Brütal Legend15.10.2009, Michael Krosta
Brütal Legend

Im Test:

Mit Brütal Legend (ab 7,96€ bei kaufen) erfüllt sich Lead-Designer Tim Schafer einen Traum, für dessen Umsetzung er hart kämpfen und sogar den Publisher wechseln musste: In seiner Vision sollte eine fantastische Welt auf dem Bildschirm zum Leben erweckt werden, die direkt von den Platten-Covern der Metal-Scheiben stammen könnte. Dazu noch ein entsprechend gitarrenlastiger Soundtrack, viel Action und jede Menge Humor. Ist Brütal Legend das Meisterwerk, auf das alle Headbanger gewartet haben?

[Intro]

Meine Güte, was habe ich gelacht, gekichert und gegrinst! Nein, im Ernst: Was Brütal Legend schon in der ersten Stunde an Gags, schwarzem Humor, Situationskomik und lässigen Sprüchen abfeuert, ist ein echter Belastungstest für die Lachmuskeln. Schon die Begrüßung durch Jack Black, der im Spiel dem Roadie Eddie Riggs nicht nur sein Aussehen, sondern in der ebenfalls auf der Disk enthaltenen Originalfassung auch seine Stimme leiht, ist einzigartig und leitet gleichzeitig zu einem der coolsten Startbildschirme über, die ich in letzter Zeit gesehen habe - eine eingepackte Schallplatte. Wow, und was soll daran so toll sein? Na, die Navigation vom aufklappbaren Cover mit der Spielwahl über das Inlay für den Start des Mehrspielermodus bis hin zu den beiden Seiten der ausgepackten Plastikscheibe, über die man zu den Optionen und freigeschalteten Extras wie Artworks kommt! Alleine zu sehen, wie Blacks Finger nach einer kurzen Zeit auf den "Press Start"-Hinweis deuten ist großartig. Doch der Spaß beginnt erst richtig mit dem Intro, in dem Eddie nach einem tragischen tragischen Zufall in einer fremden Welt aufwacht, in der Metal nicht nur Musik, sondern Leben und Waffe ist. Bevor man mit freischaltbaren Kombos die stählernde Axt schwingt oder mit der E-Gitarre Elektroschocks verteilt, stehen zwei grundlegende Entscheidungen an, die den weiteren Spielablauf deutlich beeinflussen. Sollen Köpfe rollen, das Blut spritzen und auch mal Gesten wie Stinkefinger in Blickfeld rücken, oder wird eine jugendfreie Version bevorzugt, in der brütale Szenen entweder entschärft oder von einem fetten "Parental Advisory"-Sticker überdeckt werden? Die gleiche Wahl hat man bei der Sprache: Will man jede obszöne Silbe vom Wichser über Wörter mit

Video: Jack Black leidet nach den Arbeiten an Brütal Legend unter einem kleinen Identitätsproblem."Arsch" bis hin zum "Wanker" hören, oder sollen sie nach guter amerikanischer Talkshow-Tradition mit einem schönen Piepston ersetzt werden? Alleine diese Auswahlmöglichkeit zu haben, ist eine prima Sache und dürfte vielleicht auch den einen oder anderen USK-Gutachter neben dem herrlichen Humor milde gestimmt haben.

[1. Strophe]

Denn wenn Eddy ungeschnitten mit Axt und Gitarre seine dämomischen Widersacher zerlegt oder seinem "Teufel" getauften Hotrod durch ganze Gegner-Gruppen pflügt, geht es zwar völlig überzogen, aber dennoch ungewöhnlich hart zur Sache - vor allem wenn man bedenkt, dass uns Schafer auch gewaltfreie Klassiker wie Day of the Tentacle beschert hat. Das Kampfsystem ist dabei relativ simpel, erlaubt aber dennoch einige Variationen. Jeweils eine Taste auf dem Controller ist für den Angriff mit der Axt und der Gitarre reserviert - eine stärkere Alternative bekommt man, indem man die entsprechende Taste länger gedrückt hält. Außerdem lernt man mit der Zeit auch durchschlagende Kombos, mit denen man sich die Fieslinge noch besser vom Leib halten kann. Alternativ drückt man beide Angriffsknöpfe gleichzeitig und löst damit ein kleines Erdbeben aus. Mit der Dreieck- bzw. Y-Taste aktiviert man dagegen Teamaktionen,

