Test: Pro Evolution Soccer 2008 (Sport)

von Jörg Luibl



Entwickler:
Publisher: Konami
Release:
25.10.2007
24.01.2008
25.10.2007
25.10.2007
25.10.2007
28.02.2008
27.03.2008
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Individualität & Körpereinsatz

Konami hat die Topspieler dieser Welt mit all ihren Eigenheiten, Körperhaltungen und natürlich den genialen Tricks anzubieten: Ribéry läuft etwas bullig und ist auf den ersten Metern unheimlich explosiv; Luca Toni ist zwar staksig und dreht sich langsam, aber er ist dafür einzigartig torgefährlich; und Drogba spielt sich den Ball wie ein Zauberer ein paar Meter vor, spurtet hinterher und lässt fast jeden Verteidiger alt aussehen; Klose setzt nach dem Tor zum Salto an, Gattuso rempelt alles weg, was läuft. Überhaupt ist der Körpereinsatz jetzt noch spürbarer: Man kann besser abschirmen, man kann seine Gegner beim Tackling schubsen und aus dem Gleichgewicht bringen - Riesen wie Luca Toni halten ihr Gleichgewicht viel länger im harten Zweikampf als Zwerge wie Pirlo. Und wer in vollem Lauf auf einen Verteidiger rennt, wird sich zwar an seinem Taumeln erfreuen, aber schon mal mit einem Pfiff bestraft: Die Schiris zeigen je nach Charakter sehr schnell den gelben oder roten Karton. Dieses Individualität der Unparteiischen ist angenehm, trotzdem zeigen sie ab und zu aus unverständlichen Gründen auf den Elfmeterpunkt: Manchmal scheint hier ein einfaches Tackling zu reichen, um den Elfer zu verschulden.

Was verbirgt sich hinter "Inverse Kinetic" (IK)? Eine situationsabhängige Animation, die je nach Abstand zwischen Ball und Fuß berechnet wird. Ohne diese Technik würde der Spieler den Ball an der weißen Stelle treffen - die gezeigte Bewegung müsste vorher festgelegt werden und würde einen steiferen Abschluss zeigen...
Spieler wie Schneider oder Pirlo können als Techniker deutlich effektiver dribbeln: Das Haken schlagen und Antäuschen funktioniert deshalb so gut, weil die Beschleunigung auf den ersten Metern wichtiger ist. Und das hat wiederum Auswirkungen auf die Defensive: Wer einfach nur die Doppeldeckung aktiviert, um einen zweiten Mann auf den Gegner zu hetzen, wird viel seltener an den Ball kommen als ein vorausschauender Spieler, der den Pass antizipiert. Das war zwar auch früher so, aber jetzt ist dieses manuelle Laufen in den zu erwartenden Ballweg wesentlich wichtiger. Um sich den Ball zu erobern, muss man mit einzelnen Tacklingklicks rangehen, nicht mit dem Dauerdruck auf die Taste.

Stärkere Offensive

Der größte Unterschied im Spielgefühl besteht daher in der stärkeren Offensive: Es ist dieses Jahr leichter, mit einem Stürmer ein, zwei Verteidiger zu umkurven. Das führt dazu, dass es mehr Torszenen und mehr Dynamik im Mittelfeld gibt. In der Defensive bedeutet das, dass man seine Tacklings noch besser timen muss - jede erfolgreiche Grätsche, jede gelungene Balleroberung ist wichtig. In FIFA 08 ist es genau umgekehrt: Die automatische Defensive über Doppeldeckung und Tackling erobert den Ball spielend leicht, während man in der Offensive Probleme beim Durchbruch hat.

So spielt sich EAs Kick auf den ersten Blick sogar simulationslastiger, aber auf den zweiten zäher und weniger spektakulär. Es kommt aufgrund der einfachen Ballabnahme zu einem Hin und Her im Mittelfeld. In PES 2008 gibt es hingegen deutlich mehr Tempowechsel, deutlich mehr Dynamik und einen spürbaren Vorteil, wenn man das Spiel erst langsam macht und dann plötzlich über Sprint und Pass beschleunigt.

