinem Monitor, verfolge die Spiele das erste Mal seit Jahren fasziniert im 3D-Modus statt dem Textmodus oder der schnellen Berechnung zu frönen und schreie meine virtuellen Spieler an - so laut, dass manche Kollegen im Büro verwundert den Kopf schütteln. Und trotzdem verlieren meine Jungs ein Spiel nach dem anderen. Ich beginne zu ahnen, wie Thomas Doll sich Woche für Woche, Spiel für Spiel fühlen muss...
Ergebnisse der Spieldarstellung im Vergleich
In jedem Berechnungsmodus wurden je fünf Testspiele mit identischen Mannschaftsaufstellungen und -Taktiken durchgeführt.
Sofortberechnung
1:0, 1:0, 2:1, 9:1 (Gegner erhielt drei x Rot), 0:2
Videotextmodus
2:2, 2:1, 4:1, 0:1, 3:2
Textmodus
1:0, 1:1, 2:0, 1:2, 0:0
3D-Modus (abgebrochen)
2:1, 0:1, 3:0, 2:0, 2:1
3D-Modus (komplett)
1:0, 1:0, 1:3, 2:1, 1:1
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3D-Modus erste Wahl
Ja, ihr habt richtig gelesen: Eigentlich als Verfechter eines Textmodus oder eher noch der spröden 2D-Darstellung der Sega-Konkurrenz verschrien, genieße ich das Auf und Ab der Gefühle, das mir die in Echtzeit berechneten Spielzüge auf dem Bildschirm bescheren.
Doch auch die anderen zur Verfügung stehenden Möglichkeiten bieten zufrieden stellende und ausgehend von unserem Testlauf auch tendenziell akkurate Ergebnisse (siehe Box). Aber keine Möglichkeit der Matchdarstellung ist wirklich perfekt. In der Sofortberechnung, die für Spieler geeignet ist, die schnell zu Potte kommen wollen, sind die Eingriffsmöglichkeiten natürlich extrem eingeschränkt.