Die Kulissen der Metal-Welt sind beeindruckend. Die technische Umsetzung ist dagegen nicht ganz geglückt...
die vor allem später noch an Bedeutung gewinnen werden. Eine Funktion zum Blocken findet sich ebenfalls im Repertoire - manche der durchschlagenden Attacken, die man auch selbst austeilen kann - lassen sich allerdings nicht abwehren.

[Bridge]

In der Metal-Welt gibt es enorm viel zu entdecken: Hat man den ersten Zwischengegner mit seinen drei Zungen erledigt und die anschließende Flucht heil überstanden, öffnet sich das Land und lädt zum freien Erkunden ein. Da findet man z.B. verpackte Drachen-Statuen, die befreit werden wollen oder verschüttetes Metall, das geborgen werden kann. Darüber hinaus klären versteckte Artefakte der Legenden über die Geschichte rund um das Feuerbiest Ormagöden und die Entstehung der Welt auf, während man sich auf Aussichtsplattformen via Fernglas die schönsten Locations noch mal genauer ansehen darf. Dazu gehört z.B. die Wand der Schreie - eine Felsformation, die einzig aus fetten Lautsprechern besteht, deren Klang problemlos jedes Trommelfell zerfetzen kann. Die wichtigsten Fundstücke stellen allerdings die Tabulatoren-Tafeln dar: Diese beinhalten mächtige Gitarren-Riffs und Soli, mit deren Hilfe man in einem kleinen Reaktionsspiel mächtige Ereignisse heraufbeschwören kann. So sorgt man mit der richtigen Kombination u.a. für mehr Kampfeswillen, lässt die Gesichter seiner Feinde zerschmelzen, ruft Tiere zur Verstärkung herbei oder lässt spektakulär einen brennenden Zeppelin auf die Truppen des Gegners stürzen. Die Macht des Rock geht später sogar so weit, dass man selbst im düsteren Sumpf einen strahlenden Sonnenaufgang herbei zaubern kann - vorausgesetzt, man findet die entsprechende Steintafel. Schon recht früh bekommt man zwei Riffs auf dem Silbertablett serviert: Zum einen den Reliktjäger, mit dem man vergrabene Metal-Schätze ausgräbt und zum anderen die "Teufel-Beschwörung", mit der man sich jederzeit sein heißes Gefährt an Ort und Stelle kommen lassen kann - Mobilitätsprobleme gibt es also keine.       

[2. Strophe]

Der flotte Hot Rod ist mehr als nur ein Fahrzeug. Diese Feststellung wird man machen, wenn man zum ersten Mal als Relikt-Jäger das Tor zur Motorenschmiede öffnet, in der Ozzy Osbourne persönlich als "Hüter des Metal" wartet. Dieser hat nicht nur seine gewohnt lässigen Sprüche auf Lager, sondern auch einige nützliche Upgrades in seiner unterirdischen Garage. Am Anfang ist das Sortiment zwar noch überschaubar, doch wer sich als würdig erweist, darf sich später über eine große Auswahl an Erweiterungen freuen. So kann man u.a. seiner Axt einen schärferen und noch tödlicheren Schliff verpassen oder dafür sorgen, dass sie bei konstanten Metzeleien immer stärker wird. Auch die Gitarre lässt

