Test: Ratchet & Clank: Tools of Destruction (Action-Adventure)

von Jens Bischoff



Ratchet & Clank: Tools of Destruction
Entwickler:
Publisher: Sony
Release:
06.08.2008
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ab 20,43€
Spielinfo Bilder Videos
Nach dem etwas blassen PS2-Abschied Gladiator  und dem überraschend guten PSP-Ausflug Size Matters , geben Ratchet & Clank in Tools of Destruction ihre PS3-Premiere. Kann das schräge Heldenduo von der frischen Hardware-Power profitieren und sowohl technisch als auch spielerisch neue Akzente setzen? Oder ruht man sich bei Insomniac auf seinen lediglich in HD-Glanz verpackten Lorbeeren aus?

Schöne neue Welt

Weltraumkater Ratchet und Blechkumpane Clank sind zurück, und das erstmals in HD - wenn auch nur in maximal 720p. Trotzdem ist der grafische Sprung sehr deutlich: Die abwechslungsreichen Schauplätze wirken noch beeindruckender, die abgefahrenen Charaktermodelle noch detailverliebter und die brachialen Effekte noch pompöser. Auch die Weitsicht ist enorm und das alles ohne nennenswerte Auswirkungen auf die nahezu konstant hohe Bildrate. An der Kameraführung gibt es bis auf das Fehlen einer manuellen Zentrierfunktion ebenfalls kaum etwas auszusetzen und sogar der neue Rumble-Controller wird bereits unterstützt.
Ratchet und Clank machen in HD einen guten Eindruck - auch der typische Humor kommt in den Zwischensequenzen nicht zu kurz.
Davon können im Moment allerdings nur Japaner Gebrauch machen - erst im Frühling erscheint er hierzulande. Umso erfreulicher, dass Insomniac auch die Bewegungssensoren des Sixaxis-Pads vorbildlich ins Spielgeschehen eingeflochten hat. Neben Game Republics Folklore eines der wenigen Spiele, die das uneingeschränkt von sich behaupten können.

Die Nutzung bleibt euch hier zwar frei gestellt, aber die Möglichkeiten wurden wirklich sinnvoll eingebunden und intuitiv umgesetzt. Das Dekodieren von Türschlössern wirkt durch echte Kippbewegungen des Spielfelds jedenfalls wesentlich authentischer, das Lenken von abgefeuerten Mini-Tornados gibt euch mit aktivierter Sixaxis-Unterstützung sogar zusätzlichen Freiraum für andere Dinge und das Freisprengen neuer Wege per Laserschnitt macht ohne Sixaxis nur halb so viel Spaß. Bei Flug- und Falleinlagen hätte man zwar darauf versichten können, aber auch hier bleibt die Handhabung ausreichend präzise und direkt. Auch sonst gibt es an der Steuerung eigentlich nicht viel zu kritteln. Gelegentlich prallt ihr zwar an nicht ganz akkurat angesprungenen Vorsprüngen etwas schroff ab. Das muss allerdings so sein, da ihr sonst keine engen Schächte mittels Wandsprüngen erklimmen könntet. Sprungbehindernde Überhänge und nicht bespringbare Absätze sind dennoch etwas ärgerlich, aber eher ein Manko des Leveldesigns und zum Glück seltene Ausnahmen.

Action satt

Plattform-Gehopse spielt in Tools of Destruction aber ohnehin eine eher untergeordnete Rolle, das Hauptaugenmerk liegt einmal mehr auf imposanter Baller- und Prügel-Action. Nichtsdestotrotz sind aber auch immer wieder Geschick und Köpfchen gefragt. Echte Kopfnüsse solltet ihr zwar nicht erwarten, aber das Erkennen versteckter Abzweigungen, das Bewältigen diverser Hindernisse sowie der situationsabhängige Einsatz bestimmter Gadgets lässt sich nicht immer mit Geschick allein meistern. Oft erhaltet ihr jedoch kurze Hinweise, wenn es z. B. an der Zeit ist, Ratchet eine Verkleidung überzustreifen, um unentdeckt zu bleiben, zum Geo-Laser zu greifen, um brüchige Wände einzureißen, oder den Gelanator auszupacken, um temporäre Plattformen zu erschaffen.

Allerdings seid ihr nicht nur in der Rolle des pelzigen Lombax' unterwegs. An bestimmten Stellen darf auch Robo-Begleiter Clank den Helden mimen. Dann kommen die sich nur ihm zeigenden Zonis, ein ansonsten unsichtbares Alien-Volk, zum Einsatz, das Clank bereitwillig folgt und ihm auf Knopfdruck verschiedene Dienste erweist. So können sie die Zeit verlangsamen, damit Clank gefahrlos bewegliche Hindernisse passieren kann. 
Abwechslungsreiche Locations, schrullige Gegner und schräge Waffen sorgen für Action-Unterhaltung auf konstant hohem Niveau.
Versperren Abgründe den Weg, verhelfen sie ihm zu einem kurzen Schwebeflug. Zudem können die Zonis Apparaturen in Gang setzen, reparieren oder abschalten, wofür allerdings immer eine bestimmte Anzahl an Begleitern notwendig ist, die Clank oft erst ausfindig machen und ins Schlepptau nehmen muss.

Auch wenn diese Abschnitte an die ähnlich gelagerten Gruppeneinsätze in Size Matters erinnern, stellen sie doch eine solide und auflockernde Abwechslung dar. Ganz im Gegensatz zu den ebenfalls aus dem PSP-Abenteuer entlehnten Weltraumballereien, bei denen ihr keinen überdimensionalen Clank, sondern lediglich ein geflicktes Raumschiff steuert. Die auf Schienen durchs All führenden Schießübungen wirken nämlich ziemlich bieder und unspektakulär. Da hatten selbst die Flugpassagen aus Kingdom Hearts II mehr Dynamik und Rums. Zudem lässt sich hier im Gegensatz zum übrigen Spiel die Steuerung nicht invertieren, so dass Flug- und Shooter-erfahrene Piloten sich völlig kontra-intuitiv verhalten müssen, um nicht ständig in die falsche Richtung zu zielen - ein individuell sicher gravierender Lapsus, der eigentlich ganz einfach hätte vermieden werden können...         
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Kommentare

Isaac93 schrieb am
jaja, oder du bist einfach zu schlecht?
johndoe803702 schrieb am
Eigentlich ein geiles Game, aber ab der Ublik-Passage habe ich echt die Lust am Spiel verloren, der Schwierigkeitsgrad zieht in diesem Level mächtig an und finde ich zumindest übertrieben schwer und unfair (Am meisten der Part mit den Piratenschiffen und den Kanonen) und ich bin kein Neuling der Serie, sondern spiele seit dem 1. Teil. Wo ist der auswählbare Schwierigkeitsgrad von Ratchet Gladiator geblieben? Das zieht den Spielspaß sehr weit nach unten A Crack in Time ist da schon viel viel besser und ausgewogener.
Besonders die kleinen Neuerungen sind total genial.
Und dass Tools of Destruction kaum fordern ist, das soll doch wohl ein Witz sein vom Tester. Ich finde diesen Teil (nach Size Matters für die PSP) am aller schwersten, wahrscheinlich wurde es vom Tester nur kurz angespielt.
cesc schrieb am
geilstes spiel überhaupt, freu mich schon auf a crack in time =)
vplus schrieb am
zum thema kinderkram: ich spiele ansonsten fast ausschliesslich egoshooter auf 360, aber dieses game rockt einfach
schrieb am