Test: BlackSite (Shooter)

von Paul Kautz



BlackSite
Publisher: Midway
Release:
23.11.2007
30.11.2007
07.03.2008
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ab 23,64€
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2007 war das Jahr des Shooters: Ein Highlight jagte das andere, direkt dahinter verfeuerten noch mehr gute bis sehr gute, aber nicht ganz brillante Kollegen ihre Munition - und die meisten davon in den letzten beiden Monaten. Was tut man nun also, wenn man lediglich einen ganz gewöhnlichen Shooter im Portfolio hat, aber trotzdem mit den großen Jungs spielen will?

Saddam und Tentakel

Auf die Aliens mit Rabatz! Die Standard-Widersacher sind nicht sonderlich intelligent, dafür gibt's viele von ihnen...
 
Vor die Vernichtung der fiesen Killeraliens haben die Designer Geduld gesetzt, jedenfalls bei der PC-Fassung: Satte zwölf Gigabyte sind zu installieren! Glücklich sind die 360-Zocker, doch auch die müssen mit langen Ladezeiten leben. Nach denen tummelt ihr euch im gänzlich unaußerirdischen, gelb leuchtenden Irak: Zusammen mit zwei Kameraden stiefelt ihr an zerfallenen gelben Gebäuden und zerrissenen Saddam-Postern vorbei, immer ein wachsames Auge auf herrenlose Massenvernichtungswaffen. Die findet ihr zwar nicht, aber nach einigen Scharmützeln mit widerständlerischen Irakern begegnet ihr einem offensichtlich außerirdischen Artefakt. Einer eurer Männer kann, neugierig wie er ist, nicht die Hände davon lassen, wodurch eine mittelgroße Hölle und in eurem Fall eine kurze Bewusstlosigkeit ausbricht. Noch während euer Alter Ego die Augen langsam wieder öffnet, wird der Kamerad von bizarren Wesen umkreist, stabile Türen schließen sich - er ist verloren!

Ein paar Jahre später findet ihr euch, den Rest des Teams sowie die erstarkte Alien-Front in Nevada wieder, genau genommen in der Nähe des Ortes Rachel, das nicht weit entfernt von der berüchtigten Area 51 liegt - jahu, ein guter Grund, einmal mehr das MG auszupacken! Oder das Scharfschützengewehr, die außerirdische Schrotflinte oder den Raketenwerfer, die den Großteil des unspektakulären Waffensortiments stellen. Mit dem zerlegt ihr die meist in Gruppen, aber nicht sonderlich intelligent angreifenden Gegner: Irakis, kleine Krabbelaliens, die aus dem Boden brechen und bei 
...ganz im Gegensatz zu den Bossgegnern: Die sind selten, verdammt groß und sehr durchschlagskräftig!
Kontakt explodieren, dickere Kaliber, die jaulend den direkten Körperkontakt suchen, mutierte Marines oder große Exoskelette, die nicht nur Raketen verschießen, sondern deren Oberkörper nach dem Abschießen noch auf Solo-Vernichtungspfaden wandelt. Aller paar Levels gibt es auch einen dicken Bossgegner zu versemmeln: Einen stacheligen Giganto-Käfer, der direkt aus Lost Planet stammen könnte oder das Fünftentakel-Alien, das sich um eine Brücke gewickelt hat, und nicht nur mit zielsuchenden Feuerbällen, sondern auch handlichen Bussen um sich schmeißt - während ihr es vom Helikopter aus mit Minigun-Munition eindeckt, bis es schließlich in einem Schwächeanfall umkippt und dabei die ganze Brücke mit ins Verderben reißt. All das ist in eine brauchbare Story eingebunden, die hauptsächlich durch Dialoge im Spiel fortgeführt wird - wahlweise auf Deutsch oder Englisch. Letzteres hat den Nachteil der abwesenden Untertitel, was die slangenden Kollegen gelegentlich schwer verständlich macht. Ersteres hingegen glänzt nicht nur durch einschläfernde Sprecher (Lowlight: Medizinerin Noa), sondern auch durch unfreiwillig komische Schreibfehler - in MGs wird z.B. »eingestiegen«.