Manchmal muss auch ein Roadie über seinen Schatten springen.
sich mit diversen Saiten gehörig aufmotzen, um noch mehr explosive Energien zu entwickeln. Die dicksten Waffen sind jedoch für den Hotrod gedacht: Unter den Primär- und Sekundärwaffen finden sich u.a. MG-Geschütze, Stromblitze, zielsuchende Raketen und ein flammender Seitenauspuff, der Angreifer in ein Häufchen Asche verwandelt. Wem das Äußere nicht zusagt, darf die Karosse sogar neu lackieren. Daneben darf man seinen treuen Gefährten außerdem Monumente an einem Mout Rockmore errichten lassen. Das alles gibt es natürlich nicht nur für ein freundliches Lächeln - das Leben ist schließlich kein Gratiskonzert. Stattdessen will auch Ozzy Bares sehen, wobei in der Welt von Brütal Legends die gewohnten Scheine und Münzen durch Feuerattribute darstellen. Diese verdient man sich durch das erfolgreiche Bestehen von Haupt- und Nebenmissionen. Letztere bestehen aus kleinen Minispielen, bei denen man etwa auf einer Hebebühne heran stürmende Gegnerwellen abwehrt, unter Zeitdruck Bierfässer zur Strandparty befördert oder ein Wettrennen gegen einen arroganten Raser in Angriff genommen werden muss. Außerdem gilt es, ein Haus von Fledermäusen zu befreien, einem Rocker ein Date mit seiner Flamme zu ermöglichen, einen Wettstreit um den Ruf des besten Jägers zu gewinnen sowie Schleichangriffe gegen den Feind zu starten. Das alles klingt sehr abwechslungsreich - wäre es auch, wenn man das richtige Maß gefunden hätte. Leider dominieren aber die Schleichangriffe und Sequenzen auf der Hebebühne, die immer nach dem gleichen Schema ablaufen, an dem man sich schnell satt gesehen hat. Hinzu kommt, dass die bewegliche Leuchtmarkierung, die einem den Weg bei Wettrennen weisen soll, mit den gleichen Problemen zu kämpfen hat, wie der Leuchtstrahl, der die Position der nächsten Position anzeigt. Bei hellem Tageslicht sieht man sie einfach nicht oder die Ziele sind einfach zu weit entfernt, so dass man immer wieder einen Blick auf den Kartenbildschirm werfen muss. Warum hat man nicht einfach ein Navigationssystem mit Richtungspfeilen eingebaut?

[Technik-Solo]

Die Welt an sich wirkt wie aus einem Metal-Guss und begeistert mit wunderschönen Monumenten, atmosphärischen Tag-/Nachtwechseln sowie einem dynamischen Wettersystem. Außerdem ist sie sehr lebendig, denn neben der abwechslungsreichen Fauna tummeln sich auch kleine Krieger-Gruppen auf den vielen Hügeln, Wäldern, Straßen und Bauwerken herum. Schade nur, dass die pompöse Kulisse zwar architektonisch beeindruckt, aber technisch nur durchschnittlich umgesetzt wurde, denn neben konstanten Framerate-Problemen gesellen sich auch haufenweise Pop-Ups und Tearing hinzu. Von solchen Enttäuschungen bleibt die Klangkulisse verschont. Was kann auch groß schief gehen, wenn man über 100 lizenzierte Metal-Soundtracks auf die Scheibe packt und Stars wie Jack Black, Lemmy Kilmister, Rob Halford, Ozzy oder Tim Curry mit an Bord hat? Gerade die englische Version mit den brillanten Originalsprechern ist ein Ohrenschmaus. Doch auch die deutsche Lokalisierung, bei der u.a. die deutsche Synchronstimme von Jack Black mitgewirkt hat, ist erstklassig und professionell, wenn...ja wenn da nicht die stümperhafte Abmischung wäre, wodurch die Lautstärke der Sprecher teilweise enorm schwankt - sowohl am Fernseher als auch mit einer 5.1-Anlage. Vor allem Oberbösewicht Imperator Doviculus wurde viel zu leise aufgenommen - im Finale versteht man sogar kaum noch ein Wort, ohne die Laustärke gehörig aufzudrehen. Dabei ist der anschließend Hörsturz quasi vorprogrammiert, sobald Eddie wieder den Mund aufmacht. Es ist eine Schande: Da bekommt man

