Test: Warhammer 40.000: Squad Command (Taktik & Strategie)

von Benjamin Schmädig



Entwickler:
Publisher: THQ
Release:
07.12.2007
25.06.2010
Spielinfo Bilder Videos
Zu platt

Und es reicht. Denn sinnvoll platzierte und halbwegs smarte Widersacher sowie die dynamischen, komplett zerstörbaren Kulissen halten die grauen Zellen Runde um Runde auf Trab. Unbedachtes Stürmen einer gegnerischer Stellung bringt euch ebenso wenig weiter wie der ständige Rückzug in die Verteidigung. Und das macht dieses Warhammer für Feldherren interessant - und zwar nicht nur für Allein-Befehlshaber. Schließlich dürfen sich bis zu acht Gleichgesinnte per Internet oder WiFi in zwei Teams organisieren und ihr taktisches Können auf neun Karten messen.

Trotzdem: Wer sich dauerhaft in Squad Command vertieft, tritt auf der Stelle. Was fehlt ist die aktive Entwicklung des sechs Mann kleinen Stoßtrupps, denn der wird nach jedem Auftrag durch einen neuen ersetzt. Man erhält zwar oft eine neue Einheit sowie stets eine neue Sekundärwaffe und kann deren Munitionsvorrat im Tausch gegen Aktionspunkte aufstocken. Aber eigene Personalentscheidungen vermisse 
Eine der Sondereinheiten: Dieser Panzer verschafft sich vor allem mit seinen Raketen Respekt.
ich ebenso wie den Schmerz beim Verlust eines Marines, den ich daraufhin durch einen unerfahrenen Soldaten ersetzen müsste. Hinzu kommt, dass sich die ausschließlich ebenen Schauplätze trotz unterschiedlicher Umgebungen (Wüste, Eislandschaft oder Stadtgebiet) weder visuell noch akustisch wirklich unterscheiden. Auch eure Vorgabe ist immer dieselbe: Vernichte alle Gegner! Selbst wenn es hin und wieder darum geht, bestimmte Einrichtungen wie Raketen-Stellungen zu vernichten, muss man das Gros der Feinde aus dem Weg räumen, um sein Ziel zu erreichen.

Zeig mir mehr!

Hinzu kommt die unglückliche Steuerung des Blickwinkels, weil die Kamera beim Benutzen des Analognippels nur winzige Schwenks in alle Richtungen macht, sich aber nicht vom Fleck bewegt. Einen umfassenden Überblick kann man sich so nie verschaffen. Stattdessen bewegt sich die Kamera, sobald man über die Richtungstasten den Cursor zum Bewegen des Zielpunktes in die Nähe des Bildschirmrands drückt - die indirekte Kontrolle fühlt sich leider träge und unkomfortabel an. Nicht zuletzt werden Mauern oft nicht durchsichtig genug, damit Einheiten dahinter deutlich sichtbar
Am DS etwas unübersichtlicher, weniger stimmungsvoll, im Kern aber dasselbe Spiel.
würden. Und ist der Gegner am Zug, fährt die Kamera nicht an den Ort des Geschehens, um Abschüsse oder Verluste zu dokumentieren.

Letzteres liegt u.a. daran, dass die Truppenbewegungen praktisch gleichzeitig stattfinden. Der Vorteil liegt trotz des mangelnden Überblicks auf der Hand: Kommt es zu Schusswechseln zwischen mehr als zwei Marines, inszeniert Squad Command packende Gefechte, in denen oft gleichzeitig ratternde MGs, dröhnende Laser und knirschende Mauereinstürze den Ton angeben. Spätestens dann, wenn mächtige Panzer oder zwei-Mann-hohe Roboter über die apokalyptische Erde walzen, lachen martialische Urinstinkte lauthals auf! Rundentaktiker erleben damit ungewöhnlich dichte Schlachten, auch wenn sie diese nur in kurzen Schüben genießen können.

Etwas schlechter treffen es nur ihre DS-Kollegen, denn auf ihrem System sehen die groben Zwischensequenzen eher wie fixe Collagen denn animierte Comics aus. Atmosphäre geht auch verloren, weil die tiefe Stimme des Sprechers simplen Textfeldern weichen musste und weil während der Kämpfe die knatternden Gewehre und Raketeneinschläge im Hintergrund fehlen. Tatsächlich bleiben die Scharmützel bis auf die notwendigsten Geräusche geradezu unheimlich stumm. Im Gegenzug wirken die Kulissen aber auch hier sehr plastisch und sind ebenfalls komplett zerstörbar. Der wichtige Kern, die taktische Herausforderung, bleibt somit erhalten - auch wenn der kleinere Bildschirm und die nicht drehbare Kamera den ohnehin schwierigen Überblick zusätzlich behindern. Darüber, dass das Befehle erteilen über Stift und Touchscreen zu umständlich ausfällt, kann man hingegen hinwegsehen, da sich die DS-Variante auf Wunsch genau so steuern lässt wie das offenbar vorrangig für PSP erdachte System.

Kommentare

eNTi schrieb am
also ich weiß ja nicht, was ihr bei 4players.de für versionen tested, aber meine englische hat sehr wohl sprachausgabe... zumindest wenn man die unit-responses also solche bezeichnen kann.
SilverWolf schrieb am
Vielen Dank für die Antwort. Werde dann warscheinlach W4K:SC kaufen Und ich hab keine keine Fragen mehr. Ich bin auch ein fan von rundenbasierter Taktik. Ich finde vorallem Heroes o. Might and M. gut. Macht voll viel Spaß via Hotseat mit meinem Freund zu zocken.
squoudane schrieb am
creatureofchaos hat Folgendes geschrieben:
Hi
Ist das Spiel eigentlich besser als Dungeons & Dragonds Tactics Question
Kann mich nicht entscheiden welches Spiel ich kaufen soll...
Hi,
habe mir D&D Tactics gekauft vor der ersten offiziellen Rezi... und es halb bereut! Bin beinharter Fan der Pen und Paper Vorlage ( das Regelwerk war hervorragend implementiert! ), war aber von der technischen Umsetzung ( und der hohen Bugdichte im Spiel [ Abstürze, Grafikfehler bei der Beleuchtung etc. ]) entsetzt.
Habe auf der anderen Seite die Demo gespielt von W40K und habe daran schon mehr Spaß gehabt als am ganzen D&D...
Noch Fragen? :)
Egon Olsen schrieb am
creatureofchaos hat geschrieben:Hi
Ist das Spiel eigentlich besser als Dungeons & Dragonds Tactics :?:
Kann mich nicht entscheiden welches Spiel ich kaufen soll...
Hab D&D Tactics nicht, aber die Kritiken dafür waren unterirdisch...
M3g4d00m3r schrieb am
Ich hab mir mal die 6mb demo auf thq gesaugt und getestet. ich bin ein fan von rundenbasierende taktik games und war echt begeistert. aber ich spiele lieber noch 2mal die demo bevor ich es mir holen werde. :wink:
schrieb am