Die kritischen Punkte

Mit IK sieht das Ganze eleganter, natürlicher aus. Außerdem können dadurch spezielle Schüsse gezeigt werden, die die Körperhaltung, wie z.B. die Höhe des Knies über dem Ball berücksichtigen.
So genial sich PES 2008 auch spielt, gibt es auch dieses Jahr abseits der immer noch grobpixeligen Zuschauer zwei kleine inhaltliche  Schwachpunkte. Zum einen ist uns eine Anhäufung von ärgerlichen, weil unvermeidbaren Eigentoren aufgefallen: Eine Flanke kommt in den Strafraum und der Verteidiger köpft den Ball trotz entgegen gesetzter Haltung des Analogsticks nicht heraus, sondern ins eigene Netz. Das kommt nicht in jedem Spiel vor, manchmal in zehn Partien nicht einmal, aber das gab in dieser Form und Häufung letztes Jahr nicht. Entwickler Seabass hat auf unsere Nachfrage erklärt, dass das mit der konsequenten Physiknutzung zu tun haben könnte, die dieses Jahr gnadenloser ist. Sprich: Läuft ein Verteidiger Richtung eigenes Tor, kann er seinen Hals einfach nicht so drehen, dass er einen herein fliegenden Ball in die andere Richtung wegköpft. Stimmt schon, aber es müsste einen Automatismus geben, der den Verteidiger dazu bringt, die Pille über oder neben das Tor zu platzieren - und selbst wenn es nicht klappen sollte, müsste der Wille zur Rettung wenigstens in der Animation zu sehen sein.

Einen weiteren kleinen Schwachpunkt bilden die Torhüter, die zwar wunderbar animiert halten, aber bei Fernschüssen dazu tendieren, den Ball seitlich in den eigenen Kasten abzuwehren. Das sieht deshalb blöd aus, weil die Schüsse manchmal mittig kommen und man eigentlich das Abwehren an die Seite vor dem Tor erwartet. Auch beim Abwerfen des Balles muss man diesmal aufpassen, denn sie werfen das Leder gerne mal in die Mitte anstatt nach außen. 
          
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Kommentare

fumpen schrieb am
PES 2008 für die xBox 360 ist 2010 immer noch ein wunderbares Spiel (Online- Modi interessieren mich nicht). Zum ersten Mal seit Jahren sitze ich mit meinem Freund wieder stundenlang vor der Konsole und wir zocken bis zur Sehnenzerrung.
Schade nur, daß
- man die Gesamtstärke einer Mannschaft (im Vergleich zu den anderen) nirgendwo ablesen kann (früher ging das doch). Schließlich möchte ich meinen eventuellen Sieg über ihn nicht nur auf das vielleicht von der Programmierung her stärkere Team zurückführen.
- ein Grätschen fast immer zu einem Freistoß/ einer gelben Karte führt
- das Handbuch nicht gerade der Weisheit letzter Schluß ist mit seiner lieblosen Aufmachung, der Mini- Typo und den arg allgemeinen Erklärungen.
Stimmt´s? :)
p.s: danke, 4players für die kaufempfehlung!
silverarrow schrieb am
kratos8 hat geschrieben:seit diesem test kann man 4players nichtmehr ernst nehemen.
ich mein hat hat der tester bevor das spiel unter die lupe genommen hat was geraucht?
das spiel war doch die reinste bug orgie und vom online modus brauchen wir garnicht erst reden.
pes2009 war nicht gut, aber 100mal besser als 2008.
ICh würde sagen ihr ändert die wertungen und zwar folgendermaßen um:
PES 6 91%
PES2009 80%
PES2008 77%
100 mal besser sind aber keine 2 % punkte sondern äähm so:
pes 08 0,8%
und pes 09 hat dann halt 80..... hm ganz schön wenig so 0,8% naja... wäre wohl besser wenn du weiterhin im Sandkasten spielen gehst ;-)
kratos8 schrieb am
seit diesem test kann man 4players nichtmehr ernst nehemen.
ich mein hat hat der tester bevor das spiel unter die lupe genommen hat was geraucht?
das spiel war doch die reinste bug orgie und vom online modus brauchen wir garnicht erst reden.
pes2009 war nicht gut, aber 100mal besser als 2008.
ICh würde sagen ihr ändert die wertungen und zwar folgendermaßen um:
PES 6 91%
PES2009 80%
PES2008 77%
n8mahr schrieb am
WoJnAno1 hat geschrieben: Das Spiel ist einfach der Hammer, es zieht ein so was in die Sucht, das man die ersten Tage oder sogar Wochen nur noch an Fußball denkt!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
Ja ich bin ein PES Fanboy, aber bei dem Spiel auch kein Wunder
kann ich so unterschreiben ;)
schrieb am