Test: Iron Man - Das offizielle Videospiel zum Film (Action-Adventure)

von Mathias Oertel



Entwickler:
Publisher: Sega
Release:
02.05.2008
02.05.2008
02.05.2008
02.05.2008
02.05.2008
02.05.2008
02.05.2008
Spielinfo Bilder Videos
Superheld der nächsten Generation?

Auf den HD-Flaggschiffen von Sony und Microsoft kommen die klassischen Superhelden-Spiele eher schwer in Gang. Spider-Man konnte in seinem ersten hochauflösenden Ausflug nicht an seine glorreiche PS2-Ära anknüpfen, die X-Men rutschten gar in bedrohliche Wertungsgefilde ab - Superman ebenso. Einzig die Marvel Ultimate Alliance konnte überzeugen - als Action-Rollenspiel wohlgemerkt. Die klassischen Third-Person-Helden haben sich vor allem auf PS3 und 360 noch nicht als "super" präsentiert.
Kann Tony Stark mit seinem Kampfanzug dazu beitragen, den derzeit nicht gerade mit Ruhm bekleckerten Ruf der versammelten Erdenretter mit übernatürlichen Kräften und Fähigkeiten zu steigern?

Es fängt interessant an: Mit klassischer Schulter-Perspektive spielt ihr die Sequenz des Filmes nach, in der Tony Stark mit seinem ersten Kampfanzug-Prototyp aus seiner Gefangenschaft ausbricht. Im folgenden Tutorial lernt ihr die erweiterten
Die Kulisse hinterlässt einen guten Eindruck, der vom eintönigen Missionsdesign und dem extrem sprunghaften Schwierigkeitsgrad leider im Stich gelassen wird.
Modelle sowie deren Fähigkeiten kennen und nutzen, bis ihr schließlich den rotgoldenen "Mark III" auf euren flug- und ballerlastigen Ausflügen tragt. Dabei wechselt die Struktur der Abschnitte von anfänglich weitestgehend linear bis großräumig offen.

Mit eiserner Hand

Doch was bis dahin alles noch gut und viel versprechend klang, wird von Inkonsequenzen und Balance-Problemen im Spieldesign zunehmend gefährdet. Denn sobald man alle Fähigkeiten des Kampfanzugs kennen gelernt hat, werden die Missionen trotz offener Strukturen sehr eintönig.
Ihr kommt in ein neues Gebiet, fliegt zu euren Primärzielen, erledigt diese, bekommt neue Ziele zugewiesen und kämpft euch so nach und nach durch das gesamte Areal, das natürlich auch von "Kanonenfutter"-Gegnern wimmelt, bis ihr schließlich einem Boss gegenübersteht.

Habt ihr diesen besiegt, ist die Mission beendet und es wird ein Koeffizient basierend auf benötigter Zeit und erledigter Gegner berechnet, der schließlich dafür ausschlaggebend ist, wie viel Geld ihr in Aufrüstungen investieren könnt, die euch wahlweise mehr Schubkraft bei euren Flugeinlagen geben oder natürlich einen größeren Wumms bei den Projektilwaffen ermöglichen. Und dann wieder von vorne.
Alternativ könnt ihr in bestimmten Missionen Areale für den so genannten "Einmann-Armee"-Modus freischalten, in dem ihr in einem vorgesehenen Zeitraum eine bestimmte Anzahl an Gegnern suchen und ausschalten müsst, um neue Kampfanzüge freizuschalten. Diese können wiederum in genau diesem Modus sowie beim Wiederspielen der bislang bewältigten Missionen eingesetzt werden.

Absturz

Bis hierhin könnte man immer noch argumentieren, dass Secret Level bei Iron Man auf weitestgehend bewährte Elemente zurückgreift und diese nur rudimentär nutzt und damit wenigstens fanfreundliche Kost abliefert. Doch selbst die hart gesottenen Tony Stark-Anhänger werden angesichts des anfangs eher unterfordernden und dann auf einmal sprunghaft bis zur Unfairness ansteigenden Schwierigkeitsgrades den rotgoldenen Rächer verfluchen.