Wie im wahren Leben: Teufel kommen bei Frauen gut an!
endlich eine überdurchschnittlich gute deutsche Lokalisierung zu hören, doch dann wird die Begeisterung so dermaßen in der Lautstärke gedämpft.

[Vor-Refrain]

Die Geschichte von Brütal Legend ist die Geschichte einer Revolution, in der sich die Unterdrückten gegen ihre profitgeilen Herrscher und Hairspray-Marionetten zur Wehr setzen, um den echten und verloren geglaubten Heavy Metal wieder zurück auf die große Bühne des Lebens zu holen. Und was braucht man für eine Revolution? Leute. Massig Leute. Eine ganze Armee, die den Kampf für die Freiheit unterstützen. Erste Rekruten findet Eddie in einem Steinbruch, in dem Headbanger versklavt und zum Abbau gezwungen werden. Kein Wunder, dass Eddie nicht viel Überzeugungsarbeit leisten muss, damit sie sich ihm anschließen. Ohne entsprechende Anweisungen läuft bei den Jungs mit den harten Köpfen allerdings nicht viel, weshalb der Roadie aus der fremden Welt der Truppe zunächst die Kommandostruktur erklärt. Mit dem Digitalkreuz kann man sie entweder zum Angriff auf ein Ziel ansetzen, die Verteidigung anordnen oder befehlen, dass sie Eddie überall hin folgt. Klingt simpel - ist es auch. Doch das ist nur ein Vorspiel für das, was noch kommen wird...    

[Refrain]

Denn früher oder später zeigt Brütal Legend sein wahres Gesicht, was einige Spieler schockieren dürfte: Das anfängliche Hack'n'Slay verwandelt sich plötzlich in ein Echtzeit-Strategiespiel im Stil von Pikmin und Overlord! Dabei ist die eigene Bühne quasi das Hauptquartier, das in mehreren Stufen ausgebaut werden kann. Auch Einheiten von Headbangern über unsichtbare Roadies und Heil-Bassisten bis hin zu Vehikeln

Mit erhobener Axt führt Eddy seine Truppen in die Schlacht zur Rettung des Heavy Metal!
wie dem Schädelspalter oder Donnervogel werden hier produziert. Dabei nimmt jede von ihnen einen bestimmten Platz in den maximal 40 verfügbaren Slots ein - man kann also nicht unendlich viele Einheiten bauen. Als Rohstoff und Zahlungsmittel dienen Fans, die man sich verdient, indem man über Fan-Gysieren per Gitarren-Riff Merchandise-Stände der eigenen Band platziert. Dies funktioniert allerdings nur, wenn keine gegnerischen Einheiten in der Nähe sind oder der Feind schon schneller einen Stand gebaut hat. In diesem Fall muss erst das Abrisskommando anrücken und das Ding dem Erdboden gleich machen, wobei das Hauptziel selbstverständlich daraus besteht, genau das Gleiche mit der Bühne des Widersachers zu tun. Zwar lassen sich einzelne Gruppen anwählen, an einer durch ein weiteres Riff herbei gezauberten Flagge sammeln und auch zusammen mit dem Teamangriff verwenden, doch fallen die Schlachten insgesamt sehr chaotisch aus, so dass man schnell mal die Übersicht verliert. Problematisch ist in diesem Zusammenhang, dass man seinen Einheiten nur dann Befehle erteilen kann, wenn man sich in ihrer Nähe befindet. Zum Glück wachsen Eddie aber schnell Dämonenflügel, mit denen man nicht nur eine bessere Übersicht bekommt, sondern auch blitzschnell zwischen seinen Truppen hin- und herfliegen kann. Ich kann gut verstehen, dass viele Spieler diesen Schwenk hin zu einem recht oberflächlichen Strategie-/Actionspiel als herben Stilbruch empfinden - vor allem, weil sie einen Großteil der recht kurzen Kampagne ausmachen, die auch etwas abwechslungsreicher hätte ausfallen dürfen. Während Schafer am Anfang richtig Gas gibt und immer wieder neue Dinge einführt, läuft es gegen Ende meist nach dem gleichen Schema ab: Zunächst muss man seinen Tourbus zur nächsten Location eskortieren und alles platt machen, was sich einem in den Weg stellt. Anschließend folgt die nächste Schlacht, wenn man sich nicht noch mit Sekundärmissionen ablenken will. Darüber hinaus sorgen die wenigen, aber dafür großartigen Bosskämpfe vom Schlag einer gigantischen Metal-Spinne für grandiose Momente -
Der Anfang der Revolution ist noch klein...
genau wie die Fluchtsequenzen, bei denen die Umgebung mit heftigen Explosionen und herum fliegenden Teilen zerlegt wird, während aus den Lautsprechern "Through the Fire and Flames" von Dragonforce dröhnt. In diesen Momenten muss man Brütal Legend einfach lieben!

