BioShock 204.06.2009, Benjamin Schmädig
BioShock 2

Vorschau:

Dass der Spieler zehn Jahre nach der Geschichte des Vorgängers als Big Daddy, und zwar als der Prototyp aller Big Daddys durch Rapture stapft, war längst bekannt. Auch, dass er von Big Sister, einer gefährlichen Jägerin mit telekinetischen Fähigkeiten beobachtet wird, gehört nicht zu den Neuankündigungen dieser E3. Aber was dann?

Der Mehrspieler-Kampf um Rapture

Die vergangene erzählerische Dekade hat der Unterwasserstadt nicht gut getan: Sie ist weiter mit Wasser vollgelaufen, Splicer gehen noch aggressiver aufeinander los, das Chaos hat zugenommen. Wie es

BioShock 2 (ab 5,99€ bei kaufen) bietet einige interessante Mehrspielermodi.
dazu kommt, dass ausgerechnet der urerste Big Daddy plötzlich auftaucht, warum er schneller, agiler und stärker ist als seine "Nachkommen" - das wollen sich die Entwickler im Detail noch nicht verraten. Was sie auf der Spielemesser allerdings zeigen, sind wenige Szenen aus den Mehrspieler-Gefechten.

Genauer gesagt wurde die Mehrspieler-Variante in BioShock 2 ausgelagert - und zwar an die erfahrenen, ehemaligen Epic-Kumpel Digital Extremes. Das Ungewöhnliche daran: Obwohl die Multiplayer-Action unabhängig von der Solo-Geschichte und erzählerisch unmittelbar vor den Ereignissen des ersten Teils angesiedelt ist, wird man kleine Puzzlestücke zur Hintergrundgeschichte aufdecken. Zu den Fragmenten gelangt man offenbar, indem man sein Zuhause erkundet, denn jeder Online-Splicer darf sein Appartement erkunden - alte Tische, Bücherwände und antike Möbel zieren die Wohnung. Wo genau die Plot-Bruchstücke versteckt sind, war allerdings noch nicht ersichtlich. Und wer auf das Drumherum keine Lust hat, der begibt sich einfach direkt in seinen Unterwasser-Transporter, um zu den Arenen zu gelangen. Man darf auch vollständig auf das virtuelle Zuhause verzichten - wahlweise reicht ein einfaches Menü zur Navigation.

Call of BioShock?

Ich bin mir übrigens nicht mehr sicher, zu welchem Zeitpunkt der Präsentation die Entwickler für etwa ein, zwei Minuten im Hauptmenü unterwegs waren. Als das Menü aber auf dem Bildschirm war, strichen leise Violinen traurig um den Schriftzug des Nachfolgers. Schnelle Klavieranschläge begleiteten die Streicher, und immer wieder wurden der melancholische Fluss von unheilschwangeren Unterbrechungen angehalten. Allein dieser kurze Eindruck hinterließ ein starkes Gefühl zwischen Schönheit, Trauer und Angst.

Der Mehrspielermodus ist storytechnisch mit der Solo-Variante verwoben.
Aber zurück zu dem Mehrspieler-Charakter, der als Teilnehmer eines Programms zum Erforschen von Plasmiden an entsprechenden Versuchsreihen teilnimmt. Und in diesen Testläufen treten eben bis zu zehn Splicer gegeneinander an, bewerfen sich mit Blitzen, Eis und Feuer. Verschiedene Plasmide können sie dabei entweder kurz aufladen können oder mit geringerer Wirkung sofort abschießen. Zusätzlich wird einem der Teilnehmer die Rolle eines Big Daddy zugeteilt, der als besonders starker Gegner scheinbar nur mit Teamwork zu besiegen ist. Besonders in solchen Situationen könnte es helfen, einen Geschützturm zu hacken (das Gedrückthalten eines Knopfes reicht im Gegensatz zum Solospiel), der sich anschließend selbstständig um die Gegner kümmert - bis ihn ein Widersacher übernimmt...

Ist die Runde beendet, folgt schließlich eine Abrechnung, in der es je nach gezeigter Leistung Adam, sprich: Erfahrungspunkte, gibt. Auf diese Weise steigen ausdauernde Spieler bis zu Stufe 20 auf, wodurch sie nicht nur bessere Plasmide, sondern auch effektivere Waffen erhalten. Ein wenig weht als auch durch die bekannten Rapture-Kulissen, z.B. das Kashmir Restaurant oder die Mercury Suits, ein Wind aus Richtung Call of Duty 4 . Ein Matchmakuing-System soll natürlich dafür sorgen, dass nur größtenteils gleich starke Splicer gegeneinander antreten.  

Ausblick

Erfahrungspunkte, lieb gewonnene Schauplätze sowie dank Plasmiden, Big Daddys und Geschütztürmen eher ungewöhnliche Mehrspieler-Action: Das klingt nach einem unterhaltsamen Abstecher in die globale Unterwasserwelt! Wie sich die Hintergrundgeschichte in den Mehrspieler-Teil einpasst, lässt noch viele Fragen offen - macht aber Lust auf das Abtauchen. Nach dem zu urteilen, was Digital Extremes während der E3 vorgespielt hat, handelt es sich bei BioShock 2 allerdings trotz der ungewöhnlichen Bedingungen um recht herkömmliche Action. Das Aufstiegssystem wirkt inzwischen sogar zu gewöhnlich, als dass es mich im Vorfeld schon begeistern könnte. Abgesehen davon dürfen nur zehn Spieler gleichzeitig antreten - für moderne Mehrspieler-Gefechte wirkt das einfach zu mager.

E3-Mehrspieler-Eindruck: gut

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