Test: Deus Ex: Human Revolution (Rollenspiel)

von Benjamin Schmädig



Publisher: Square Enix
Release:
26.08.2011
kein Termin
26.08.2011
26.08.2011
25.10.2013
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Ärgerlich ist aber, dass sie manche Störfaktoren gar nicht bemerken. Auf dem Boden liegt eine Waffe, wo zuvor noch ein Kamerad stand? Interessiert nicht. Offene Hochsicherheitstüren, die zuvor verschlossen waren? Nehmen sie kommentarlos zur Kenntnis. Dabei reagieren sie sofort, wenn sie das Öffnen einer Tür in ihrer Nähe hören. Sie laufen umgehend auf tote Kameraden zu und wecken bewusstlose auf. Freundlich Gesinnte erkennen sogar den Unterschied, ob Adam den Code eines Sicherheitsschlosses eingibt oder ob er das Terminal hackt und reagieren entsprechend gelassen oder indem sie Alarm schlagen.

Die deutlichsten Schwächen zeigen Gegner aber bei vollem Alarm, denn falls sie Adam nicht sehen, stürmen sie mitunter blindlings auf seine letzte ihnen bekannte Position zu. In engen Gängen lassen sich einfache Soldaten deshalb schön der Reihe nach ausschalten. Jedenfalls so lange, wie sie nicht eine unsichtbare Grenze erreichen, die sie partout nicht überschreiten. Innerhalb eines Stockwerks sind solche Grenzen zum Glück selten -
Auch starke Roboter machen Jensen zu schaffen. Dieser hier schaut sogar über Kisten hinweg.
Auch starke Roboter machen Jensen zu schaffen - ab dieser Größe schinden sie jedenfalls Eindruck.
Treppen nutzen die Feinde allerdings fast nie. Auch Leitern erklimmen sie nicht, in Lüftungsschächte kriechen sie ebenso wenig.

Die Verzückung der Wahl

Immerhin: Gegen schwer bewaffnete Wachen hilft meist nur der Rückzug, denn Adam ist weder widerstandsfähig genug noch kann er genug Munition schleppen, um einen  direkten Schlagabtausch zu überstehen. Einmal, zweimal kann das funktionieren. Energie und Munition sind allerdings so knapp, dass der taktische Stellungskampf auf Dauer der einzig sinnvolle Weg ist. Und Stellungskampf bedeutet für Adam Jensen: unbemerkte Positionswechsel, schnelle Wirkungstreffer und von vorn. Nicht zuletzt zwingen ihn die Gegner mit Granaten geschickt aus seiner Position heraus, manche können sich zu allem Überfluss gar ebenfalls unsichtbar machen. Das Wechseln der Deckung per Knopfdruck unterstützt zwar den etwas simplen Arcade-Gedanken und sorgt mit einigen unglücklichen Kameraperspektiven dafür, dass Adam relativ starr in Deckung "klebt". Im Gegenzug fördert es aber das taktische Versteckspiel, das diese Action auszeichnet.

Man wird schon deshalb zum Rückzug gezwungen, weil Adam zwar eine Nahkampfattacke beherrscht, mit der er bis zu zwei Gegner gleichzeitig ausknocken oder brutal niederstrecken kann. Allerdings kostet ihn jeder Angriff Energie und die ist verdammt rar! Konsumiert Adam mehrere Energieriegel, kann er eine besonders knifflige Angelegenheit natürlich "per Hand" regeln. Das bleibt aber die Ausnahme. Einen herkömmlichen Hieb oder Stich führt er hingegen nicht aus, was in der Phase des Eingewöhnens ungemein tollpatschig wirkt: Da steht der Superagent also und ist nicht einmal zu einer Ohrfeige imstande... Dabei ist die Einschränkung spielerisch durchaus sinnvoll, da man so nicht wie der letzte Sam Fisher eine Gruppe Gegner einfach im Handumdrehen los wird. Auch das lange Nachladen der Elektroschock-Waffe macht sie für den schnellen Massen-KO ungeeignet. Adam sollte schon deshalb sparsam mit Energie umgehen, weil er für sämtliche aktiven Fähigkeiten damit "bezahlen" muss. Und nur der letzte Abschnitt seiner Energieleiste lädt sich wieder auf, wenn er einmal verbraucht wurde.


