gc-Vorschau: Prey (Shooter)

von Benjamin Schmädig



Prey: System Shock lässt grüßen, Prey zeigt Hitpotenzial!
Das geht ins Auge!
Entwickler:
Publisher: Bethesda Softworks
Release:
05.05.2017
05.05.2017
05.05.2017
Erhältlich: Digital, Einzelhandel
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Spielinfo Bilder Videos
Endlich Spielszenen! Nachdem Bethesda die Neuauflage von Prey als geheimnisvollen Cyberpunk-Thriller nur im Trailer vorgestellt hatte, zeigte Entwickler Arkane Studios (Dishonored) auf der Gamescom wie zuvor schon auf der Quakecon bewegte Bilder von der Raumstation Talos 1. Allzu aussagekräftig waren die Szenen als Teil eines kurzen Videos zwar nicht, sie öffneten aber den Blick in einen interessanten Schauplatz – auch weil sie wohlige Erinnerungen an ein Spiel namens System Shock wecken.

Kleine, fliegende Tassen

Das war gar nicht fein: Um eine neue Fähigkeit zu erhalten, injiziert sich Morgan Yu eine so genannte Neuro-Mod einfach selbst, und zwar mitten ins Auge! Das ist schon beim Hinsehen schmerzhaft. Es ist allerdings auch praktisch, denn jetzt kann er sich in einen beliebigen Gegenstand verwandeln, in diesem Fall eine Kaffeetasse. So ist er klein genug, um unter der Glasscheibe eines Schalters hindurch zu rollen und einen versperrten Durchgang zu passieren.

Was wie der Sketch eines Weltraum-Komikers klingt, ist auf Talos 1 bittere Realität. Denn die Raumstation wurde von schwarzen, geisterhaften Außerirdischen überrannt, die diese und andere Fähigkeiten an Bord gebracht haben. Sprich, während Morgen die verlassene Station erkundet, springen aus unscheinbaren Objekten der Umgebung spinnenartige Schatten auf ihn zu. Dann hilft nur Weglaufen, der Griff zur Schrotflinte oder einer anderen Waffe.
Ein fehlgeschlagenes Experiment, eine Raumstation und große spielerische Freiheit: Prey erinnert in der Tat an System Shock - so wie Gerüchte es stellenweise vorweg genommen hatten.
Ein fehlgeschlagenes Experiment, eine Raumstation und große spielerische Freiheit: Prey erinnert in der Tat an System Shock - so wie Gerüchte es stellenweise vorweg genommen hatten.
Vielleicht hätte er ja von Beginn an schleichen sollen, denn auch das wird eine Option im spielerisch offenen Prey sein. Verwandelt er sich in ein kleines Objekt, hilft ihm das sogar dabei, nicht entdeckt zu werden. Und er kann seine Fähigkeiten kombinieren: Das Zünden eines Druckstoßes, während er als Tasse unterwegs ist, katapultiert ihn etwa mehrere Meter in die Höhe.

Kleb dir einen Weg!

Morgan kann sich zum fast komplett frei auf Talos 1 bewegen. Er macht sogar Ausflüge ins All, um so u.a. Abkürzungen zwischen verschiedenen Arealen zu finden. Langsam schwebend muss er dabei seinen Sauerstoffvorrat im Auge behalten. Im Inneren nutzt er hingegen Hilfen wie eine Kleberwaffe, um nicht nur Aliens festzunageln, sondern auch Stufen aus Klebstoff für einen Weg in die Höhe an Wänden anzubringen.

Er nutzt außerdem Automaten, um nach Bauplänen Gegenstände herzustellen: Alle auf der Station existierenden Objekte kann er laut Arkane an diesen Stationen fabrizieren. Das dafür notwendigen Material erhält er durch Zerlegen anderer Gegenstände mithilfe eines entsprechenden Werkzeugs – ungewöhnliche Waffen und Hilfsmittel sowie der Einfallsreichtum der Spieler werden offenbar eine große Rolle spielen, zumal die Entwickler betonen, dass Munition stets knapp sein wird.

Abschließend weisen sie schließlich darauf hin, dass das Erweitern von Morgans Fähigkeiten, also der Einsatz der Neuro-Mods, mitunter Außerirdische anzieht. Das Timing der Ansage stimmt, denn im nächsten Augenblick rauscht ein zwei Personen hohes Phantom heran – und das Video ist beendet.
 

AUSBLICK



Schade, dass Arkane und Bethesda nur einen so kurzen Einblick ins Spiel vermitteln. Schade vor allem deshalb, weil das Gezeigte klasse aussieht! Dass ausgefallene Fähigkeiten, Waffen und Einfallsreichtum im Mittelpunkt eines dem Video nach todschicken Cyberpunk-Abenteuers stehen, sind jedenfalls gute Vorzeichen. Nicht zuletzt könnte die im E3-Trailer angedeutete Geschichte um virtuelle, alternative oder vielleicht nur eingebildete Realitäten ein spannender Ausgangspunkt für einen cleveren Plot sein. Auch wenn der Eindruck bislang ein nur oberflächlicher ist: Mit den Dishonored-Machern ist das richtige Studio am Werk, um das zweite Prey zu einem der momentan vielversprechendsten Spiele zu machen.

