Test: EndWar (Taktik & Strategie)

von Jörg Luibl



Publisher: Ubisoft
Release:
06.11.2008
06.11.2008
15.09.2010
15.10.2009
01.07.2010
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Die strategische Bequemlichkeit

Je nachdem, wo sich das Kampfgebiet befindet, bekommt der Verteidiger Unterstützung von angrenzenden Luftwaffenstützpunkten oder Kaseren.
Spracherkennung gut, alles gut? Man muss bedenken, dass es immer anstrengender ist, zu sprechen als zu klicken. Und es gibt Befehlsketten, die es in sich haben und schon mal zum Verhaspeln einladen - etwa, wenn man einen gemischten Verband bilden und dann zum Angriff schicken will:

EINHEIT 1 PLUS EINHEIT 2 PLUS EINHEIT 4 PLUS EINHEIT 6 VERBAND ERSTELLEN. VERBAND 1 ANGRIFF FEIND 2.

Jetzt stelle man sich das an zwei, drei Fronten vor. Daher ist es sehr vorbildlich, dass man das Spiel nicht nur jederzeit wahlweise gemischt, sondern auch komplett mit dem Gamepad oder Maus/Tastatur und ohne einen Pieps spielen kann. Alle Einheiten lassen sich sehr komfortabel auch digital auswählen und an ihre Zielpunkte bringen. Dieser Komfort hat allerdings einen Nachteil: Da man siegreich sein will, entscheidet man sich für die Methode, die schneller und einfacher ist - und das ist die Variante mit dem Gamepad. AM PC ist die Variante mit Maus und Tatstur sogar noch effizienter.

Vor allem, wenn man sein Kommandofahrzeug bekommt, werden Sprachsteuerung und das angestrebte Mittendringefühl ad absurdum geführt. Wieso? Weil man trotz hervorragender Technik kein Wort mehr spricht - man muss ja nicht. Weil man nicht ein einziges Mal mehr auf das Schlachtfeld zoomt, um den Krieg aus der Perspektive der Soldaten, Panzerfahrer oder Piloten zu betrachten - sieht ja eh nicht besonders spektakulär aus und ich hab ja die Vogelperspektive mit den Truppenicons.

Welches Bataillon darf's sein? Ihr entscheidet euch, ob ihr lieber eine Luftlandebrigade, eine Panzerbrigade oder eine der anderen Zusammensetzungen befehligt - das sind quasi militärische Sets mit begrenzten Einheiten, die ihr ausbauen könnt.
Denn im Gegensatz zu World in Conflict bietet EndWar im Laufe der Kampagne eine strategische Übersichtskarte, die man auf Knopfdruck aufrufen und auf der man alle Befehle erteilen kann. Das ist quasi eine interaktive Karte, die alle Bewegungen von Freund und Feind anzeigt. Hier habe ich den Komfort, den ich brauche, um siegreich zu sein: Ich sehe alles, muss kein Wort sprechen und kann Icons bzw. Truppengattungen effizient verschieben. Da ist das Symbol feindlicher Hubschrauber? Also Transporter anklicken und drauf. Da ist das Symbol feindlicher Artillerie? Also Panzer anklicken und drauf. Man muss nur noch dann in die Einheitensicht zoomen, wenn man Spezialwaffen wie Luft-Luft-Raketen zünden will - das lässt sich meines Wissens nicht aus der Kartensicht machen.

Gefechte ohne Biss

Das Problem ist wie gesagt, dass die angenehm authentisch wirkende Kulisse im Detail nicht mit der landschaftlich prächtigeren Variante von Massive Entertainments World in Conflict oder dem hauseigenen H.A.W.X. mithalten kann - gerade auf edn Konsolen wirkt vieles zu steril: Vor allem, wenn es zwischen den Truppen kracht, vermisst man Explosionsgewitter und Partikelfeuer; es will einfach kein Mittendringefühl aufkommen, wenn sich die Truppengattungen hier gegenseitig beharken - dabei können und müssten PlayStation 3 und Xbox 360 hier deutlich mehr zeigen, wenn man den "Dritten Weltkrieg ins Wohnzimmer" wirklich pompös bringen will. Immerhin hat man auf dem PC bessere visuelle Karten, denn dort lässt sich der Krieg hoch aufgelöst in bis zu 1900x1200 sowie besser Textur-, Partikel- und Explosionspracht erleben. Der leidliche Vorteil der Konsolenvarianten ist, dass es auch im Multiplayermodus sehr flüssig zur Sache geht; aber auch am PC kann man im Zweifelsfall Details und Kantenglättung runterschrauben.