Ist nur 'ne Fleischwunde

Ihr seid so gut wie nie allein unterwegs: Mindestens ein Kamerad trabt die meiste Zeit an eurer Seite bzw. in einigem Abstand hinter euch her. Die Kollegen ballern nicht nur tapfer mit, sie gehorchen euch auch aufs Wort - zielt auf einen Punkt mit der Landschaft, klickt mit dem linken Bumper (bzw. der E-Taste) und schon dackeln die Kameraden treudoof da hin und machen dort das, was sie am besten können. An manchen Stellen, meist Türen, schwebt ein grün leuchtendes Symbol, was übersetzt soviel bedeutet wie »Öffne irgendwas« - eine interaktive Variante der  Call of Duty -Türöffner-Skripte, denn
Bitte lächeln: Ihr könnt eurem Team rudimentäre Anweisungen geben, ansonsten kämpfen sie ganz passabel allein.
als Kommandant dürft ihr euch natürlich nicht die Sohlen schmutzig machen. Es wirkt allerdings dezent dämlich, wenn man nicht mal selbst eine Klotür aufmachen darf oder an einem stabilen Tor abwarten muss, bis die Kollegen mal angetrabt kommen. Immerhin muss man sich um ihre Gesundheit keine Sorgen machen: Geht euer Trupp mal zu Boden, steht er nach kurzer Zeit automatisch wieder auf - was vermutlich am extrem großzügigen Gesundheitssystem liegt, das dafür sorgt, dass ihr selbst auf dem höchsten der drei Schwierigkeitsgrade unorthodoxe Mengen an Blei aufnehmen könnt, bevor sich der Bildschirm dunkelrot färbt. Sobald das passiert, müsst ihr nur für einen kurzen Moment ein ruhiges Fleckchen suchen, danach geht's frisch und kerngesund weiter. Falls ihr doch mal ins Gras beißt oder das Spiel zwischendurch beenden müsst, lernt ihr die Genialität der Checkpunkte fürchten: Im Normalfall sind sie brauchbar verteilt, vor jedem größeren Gefecht findet sich z.B. einer. Gelegentlich aber wirkt das Speichersystem willkürlich; obwohl der Spielstand angeblich gesichert wurde, musste ich mehrmals bereits gemeisterte Abschnitte nochmal spielen, weil mich die Automatik eine Viertelstunde vor dem eigentlich geplanten Einstieg abgesetzt hat.

              
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Kommentare

Subtra schrieb am
Kann man sich das Game als Durchnittsgeballer antun ?
Serious Sam, seien wir ehrlich, das Game macht es wenigstens richtig, stumpfes Geballerer bei einigen amüsanten One Linern, aber wenigstens hatten die Entwickler eh nie vor was tatsächlich ernstes zu machen ^^.
joker0222 schrieb am
hab das spiel jetzt auch mal angespielt (bin gerade in rachel angekommen) und kann bestätigen, dass auch high-end systeme (ich bezeichne meines mal als solches) von teils starken rucklern betroffen sind. und das bei einer grafik die tw. aussieht, als wäre sie aus 2005/2006 und ohne aktivierbares AA
mein system:
Q6600 @ 3,1
4GB RAM
8800 Ultra
weiss jemand, ob das spiel DX10 nutzt? dann würde ich es nämlich nochmal unter vista installieren und schauen, ob es da besser aussieht.
anosnten finde ich es immer noch unterhaltsamer als painkiller, das ich seit gut einem halben jahr runterquäle. leider habe ich mir da auch noch die black-edition gekauft :hammer:
Bulwey schrieb am
Die schlimmste PC Steuerung aller Zeiten-unspielbar!!!!!
nonano schrieb am
Nach einstündiger Installation von 12 GB (!!) bei grausiger Musik (nicht abstellbar) und einem Screen mit nicht ganz 256 Farben (bei 12 GB!!! - in der Mitte Briefmarken-Motive...) friert der Start-Screen sofort ein.
So was müsste unter Strafe stehen!!
PS bei mir laufen hunderte Games problemlos. Das ist noch jämerlicher als Juiced 2 - und das will wirklich was heißen....
maurice94 schrieb am
Also hat sich erledigt mit den Anforderungen! Hab das Siel jetzt und ich muss sagen....es ist das dümmste Spiel aller Zeiten!!! :twisted: :twisted:
schrieb am