Einschätzung: sehr gut

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Kommentare

Hokurn schrieb am
Das hat zwar nichts zu bedeuten, aber ich war an allen Bethesda Shootern die letzten Jahre interessiert und habe bisher keinen gekauft, weil ich dann doch net so den heiligen Grahl für mich entdecken konnte.
Der Publisher hat damit zwar erst mal wenig zu tun. Trotzdem fühlten sich die ganzen Shooter von denen gar nicht so von einander entfernt an.
BigEl_nobody schrieb am
D_Radical hat geschrieben: Hinzu kommt dann noch die Vorgeschichte von Prey und da geht es mir wie Sarkasmus - Interstellarer Kopfgeldjäger wirkte unverbrauchter als diese dead-spacesche Augapfelpenetration.
Gut, da gebe ich dir/euch absolut recht, das ursprüngliche Prey fand ich auch wesentlich interessanter. Leider ist die Spieleindustrie kein Wunschkonzert und manchmal muss man halt nehmen was man kriegt :mrgreen:
NotSo_Sunny schrieb am
BigEl_nobody hat geschrieben: Abnutzungserscheinungen?
Ich weiß, dass es im Vergleich mit CoD oder Assassin's Creed irrational wirkt, ausgerechnet diesem Entwickler/Genre jetzt Abnutzung vorzuwerfen, aber du muss es auch so betrachten - Ich habe mir Bethesdas Gamescom-Präsi angesehen und da wurden nahtlos Dishonored2 und Prey gezeigt. Das hat sich in etwa so angefühlt, als hätte man hintereinander zwei vollwertige COD/AC-Ableger (mit immerhin sehr unteschiedlichen Settings) präsentiert bekommen.
Hinzu kommt dann noch die Vorgeschichte von Prey und da geht es mir wie Sarkasmus - Interstellarer Kopfgeldjäger wirkte unverbrauchter als diese dead-spacesche Augapfelpenetration.
hydro-skunk_420 hat geschrieben: Arkane mutiert zum zweiten Ubisoft, nur eben mit guter Qualität.^^
Sowas schwirte mir auch durch den Kopf. Solange sie die Settings schön abwechslungsreich halten und nicht wie Ubi anfangen, unfertige Games zu releasen, wird man ihnen dieses Schema wenig vorwerfen können.
Sarkasmus schrieb am
Hmm...ich mag zwar Sci Fi aber das Setting mit leerer Raumstation und einer außerirdischen Bedrohung ist für mich irgend wie abgenutzt.
Da fand ich das Setting mit dem Kopfgeldjäger um einiges intresanter.
BigEl_nobody schrieb am
D_Radical hat geschrieben:Ist vielleicht eine etwas unfaire Betrachtung, aber ich sehe das Spiel als so eine Art Dishonred im All. Das klingt zwar für sich nicht mal negativ, aber ich bekomm langsam Abnutzungserscheinungen von diesen SystemShock-artigen Games.
Das neue DeusEx kommt gerade raus, die Bioshock Collection sowie Dishonred 2 stehen in den Startlöchern und am SystemShock-Remaster wird auch schon gearbeitet.
Aber davon abgesehen... Bei dem Moment mit der Tasse musste ich grinzen und gegen die Dishonoredtsche Experimentierfreudigkeit die hier wieder vermittelt wird, kann man schlecht was sagen. Bleibt zu hoffen, dass die Sache mit dem Munitionsmangel ein Hinweis darauf ist, dass man hier nicht wieder zu schnell zu mächtig wird.
Abnutzungserscheinungen? Ich finde ja das diese Art von Spiel echt wieder mehr Dampf und Aufmerksamkeit verdient hat. Bioshock, Deus Ex: HR und Dishonored... sehr viel mehr an große Kalibern gabs doch nicht die letzten 10 - 15 Jahre.
Jetzt kommt das nächste Deus Ex, nächste Dishonored, System Shock-Remake und Prey. Allesamt das Zeug zu Hochkarätern!
Zur Vorschau und den Videos bisher: Es wirkt auf jeden Fall "anders", das Artdesign wirkt comichaft und irgendwie sehr grob/simpel, da wird man sich wohl erstmal dran gewöhnen müssen. Aber Sounddesign und Soundtrack find ich schon hervorragend und könnten entscheidend sein um letztlich eine einzigartige und charakteristsiche Atmosphäre zu schaffen.
schrieb am