Vorschau: BioShock 2 (Shooter)

von Benjamin Schmädig



Entwickler:
Publisher: 2K Games
Release:
09.02.2010
09.02.2010
15.06.2012
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ab 17,99€
Spielinfo Bilder Videos
Die Einführung fasst mich selbstverständlich mit Seidenhandschuhen an. Nur als auch ich eine Little Sister beschützen muss, wirkt der Ansturm bösartiger Splicer überwältigend. Taktik ist gefragt, wenn man eine solche Situation unbeschadet überstehen will, nicht zuletzt deshalb, weil meine Gegner diesmal geschickter hinter Barrikaden Schutz suchen. Vielleicht sollte ich schon vor dem Kampf die neuen Minen auslegen und wahlweise mit einem fiesen Effekt versehen, indem ich ein Plasmid in die Mine schieße. Schon während der Präsentation zeigten die Entwickler, wie sie einen Wirbelsturm mit einer Mine kombinierten. Die anstürmenden Gestalten nahmen so nicht nur Schaden, sondern wurden außerdem in die Luft gerissen. Alles in allem scheinen die versprochenen Möglichkeiten zum Kombinieren von Waffen und Plasmiden bislang jedoch begrenzt, denn sowohl in dem vorgeführten Abschnitt als auch in unserer Einführung glichen die Kämpfe denen vor zehn Rapture-Jahren. Der Einsatz von Plasmiden vereist die maskierten Kreaturen, setzt sie in Brand oder wirft ihre eigenen Granaten auf sie zurück. Auch die meisten Waffen sind bekannt, selbst wenn ich als Big Daddy beide Hände gleichzeitig benutzen darf und so schneller auf verschiedene Situationen reagieren kann. Von einigen der neuen Waffen war ich zumindest äußerlich angetan; die Schrotflinte wirkt z.B. deutlich martialischer als ihr Vorgängermodell. Überhaupt sehen die Instrumente diesmal viel mehr danach aus, als hätte sie ein ideenreicher Erfinder aus dutzenden Einzelteilen zusammengeschraubt.

Wenn Geschwister beißen



Ähnlich wie als Jack kann ich zudem Geschütztürme, Sicherheitskameras sowie fliegende Geschütze hacken, damit sie fortan für mich arbeiten. Nachdem mich eine Kamera entdeckt und Alarm ausgelöst hat, mache ich mir deshalb zwei fliegende Bots zu Eigen, die mich einige Minuten lang bleikräftig unterstützen - per Knopfdruck kann ich die Helfer sogar reparieren. Das Hacken fällt mir dabei bedeutend leichter, denn es lässt das auf Dauer arg monotone Zusammenlegen von Rohrsystemen fallen und führt ein brandneues System ein. Vielleicht klingt es nicht aufregend, dass man lediglich eine nach links und rechts fahrende Nadel im richtigen Moment anhalten muss: Lande ich dabei auf einem grünen Feld, gelingt der Hack, lande ich auf einem roten, misslingt er und ich stecke eine Stromschlag ein. Weil das Hacken aber in Echtzeit stattfindet, kann ich nicht mehr mitten im Gefecht seelenruhig an einem Geschützturm herumfummeln - tu ich es doch, komme ich gehörig ins Schwitzen! Das Hacken könnte einfallsreicher sein; es passt sich inzwischen aber besser ins Spiel ein, dürfte weniger Nerven sowie Zeit beanspruchen, und mithilfe eines neuen Werkzeugs kann ich sogar über eine Entfernung von mehreren Metern hacken. Der unbeholfene Sprung an die Überwachungskamera unter der Decke fällt damit flach.

Und dann steht sie plötzlich vor mir. Ich hatte schon von ihr gelesen, ich habe sie auf Bildern gesehen: ihre dürre Erscheinung, ihr enger, sehr mechanischer Taucheranzug - die Big Sister ist der Gegenentwurf zu den schwerfälligen Big Daddys. Trotzdem denke ich mir: "Was kann schon dran sein?". Und wie als Antwort schmeißt mir die grazile Lady einen Feuerball entgegen, wirft einen Stuhl, dann eine Dose hinterher. Verdammt, Big Sister geht mindestens ebenso clever mit den Plasmiden um wie ich selbst! Jetzt heißt es umdenken, denn auf einmal sollte ich Ölpfützen nicht nur als Falle nutzen, sondern muss ihnen tunlichst aus dem Weg gehen. Das gilt viel mehr noch für das überall präsente Wasser. Die Dame beherrscht sogar die Kletterkünste einiger Splicer, so dass ich einen unerwartet heißen Tanz in allen Richtungen erlebe. Es hat sich nicht viel getan in Rapture, aber die
Es gibt zwar neue Plasmide, aber im Großen und Ganzen wirkt BioShock 2 sehr vertraut.
Big Sister sorgen für etwas mehr Abwechslung in der maroden Stadt.

Auf Schienen verdammt?

