Test: Arena Wars Reloaded (Taktik & Strategie)

von Marcel Kleffmann



Arena Wars Reloaded
Entwickler:
Publisher: dtp
Release:
22.06.2007
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ab 4,30€
Spielinfo Bilder Videos
2004 räumte Arena Wars den "Innovationspreis der Jury" beim Deutschen Entwicklerpreis ab, wurde aber für die ungeheuer hektischen Mehrspieler-Schlachten in unserem Test mit 76% bedacht. Seither sind drei Jahre vergangen und in Zeiten wachsender eSport-Begeisterung soll ein Remake mit dem einfallsreichen Untertitel "Reloaded" das damals zu Unrecht untergegangene Spiel in neue Höhen führen. Gelingt es dem Remake?

Reloaded = Remake

Eigentlich könnte ich den Test aus dem Jahre 2004 hier 1:1 kopieren, denn allzu viel hat sich seit dem ersten Auftauchen nicht getan. Für alle Nicht-Kenner sei kurz gesagt: Auf den meist symmetrisch aufgebauten Karten tretet ihr in klassischen Multiplayermodi wie Capture the Flag (Flagge stibitzen), Bombing 
Die im Boden verankerte Artillerie sichert dem Flaggenträger den Rückweg.
Run (ein tickendes Präsent in die feindliche Basis schicken) oder Double Domination (zwei Punkte eine Zeit lang halten) gegen die Konkurrenten an. Allerdings durchlebt ihr das bekannte Unterfangen nicht aus der Ego-Perspektive, sondern kommandiert stattdessen eine kleine Lakaien-Armee aus einem isometrischen Blickwinkel von oben. Ohne Basisbau und Ressourcen-Management bestellt ihr im unzerstörbaren und vorplatzierten Hauptgebäude eure Truppen, wobei euer Budget bei jeder Bestellung sinkt. Da ihr für jede zerstöre Einheit die investierten Kosten wieder vollständig erstattet bekommt, werdet ihr gezwungen offensiv zu handeln und den Gegner unter Druck zu setzen, der andererseits das Gleiche versucht. Demnach ist die einzige echte Ressource bei Arena Wars Reloaded "Zeit".

Download: Multiplayer-Demo (187 MB)
Download: Patch 2.0.15 (4,26 MB)

Stream: Trailer 1 (Laufzeit 0:43 Min.)
 Selbst die einfache "Capture the Flag"-Thematik gerät zu einem hektischen Unterfangen aller höchster Güteklasse, schließlich ist die gleichzeitige Koordinierung eines Angriffes mit der Organisation einer gescheiten Verteidigung ohne Kenntnisse der Karte (z.B. Schleichwege, Positionen der Teleporter) und der Einheiten kaum möglich. Fragen wie "Wie viele Einheiten sollen meine Flagge verteidigen?" "Lenke ich den Feind ab und wenn ja wie?" "Womit greift mein  Kontrahent an und was schicke ich ihm entgegen?" oder "Welchen Weg nehme ich zum Gegner?" sausen permanent durch den Kopf und ohne lange Bedenkzeit entbrennen die Scharmützel innerhalb der ersten 50 Sekunden oder gar noch schneller - länger als zehn
Je stärker die Einheit ist, die den Raketenturm erobert, umso mehr Raketenwerfer werden auf dem Turm stationiert (maximal sechs).
bis fünfzehn Minuten dauern die meisten Arena-Matches selten.

Vorbildliche Balance

Herzstück sind die sechs Einheiten mit ihren individuellen Stärken und Schwächen, deren Balance die Entwickler außerordentlich gut hinbekommen haben, aber bei dem vergleichsweise kleinen Einheitenpool ist dies nicht so schwer. Getreu dem Schere-Stein-Papier-Prinzip hat jede Einheit einen Todfeind und eine gewisse Stärke. Der Buggy ist sehr wendig, kann einen Kamikaze-Selbstmordsprung vollführen und steckt dafür wenig Treffer ein. Der Panzer kann sich über kurze Strecken teleportieren und vernichtet am liebsten den Berserker, der wiederum der Erzfeind der Spinne ist. Mit dem beschränkten Budget müsst ihr euch zudem auf die Einheiten-Konstellation des Gegners einstellen, um eine adäquate Antwort auf seinen Angriff parat zu haben. Passive Spieler, die nur die eigene Fahne verteidigen und nicht angreifen wollen, können mit der Vernichtung ihres Kraftwerks geschlagen werden. Zerstört ihr die Energieproduktionszentrale des Gegner an, die sich meist ein bisschen vom Hauptgebäude entfernt befindet, explodiert kurz darauf das Gelände rund um den Flaggenspot und räumt den Weg frei.

 

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Kommentare

MagnusPan schrieb am
Ein Freund von mir hat mir dieses Spiel empfohlen. Demo gesaugt, Test gelesen. Mein Fazit: Demo unbedingt vorher spielen. Ich fand das Spielerlebnis sehr fad. Die Grafik bleibt deutlich(!) hinter den heutigen Möglichkeiten zurück. Der Sound und die Ingame-Musik sind schrecklich. Das Gameplay an sich ist sicher Geschmackssache. Für mich war das nicht mehr als wildes Rumgeklicke.
Zugegeben, wer sich festbeißt wird sicher viel taktisches Potential entdecken. Aber das ist wirklich nicht schwer bei nur 6 Einheiten mit überdeutlichem Papier-Schere-Stein-System.
Die Power-Ups, die auf der Map an strategischen Punkten verteilt sind, machen die ganze Sache irgendwie nicht besser. Außerdem sind sie ziemlich lahm präsentiert.
Natürlich ist das Spiel nur im Multiplayer spielenswert.
Für Micro-Fans vielleicht ne ganz interessante Sache. Denn nur darum gehts hier. Darüberhinaus gehenender taktischer Anspruch hält sich irgendwie in Grenzen. Über Spiele wie zB 2v2, die sicher nochmal um einiges komplexer sein können, kann ich allerdings keine Aussage machen.
Capture the Flag in Echtzeitstrategie ist mal was anderes.
Ich für meinen Teil bleibe da lieber bei anderen RTS-Titeln wie Company of Heroes, Age of Empires 3 oder gar Command and Conquer 3.
schrieb am