Kommentare

Paba schrieb am
Hiri hat geschrieben:
Wii U? Hast kein PC? Ladezeiten 4 Sekunden + Quicksave & Quickload. Die Konsolen Versionen sind wie so oft Müll.
Spiel an sich finde ich genial. Das Beste Deus Ex nach Teil 1.
Doch. Aber ich hatte gelesen das die Implementation des Gamepads gelungen sei, was ich bestätigen kann.... nur stand nirgends, dass die Ladezeiten so übelst lange sind.
Hiri schrieb am
Finkä hat geschrieben:hab das Spiel nun endlich durchspielen können. gezockt habe ich auf der Wii U. War früher mal ein MGS-Fan. Von daher kam mir das Setting entgegen.
Ich fand das Spiel top! Story war vielleicht ein bisschen überladen. Trotzdem konnte mich das Ganze fesslen. Heftiger Negativpunkt waren für mich die Ladezeiten. Ich wollte im Spiel das Ghost Achivement erreichen. Leider hab ich nicht realisiert, dass der Vorspan mitzählt :? Egal... jedenfalls bin ich jeweils relativ fix unterwegs und so kann es auch vorkommen, dass ich entdeckt werde. Quicksave + Quickload wären da echt nice... sorry aber 30 Sekunden Ladezeit für einen Slot summieren sich zu einer Menge Zeit.
Wii U? Hast kein PC? Ladezeiten 4 Sekunden + Quicksave & Quickload. Die Konsolen Versionen sind wie so oft Müll.
Spiel an sich finde ich genial. Das Beste Deus Ex nach Teil 1.
Paba schrieb am
hab das Spiel nun endlich durchspielen können. gezockt habe ich auf der Wii U. War früher mal ein MGS-Fan. Von daher kam mir das Setting entgegen.
Ich fand das Spiel top! Story war vielleicht ein bisschen überladen. Trotzdem konnte mich das Ganze fesslen. Heftiger Negativpunkt waren für mich die Ladezeiten. Ich wollte im Spiel das Ghost Achivement erreichen. Leider hab ich nicht realisiert, dass der Vorspan mitzählt :? Egal... jedenfalls bin ich jeweils relativ fix unterwegs und so kann es auch vorkommen, dass ich entdeckt werde. Quicksave + Quickload wären da echt nice... sorry aber 30 Sekunden Ladezeit für einen Slot summieren sich zu einer Menge Zeit.
Steppenwaelder schrieb am
ich fand das schleichen ziemlich cool in dem game. die atmosphäre war einfach absolut genial. is eines meiner liebsten aaa games der letzten 10 jahre. story fand ich ok, aber vom hocker gehauen hats mich auch nicht. das endgame fand ich auch eher schwach, auch fand ich schade dass man die verschiedenen enden nur ganz am ende wählen kann und nicht mit seinen entscheidungen während des spiels auf eines "hinsteuert". ok war im deus ex 1 auch nur etwas besser.
FuerstderSchatten schrieb am
sourcOr hat geschrieben:Klar, aber mich hier vor eine Maschine mit drei Knöpfen zu setzen, war schon sehr schwach. Dann hätte ich es schon lieber so gehabt wie im Erstling; schmeiß den Spieler ins Level, gib ihm unterschiedliche Ziele, er sucht sich eines aus und am Ende kriegt er das entsprechende Ende serviert. Kann man bestimmt nicht überall draufpfropfen, aber so ein bisschen Eigeninteraktion außer "Drück den Knopf" wäre imo notwendig.
Die drei Knöpfe waren vielleicht nicht die beste Idee, wenn man es aus der Interaktiven Perspektive sieht und auch wenn man gehofft hat, das explizit noch mal Rückschlüsse zur Handlung gezogen werden, könnte man etwas enttäuscht sein.
Ich hätte aber schon nur ein Endvideo in diesen Stil toll gefunden. Es ist einfach visuell und auch akustisch eine sehr ansprechende Lösung mit den Echt Bildern und Videos und der sehr charismatischen Stimme von Jensen und was dort besprochen wird macht einen auch noch sehr nachdenklich. Hat mich fast zum weinen gebracht, ich bin aber auch nah am Wasser gebaut. ^^
Das dann 4 Lösungsansätze geboten werden, zwischen Verbot, Zensur, Freiheit und raushalten, macht es einfach nur noch besser.
P.S. ich habe den ersten Teil nicht gespielt.
Edit: Was ich aber eh noch schreiben wollte, beim ersten Mal als ich sehr lange wegen dem Schleichen gebraucht habe, fand ich den Plot irgendwie nicht soo toll, jetzt komprimiert durch das duchballern und laufen muss ich sagen, dass da ne Menge Zeugs zum Nachdenken drinsteckt.
Einen kleinen Plothole konnte ich aber einfach nicht schließen, weiß einer warum die Tyrants durch diesen June nach 6 Monaten nochmals Sarif Industrie überfallen haben?
schrieb am