Irgendwann habe ich das Plasmid besorgt, mit dem ich zugefrorene Zugänge enteisen kann und brenne mich mit seiner Hilfe durch den Ausgang aus Ryan Amusements. Die charakterlose Stimme aus dem Off meldet sich noch einmal, dann schaltet die Vorschau-Version zurück zum Titelbild. Ich setze die Kopfhörer ab, lege das Notizheft beiseite. Um mich herum sind Kollegen bereits fertig oder haben den Abschnitt fast beendet - und keiner redet über das Erlebte. Einem miesen Eindruck macht man für gewöhnlich umgehend Luft, über spannende Erlebnisse wird hitzig geschwärmt. Neues wird hervorgehoben, Einzigartiges gelobt. Doch als die Metros aus Rapture wieder in San Francisco auftauchen, ist BioShock 2 kaum ein Thema. Es geht nicht nur mir so: Mit dem Nachfolger stellt 2K Marin ein verdammt gutes Spiel vor. Nach allem, was die Entwickler bislang zeigen wollen, gerät ihr Nachfolger jedoch allzu vorhersehbar. Die Schienen hat der Vorgänger gelegt - BioShock 2 scheint sie lediglich mit einem neuen Modell derselben Lokomotive noch einmal abzufahren.

Oder kommt da noch mehr? Können die Entwickler ihr Versprechen einer packenden Geschichte später einlösen? Oder ist es gar der neue Mehrspieler-Modus, mit dem die Fortsetzung punkten kann? Fehlende Online-Scharmützel waren schließlich für viele Spieler einer der größten Mängel des Vorgängers? Und immerhin wurde die Entwicklung des brandneuen Mehrspieler-Teils in die Hände von Digital Extremes gelegt - jene Entwickler, die gemeinsam mit Epic Games für Unreal und Unreal Tournament verantwortlich zeichnen.           
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Kommentare

johndoe713589 schrieb am
das wäre dann aber eher ein rollenspiel was du beschreibst
T00l00l schrieb am
Bedameister hat geschrieben:
T00l00l hat geschrieben:ich hätte zum beispiel Rapture in der hauptstory lieber in seienr blütezeit erlebt
Das Argument habe ich jetzt schon öfter gehört. Aber wie wollt ihr euch das Vorstellen. Wenn Rapture noch in seiner Blütezeit wäre gabs auch keine Gegner und niemanden gegen den du kämpfen könntest. Willste dann einfach ruhig durch Rapture schlendern und mit den Bewohnern plaudern und nen Kaffe trinken oder was :Kratz:
naja eher in der blütezeit während es so langsam den bach runtergeht und alle anfangen durchzudrehen... dann hätte man auch als big daddy und verteidiger der little sister gegen die einwohner und als "ordnungshüter" in dem chaos spielen können... zudem hätte man mehr hintergrundinformationen zum ersten teil erhalten ...
man hätte natürlich auch einen ehemaligen bewohner der stadt als protagonist des spiels nehmen können, der dann praktisch noch versucht die drastische entwicklung aufzuhalten, oder hinter die machenschaften von Hinz und Kunz (ka wie die nochmal alle hießen) zu kommen... dann hätte das ganze auch mit dem tragischen tod des protagonisten enden können...
es gibt jedenfalls genug möglichkeiten daraus was interessantes zu basteln, imho jedenfalls...
Bedameister schrieb am
T00l00l hat geschrieben:ich hätte zum beispiel Rapture in der hauptstory lieber in seienr blütezeit erlebt
Das Argument habe ich jetzt schon öfter gehört. Aber wie wollt ihr euch das Vorstellen. Wenn Rapture noch in seiner Blütezeit wäre gabs auch keine Gegner und niemanden gegen den du kämpfen könntest. Willste dann einfach ruhig durch Rapture schlendern und mit den Bewohnern plaudern und nen Kaffe trinken oder was :Kratz:
T00l00l schrieb am
Bedameister hat geschrieben:
T00l00l hat geschrieben:ich finde, bioshock 2 konnte nur dann ein richtiger kracher werden, wenn er sich entschieden vom ersten teil abgrenzt bzw. unterscheidet und das wird meiner meinung nach nicht gelingen
:Kratz: also ich fände es lieber wenn Bioshock 2 vom Prinzip her gleich bleibt wie Teil 1.
spielerisch gesehen ja, aber das ganze drum herum muss sich meiner meinung nach ändern, weil das sont iwie nichtmehr diesen "WOW"-Effekt erzeugen kann... ich hätte zum beispiel Rapture in der hauptstory lieber in seienr blütezeit erlebt... zudem fin dich die idee einen Big Daddy zusteuern iwie nicht wirklich motivierend... aber wir werden sehen, was draus wird...
Bedameister schrieb am
T00l00l hat geschrieben:ich finde, bioshock 2 konnte nur dann ein richtiger kracher werden, wenn er sich entschieden vom ersten teil abgrenzt bzw. unterscheidet und das wird meiner meinung nach nicht gelingen
:Kratz: also ich fände es lieber wenn Bioshock 2 vom Prinzip her gleich bleibt wie Teil 1.
schrieb am

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