[Zugabe]

Ich finde die Idee dieser überraschenden Strategie-Komponente sehr gut, auch wenn die Umsetzung nicht hundertprozentig geglückt ist. Jedenfalls ist es besser, als wenn ich nach mehreren Stunden monotonen Gemetzels den Titel gähnend beiseite gelegt hätte. Trotzdem hätte ich mir neben den Schlachten noch mehr Solo-Missionen gewünscht, bei denen man maximal zu zweit unterwegs ist - vielleicht auch inklusive eines kleinen Schleichabschnittes. Neben der Kampagne treten die Strategiegefechte ein weiteres Mal in Erscheinung, denn sie bilden auch den Mehrspielermodus von Brütal Legend, an dem bis zu acht Spieler via Onlineverbindung teilnehmen können - eine LAN-Option gibt es leider nicht. Mit Ironheade, den Emos von Drowning Doom und der Doviculus-Truppe Tainted Coil stehen drei verschiedene Fraktionen zur Auswahl, die jeweils eigene Einheiten und Gitarren-Riffs für Spezialangriffe bieten. Steht einem der Kopf mehr nach einem Trainingsspiel, darf man auch gegen die KI in mehreren Schwierigkeitsgraden antreten.   

Fazit

[Outro]

Brütal Legend ist wie guter Heavy Metal: Hart, laut und gitarrenlastig! Aber auch manchmal etwas gewöhnungsbedürftig... Am Element der Echtzeitstrategie, das den späteren Spielverlauf der kurzen Kampagne dominiert, dürften sich die Geister scheiden. Mir hat es trotz der chaotischen Inszenierung gefallen, aber Spieler der Demo, die danach folglich auf ein reines Hack'n'Slay gehofft haben, dürften sich schon etwas verarscht vorkommen, wenn sie plötzlich eine Armee aus Headbangern aufbauen und diese auch noch etwas umständlich kommandieren müssen. Kein Zweifel besteht allerdings daran, dass Brütal Legend eines der witzigsten Spiele der letzten Monate, wenn nicht sogar Jahre geworden ist, das mit tollen Charakteren, irren Animationen, einem Wahnsinns-Soundtrack sowie einer traumhaft designten Metal-Welt begeistern kann, die nur technisch ernüchternd ausfällt. Tadel verdient auch die schlechte Tonabmischung der deutschen Spur, bei der die hervorragenden Sprecher gerade gegen Ende zu oft untergehen und mich doch lieber zum englischen Original umschalten lassen, das sich zum Glück ebenfalls auf der 360- und PS3-Disk befindet. Trotz seiner technischen und inhaltlichen Mankos ist Brütal Legend dennoch ein Hit für mich - gerade weil es viele Dinge so herrlich anders macht als die Konkurrenz und dabei auch noch so verdammt charmant rüberkommt. (Michael)