Die Steuerung reagiert trotz optionalem Eingriff hinsichtlich Empfindlichkeit vor allem bei den Flugsequenzen in Überschall immer einen Tick zu empfindlich. Dies ist vor allem bei Luftkämpfen gegen Jets und Hubschrauber (trotz Zielerfassung) sowie bei Versuchen, gegnerische Raketen durch waghalsige Flugmanöver in Bodennähe abzuschütteln ein Garant für unnötigen Frust.

Letztlich führt dies dazu, dass man sich meist entweder auf Bodenkämpfe konzentriert oder aber die "Schwebe"-Funktion des Anzugs nutzt, und sich dann langsam im Kreis drehend ein Ziel nach dem anderen vornimmt - Dynamik: Fehlanzeige!
Selbst die Spezialfähigkeiten wie das "Fangen und Zurückschleudern" von Raketen, die auf euch abgeschossen werden, sowie die prinzipiell mächtige "Unibeam"-Waffe fallen dem Schwierigkeitsgrad zum Opfer.

Während Letzterer viel zu lang braucht, um aufzuladen, dieser Vorgang auch noch durch gegnerische Treffer unterbrochen und das Zielen damit zur Qual wird, hat das "Raketen-Baseball" ein ganz anderes Problem.
Die Rendersequenzen der HD-Versionen tauchen auch auf SD-Systemen sowie PC auf...
Nicht nur, dass das Timing innerhalb eines chaotischen Kampfes dank des extrem kleinen Zeitfensters kaum richtig hinzukriegen ist, wird dieses an sich coole Feature durch Balancing-Probleme ausgehebelt. Denn was nützt es mir, dass ich eine Rakete an den Absender zurückschicken kann, während mir ein halbes Dutzend andere gleichzeitig Dellen in meinen Anzug machen und meine Gesundheitsleiste abknabbern? Richtig: Nada!
Auch die prinzipiell gute, da taktisch angehauchte Mechanik, die Anzugenergie auf bestimmte Bereiche wie Regeneration, Antriebsschub oder Waffenverstärkung umzuleiten, ist nahezu nutzlos.

Sauber

Da die Engine sowohl auf PS3 als auch auf 360 bis auf sehr wenige Slowdowns bei hohem Gegner- und Explosionsaufkommen eine ordentliche Arbeit verrichtet und z.B. beim Afterburner-Einsatz des Mark III eine wahnwitzige Geschwindigkeit an den Tag legt, scheinen die spielerischen Unzulänglichkeiten um so bedauerlicher.
Die gerenderten Zwischensequenzen erreichen zwar nicht die Qualität wie sie z.B. Spiele aus dem Hause Blizzard oder Square-Enix kennzeichnen, sind aber handwerklich solide und können zudem im Original mit der Stimme von Robert Downey Jr. punkten. Die deutsche Lokalisierung fällt insgesamt einen Tick schlechter aus, stürzt aber nie in nervige Bereiche ab.

      

Kommentare

fe.porsche schrieb am
ich muss sagen das ich das game ganz in ordnung finde und es mir auch spaß macht
Dantohr schrieb am
Und wieso hat der DS die beste Wertung bekommen?Weil die Grafik so geil ist?Oder weil die Gegner verschwinden bevor sie tot sind?
Baumschule schrieb am
Hab mir im Kino den Film angesehen und der war übelst Geil. Schade das aus dem Spiel nix besonderes geworden ist.
DoktorAxt schrieb am
Elite_Warrior hat geschrieben:Die einzigsten Spiele die ich mag und die es auch als Film gibt sind......
STAR WARS Spiele!
Ich mag viele von denen: Jedi Knight 3, KOTOR2, SW Empire at War und so weiter
Einzigen... es heißt Einzigen. Arrgh...
Und die Star Wars Spiele die unmittelbar zu den Filmen gemacht wurden (z.B. Die Dunkle Bedrohung) sind in der Regel auch grottenschlecht.
Und die Spiele zu den Der Herr Der Ringe Filmen (und teilweise Büchern) sind auch ziemlich gut, hatte mit der Rückkehr des Königs und der Schlacht um Mittelerde (2) sehr viel Spaß. Bei Iron Man hatte ich auch gehofft, dass da unter SEGA was Gutes entstehen würde, aber offenbar Fehlanzeige.
MopsigeRolle schrieb am
Fand schon die Demo beschissen! Wundert mich nicht das dass spiel keine Bäume ausreisst
schrieb am