Test: Williams Pinball Classics (Geschicklichkeit)

von Jan Wöbbeking



Williams Pinball Classics
Release:
01.07.2011
29.04.2012
04.02.2008
17.06.2011
12.11.2010
17.06.2011
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ab 18,98€
Spielinfo Bilder Videos

Pinball-Fans haben es nicht leicht: Gebrauchte Flipper-Tische erreichen mittlerweile Preisregionen chinesischer Kleinwagen und auch Videospieler werden nur noch sporadisch mit Simulationen versorgt. Crave schafft Abhilfe: In »Pinball Hall of Fame: The Williams Collection« (Original-Titel der US-Version) darf man an stattlichen 13 Tischen der Kultschmiede daddeln, ohne in der Hosentasche nach Kleingeld zu wühlen - darunter befinden sich echte Highlights wie Medieval Madness. Update vom 18.10.2010: In Kürze will Koch Media das Spiel übrigens auch hierzulande in den Handel bringen, und zwar unter dem Titel "Williams Pinball Classics" für PS3, Xbox 360, Wii und PSP.



Import-Kugel

Da sich bislang kein Publisher erbarmt hat, die Sammlung nach Deutschland zu bringen, haben wir die amerikanische PS3-Fassung getestet. In den Staaten ist der Titel übrigens auch für Xbox 360, Wii und PS2 zu haben - doch nur die Versionen für PS3 und PSP laufen auch auf deutschen Konsolen. Also nichts wie hinein in die Spielhölle: Wie in den Gottlieb Pinball Classics aus gleichem Hause stehen die Münzgräber hübsch aufgereiht in einer begehbaren 
Medieval Madness bietet alles, was des Ritterherz begehrt: Einen finsteren Tyrannen, einen Drachen, eine herunterklappbare Zugbrücke, holde Maiden und jede Menge alberne Sprachsamples.
Hall of Fame. Manche Exemplare müssen erst freigeschaltet werden, doch das geht zum Glück deutlich flotter als im Vorgänger: Nach rund drei Stunden hat man Zugang zu allen Tischen.

In punkto Auswahl und Umfang schlägt der Titel die gesamte Konkurrenz: Auf Kenner und Nostalgiker warten einige Exemplare gesetzteren Alters: Zur Wahl stehen Jive Time (1970), Gorgar (1979), Firepower (1980), Black Night (1980), Space Shuttle (1984), Sorcerer (1980) und Pinbot (1986). Auf uralte Kuriositäten wie Gottliebs Ur-Flipper Play-Boy aus den Dreißigern muss man diesmal verzichten. Doch das ist zu verschmerzen, denn auch die Williams-Maschinen aus den Siebzigern und Achtzigern konnten mich nur kurz unterhalten. Das monotone Piepton-Inferno von Space Shuttle hat sogar diverse Kollegen dauerhaft aus dem Konsolen-Büro verjagt. Nach einer kurzen Reise in frühere Zeiten habe ich mich also den neueren Exemplaren zugewandt.

Mittelalter-Wahnsinn

Die aktuelleren Maschinen sind das Highlight der Sammlung, denn hier treibt Hersteller Williams das auf die Spitze, was seine Geräte auszeichnet: Durchdachte und unheimlich motivierende Tischziele. Star des Ensembles ist Medieval Madness. Obwohl mich das Ritter-Szenario normalerweise nicht die Bohne interessiert, hat mich das Gerät sofort in seinen Bann gezogen. Der Tisch ist die Flipper gewordene Definition des Arcade-Prinzips:
Was bieten die Umsetzungen?

Im Vergleich zur PSP und auch zur Wii-Version wurden die PS3- und 360-Fassungen um drei Tische erweitert. Am großartigen »Medieval Madness« dürfen so nur HD-Akrobaten die Kugel schnipsen - das gilt auch für »No Good Gofers« sowie »Tales of Arabian Nights«. Weil dem PS2-Spiel übrigens auch Sorcerer und Jive Time fehlen, bietet sie das magerste der Williams-Museen.

Technisch liegen die auch auf deutschen PSPs spielbaren Handheld-Flipper natürlich eine Generation hinter dem PS3-Pendant zurück - was sich in unschärferen Texturen, vor allem aber einer weniger ausgefeilten Ballphysik äußert. Empfehlenswert ist die »kleine« Variante allemal; PS3-Besitzer sollten aber der Blu-ray den Vorzug geben.

Dank lustiger Aufmachung und schneller Erfolge haben Neulinge schon bei ihrer ersten Kugel einen Riesenspaß.  Das weitläufige »Schlachtfeld« ist übersichtlich aufgebaut und auch die ersten Ziele durchschaut man schnell, nachdem man sie in Tutorials kennen gelernt hat.

Dank ausgefeiltem Aufbau können sich aber auch Profis darin verbeißen, die sechs Schlösser zu zerballern und den bösen König zu besiegen. Der Angriff ist liebevoll umgesetzt: Zuerst klappt man die Zugbrücke herunter, um dann mit Schmackes durch die offene Tür hinterher zu ballern. Trifft man beim Multiball ein grimmiges Trollgesicht oder erfüllt eine der anderen Aufgaben, werden jede Menge alberne Sprachfetzen abgespielt. Besonders lustig klingt die Mamsell, welche lasziv raunend ihren Retter herbeiruft. Hat man sie über eine steile Rampe aus ihrem Turmverlies befreit, lässt sie zur Belohnung schlüpfrige Kommentare ab: »Is that a sword in your pocket?«.         
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Kommentare

Tamzarian schrieb am
guiden170881 hat geschrieben:Ich liebe Flppern ...
ich auch aber es geht doch nichts über nen "richtigen" flipper. das rattern, bimmeln und scheppern (wenn bsp. der ball zwischen den bumpern hin und her geschossen wird) ist leider nicht per konsole oder pc zu simulieren. wenn ich jedoch an so manche nacht mit davids midnight magic auf c64 zurück denke ... setzt ruhig noch nen paar flipper für konsolen um - kann wohl nichts schaden ... ;)
Sabrehawk schrieb am
für PC gibts das alles für LAU als Pinball Mame vor allem der PINBOT ist einer der Kultflipper überhaupt.
:p
hauby schrieb am
Hört sich echt nicht schlecht an... aber der Preis!
Naja bei Amazon.com für 20$ zu haben, und bei uns ist der Preis wieder unverschämt hoch.
Da hilft nur abwarten und Tee trinken :-)
MARKSIM schrieb am
Als Flipper Fan hätte ich das Spiel total gern, aber 50? sind mir noch zu teuer und ich finde es in keinen deutschen Shop günstiger. :(
schrieb am