Wenn man sich die Gefechte am Boden genau anschaut, freut man sich zwar darüber, dass Soldaten Häuser besetzen und dass Artillerie oder Laserwaffen ganze Gebiete in Schutt und Asche legen, aber es gibt einige kleine Ärgernisse: Erstens schießen Schützen und Pioniere, die man in Deckung geschickt hat, deutlich in ihre Mauern rein - wieso kann man das nicht so darstellen, dass die Jungs über der Deckung anlegen? Zweitens sorgt die Wegfindung für einige Probleme, sobald man auf Karten mit langen Mauern aktiv ist - wieso schießen meine Panzer auf massive Wände, weil dahinter ein Feind steht, anstatt nach dem Angriffsbefehl erstmal um das Hindernis herum zu rollen? Dieses Problem hat man am PC allerdings in den Griff bekommen, zumal man nur dort über SHIFT plus Maus-Rechtsklick auch Wegpunkte anlegen kann - ein großer Vorteil für alle, die weit greifende Bewegungen im Raum planen wollen.

So nah ran wie hier muss man letztlich nie: Man steuert das Spiel irgendwann komplett aus der Vogelperspektive des Kommandofahrzeugs. Erst, wenn das vernichtet wird, muss man sich wieder an die Perspektive einer Einheit gewöhnen.
Die Wegfindung ist allerdings das einzige spieltechnische Manko; ansonsten geben sich weder die Balance der Truppentypen noch die Befehlsausführung eine Blöße - man kann hier sehr sauber und sehr genau raumgreifende Manöver einleiten. Und selbst wichtige Routinen wie die einfache und gemischte Gruppenbildung, die Anwahl aller Einheiten, der geordnete Rückzug, die Deckungssuche in Gebäuden oder vor Sandsäcken oder das Aktivieren eines Sammelpunktes lassen sich problemlos per Sprachbefehl ausüben. Man vermisst lediglich das Anlegen von mehreren Wegpunkten für im Vorfeld geplante Flankierungen oder Umzingelungen.

Und im Multiplayer? Der Netzcode ist sauber, es gibt kein Ruckeln und die Matchfindung funktioniert sehr gut. An Spielmodi steht euch abseits des bereits erwähnten Online-Risiko namens "Kriegsschauplatz" alles zur Verfügung, was man auch aus anderen Genre-Vertretern kennt: Neben dem klassischen "Jeder gegen jeden bis zur letzten Einheit" steht bei der Eroberung mehr das Sichern von Uplink-Stationen im Vordergrund. Auch der Modus "Belagerung" ist mit von der Partie, wobei sich das verteidigende Team hier mit weniger Ressourcen rumschlagen und die Angriffswellen des Kontrahenten abwehren muss, während im Modus "Überfall" vornehmlich Spezialtruppen zum Einsatz kommen. Dabei habt ihr die Wahl, ob ihr lieber Eins-gegen-Eins oder zusammen mit einem Verbündeten in einem Match mit bis zu vier Spielern gegeneinander antretet. 
                  
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Kommentare

Gaz1990 schrieb am
Svenyboy22 hat geschrieben:keine ahnung wie die hir 70 % geben konnten aber da spile ich lieber c&c .

Aaalso ih finden, dasss du einen bisschen meer rechtenschreiben lugen!
(Ich hoffe du verstehst was ich meine - Man(n) wird bei einer "groben" Rechtschreibung nicht gerade sehr ernst genommen!)
Svenyboy22 schrieb am
keine ahnung wie die hir 70 % geben konnten aber da spile ich lieber c&c .
Hack Fleich Hassender Zerhacker schrieb am
Ich hab das Spiel gestern gekauft für ps3 bei saturn hatten die im angebot für 25 Euro , da es ja auf der ps3 kaum strategie spiele gibt kann man es recht gut spielen bis was anderes kommt, mit der sprach erkennung funktioniert ganz gut nur wenn mann was getrunken hat sollte mann überlegen was man sagt. :D
sourcOr schrieb am
werde das game auf jeden fall mal antesten, sicherlich doch ganz unterhaltsam :hehe:
Beckikaze schrieb am
Jo auf jeden Fall.
Also die KI ist meiner Ansicht nach auf normal schon gar nicht mal schlecht. Finde auch das System mit MVW richtig gut gemacht.
Spannende Schlacht vorhin. Erst halt ich 4 Punkte von 6. Dann bekommt die CPU die MWV, legt einen Uplink bei mir lahm und brezelt die Ionenkanone schon auf meine Front. Dann lege ich hinterher und zerbrezel den Rest seiner Einheiten, verlege den Sammelpunkt nach vorne und sichere mir einen weiteren Uplink, bevor der Countdown verstreicht.
Wogt richtig schön hin und her das Spiel ohne strapaziös (also nervig) zu sein.
Mir gefällts richtig gut und die 80% könnte man meiner Ansicht nach bisher nach oben korrigieren.
schrieb am

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