Test: Brütal Legend (Action-Adventure)

von Michael Krosta



Publisher: Electronic Arts
Release:
15.10.2009
kein Termin
15.10.2009
Erhältlich: Digital (Steam)
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ab 7,96€
Spielinfo Bilder Videos
[Refrain]

Denn früher oder später zeigt Brütal Legend sein wahres Gesicht, was einige Spieler schockieren dürfte: Das anfängliche Hack'n'Slay verwandelt sich plötzlich in ein Echtzeit-Strategiespiel im Stil von Pikmin und Overlord! Dabei ist die eigene Bühne quasi das Hauptquartier, das in mehreren Stufen ausgebaut werden kann. Auch Einheiten von Headbangern über unsichtbare Roadies und Heil-Bassisten bis hin zu Vehikeln
Mit erhobener Axt führt Eddy seine Truppen in die Schlacht zur Rettung des Heavy Metal!
wie dem Schädelspalter oder Donnervogel werden hier produziert. Dabei nimmt jede von ihnen einen bestimmten Platz in den maximal 40 verfügbaren Slots ein - man kann also nicht unendlich viele Einheiten bauen. Als Rohstoff und Zahlungsmittel dienen Fans, die man sich verdient, indem man über Fan-Gysieren per Gitarren-Riff Merchandise-Stände der eigenen Band platziert. Dies funktioniert allerdings nur, wenn keine gegnerischen Einheiten in der Nähe sind oder der Feind schon schneller einen Stand gebaut hat. In diesem Fall muss erst das Abrisskommando anrücken und das Ding dem Erdboden gleich machen, wobei das Hauptziel selbstverständlich daraus besteht, genau das Gleiche mit der Bühne des Widersachers zu tun. Zwar lassen sich einzelne Gruppen anwählen, an einer durch ein weiteres Riff herbei gezauberten Flagge sammeln und auch zusammen mit dem Teamangriff verwenden, doch fallen die Schlachten insgesamt sehr chaotisch aus, so dass man schnell mal die Übersicht verliert. Problematisch ist in diesem Zusammenhang, dass man seinen Einheiten nur dann Befehle erteilen kann, wenn man sich in ihrer Nähe befindet. Zum Glück wachsen Eddie aber schnell Dämonenflügel, mit denen man nicht nur eine bessere Übersicht bekommt, sondern auch blitzschnell zwischen seinen Truppen hin- und herfliegen kann. Ich kann gut verstehen, dass viele Spieler diesen Schwenk hin zu einem recht oberflächlichen Strategie-/Actionspiel als herben Stilbruch empfinden - vor allem, weil sie einen Großteil der recht kurzen Kampagne ausmachen, die auch etwas abwechslungsreicher hätte ausfallen dürfen. Während Schafer am Anfang richtig Gas gibt und immer wieder neue Dinge einführt, läuft es gegen Ende meist nach dem gleichen Schema ab: Zunächst muss man seinen Tourbus zur nächsten Location eskortieren und alles platt machen, was sich einem in den Weg stellt. Anschließend folgt die nächste Schlacht, wenn man sich nicht noch mit Sekundärmissionen ablenken will. Darüber hinaus sorgen die wenigen, aber dafür großartigen Bosskämpfe vom Schlag einer gigantischen Metal-Spinne für grandiose Momente -
Der Anfang der Revolution ist noch klein...
genau wie die Fluchtsequenzen, bei denen die Umgebung mit heftigen Explosionen und herum fliegenden Teilen zerlegt wird, während aus den Lautsprechern "Through the Fire and Flames" von Dragonforce dröhnt. In diesen Momenten muss man Brütal Legend einfach lieben!

[Zugabe]

Ich finde die Idee dieser überraschenden Strategie-Komponente sehr gut, auch wenn die Umsetzung nicht hundertprozentig geglückt ist. Jedenfalls ist es besser, als wenn ich nach mehreren Stunden monotonen Gemetzels den Titel gähnend beiseite gelegt hätte. Trotzdem hätte ich mir neben den Schlachten noch mehr Solo-Missionen gewünscht, bei denen man maximal zu zweit unterwegs ist - vielleicht auch inklusive eines kleinen Schleichabschnittes. Neben der Kampagne treten die Strategiegefechte ein weiteres Mal in Erscheinung, denn sie bilden auch den Mehrspielermodus von Brütal Legend, an dem bis zu acht Spieler via Onlineverbindung teilnehmen können - eine LAN-Option gibt es leider nicht. Mit Ironheade, den Emos von Drowning Doom und der Doviculus-Truppe Tainted Coil stehen drei verschiedene Fraktionen zur Auswahl, die jeweils eigene Einheiten und Gitarren-Riffs für Spezialangriffe bieten. Steht einem der Kopf mehr nach einem Trainingsspiel, darf man auch gegen die KI in mehreren Schwierigkeitsgraden antreten.   
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Kommentare

Shivalah schrieb am
DeeSnidersn hat geschrieben:Weil es niemals den Anspruch von reinen PC-Spielern stillen könnte.

ALLEIN DIE MUCKE REICHT SCHON!
LET'S ROCK AIAIIIYEAH!
johndoe888825 schrieb am
Weil es niemals den Anspruch von reinen PC-Spielern stillen könnte.
Venator1.6 schrieb am
Wieso gibt es dieses geniale Spiel nicht auf dem PC?!
johndoe502620 schrieb am
Es ist ein gutes spiel und hat ne viel witz
aber 85% ist ist viel zu hoch bewertet bei einem spiel
wo der Singleplayer anteil sowas von gering ist
die storyquests, mal hand aufs Herz, der reine Witz ist.
Ugly Old Hurgs schrieb am
Young&Reckless hat geschrieben: Das einzigste was mich stört ist, das wenn ich schon fast alle Lieder freigeschalten habe, immer noch die vom Anfang kommen.
Wenn du in deiner Karre sitzt, kannst du Digikreuz nach oben drücken und deinen individuellen Soundtrack zusammenstellen ;)
schrieb am