Tim Schafer, ach, Tim Schafer. Wer auch immer dich zu den Stage Battles überredet hat - spalte ihm mit einer Blitzaxt den Schädel! Denn so super ich den Rest des Spiels finde (allen voran die fantastische Leistung von Jack Black), diese Pseudo-Echtzeitstrategie-Dinger haben mir den Spaß an deinem Spiel gehörig vergällt! Wären es ein oder vielleicht zwei Stage Battles im ganzen Game, ich würde gerne damit leben können - aber mussten es in den paar Spielstunden tatsächlich gleich fünf sein? Ich empfinde sie als unübersichtlich, sehr fummelig zu steuern und spaßfreier als eine Steak-Diskussion mit einem Veganer. Mal ganz davon abgesehen, dass sie thematisch in etwa so gut zum Rest des Spiels passen wie rundenbasierte Schlachten gegen Orks in Forza 3 - ein ganz übler Stilbruch in einem sonst angenehm bescheuerten Hack'n'Slay'n'Race-Mischmasch. Welches das beeindruckend hohe Unterhaltungs-Niveau des fantastisch originellen Einstiegs zwar nicht auf Dauer halten kann (zum Ende hin wird's spürbar biederer), aber dennoch eine ganze Weile in meinem Gedächtnis haften wird - Szenen wie die Flucht zu den Klängen von »Through The Fire And Flames« oder die dramatische Zwischensequenz, die von Ozzys »Mr. Crowley« begleitet wird, sind der Hammer! Aber das allein reicht mir nicht, um den Ärger, den die Stage Battles verursacht haben, zu kompensieren - immerhin bin ich vorgewarnt und meide jetzt den Mehrspielermodus wie Ormagöden das Popwasser! Schade. (Paul)

Pro

genialer Humor
traumhafte Metal-Spielwelt mit toller Architektur
sehr viele Sekundärmissionen...
durchgeknalltes Figurendesign
wunderbare Gestik & Mimik
grandioser Soundtrack
abwechslungsreiche Spielelemente
hervorragende Synchronsprecher (dt./eng.)
gelungenes Kombo-System
aufrüstbare Waffensysteme (Axt, Gitarre, Höllenpflug)
Spielwelt lädt zum Erkunden ein
starke Bosskämpfe
abgefahrener Mehrspielermodus (acht Spieler)
interessante Hintergrundgeschichte
witzige Gewalt- und Sprachwahl
gelungene Mischung aus Action und Echtzeitstrategie
tolle Zwischensequenzen
"Magiesystem" via Gitarren-Riffs
abwechslungsreiche Einheiten im RTS-Teil
Original-Tonspur enthalten

Kontra

kurze Kampagne (nur Story-Missionen)
massive Lautstärkeschwankungen in deutscher Tonspur
...die aber meist nach dem gleichen Schema ablaufen.
RTS-Schlachten wirken z.T. sehr chaotisch
schwammige Fahrzeugsteuerung
zu wenige Solo-Missionen
einige inhaltliche Wiederholungen in der Kampagne
kein System Link für Mehrspielermodus

Wertung

360

Mit Brütal Legend setzt Tim Schafer nicht nur dem Heavy Metal, sondern auch sich selbst ein großartiges Denkmal, das aufgrund der Technik und kurzen Spielzeit kleine Risse bekommt.

PlayStation3

Mit Brütal Legend setzt Tim Schafer nicht nur dem Heavy Metal, sondern auch sich selbst ein großartiges Denkmal, das aufgrund der Technik und kurzen Spielzeit kleine Risse bekommt.

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